[koelner]

Hi, hi. Ich bin neu hier im Forum und hoffe sehr, dass ihr mir recht schnell helfen könnt

Ich bin seit kurzem selbständige Grafikerin und habe jetzt eine Anfrage für das Redesign eines Versandhandelskatalgoges (ca. 130 Seiten).

Allerdings möchte der Kunde von mir nur die Idee für den Umschlag sowie einer Inhalts-Doppelseite, so dass er den Rest bei einer Billig-Agentur in Auftrag geben kann. Im Prinzip wird also leider nur meine Idee gekauft und dann günstiger weiterverwurschtet.

Gibt es für solche Fälle auch eine Methode der Kalkulation? Wenn ja, was kann ich dafür verlangen?

-> 6 Seiten Layout/Satz und Reinzeichnung + Idee für Fortsetzung des Gestaltungskonzeptes

Liebe Grüße us Kölle

[aUDIOfREAK]

naja du könntest dir das nutzungsrecht an deinem layout vergüten lassen...

[designzicke]

Ich empfehle dir, dir mal den VTV Design vom AGD zu besorgen. Damit bist du für solche Fälle bestenst ausgestattet.

Ich würde so vorgehen ihm einen Preis für das Basiskonzept des neuen Katalogs, der Gestaltung von Umschlag und der Doppelinnenseite zu machen. Dazu würden dann die Nutzungsrechte dazukommen. Hier habe ich jetzt mal nach meiner ungefähren Berechnung einen Nutzungsfaktor von 2,0 ausgerechnet.

D.h. Preis für den Entwurf x 2 = Preis für das Nutzungsrecht.

Nach meiner eigenen Kalkulation (Stunden x mein eigener Stundensatz für Konzept und Entwurfsvergütung + Nutzungsrecht) würde ich dem Kunden meinerseits ein Angebot vorlegen der bei ca. 5000,- € zzgl. MwSt. liegt.

Ist jetzt nur mal so ungefähr, da ich den Katalog nicht kenne (und daher nicht abschätzen kann wieviel Zeit für das neue Basiskonzept drauf geht und auch die genauen Anforderungen des Kunden nicht kenne, mal abgesehen von Druckauflage, Verbreitung etc.). Daher ist das ganze schon sehr günstig kalkuliert und würde sehr wahrscheinlich inklusive der Nutzungsrechte höher ausfallen.

[acvtvs]

@ designzicke: Mich würde mal interessieren, wie Deine Erfahrung mit den Preisen ist, die Du anbietest … kannst Du die auch so verkaufen? Ich vermute mal, dass hier jemand der den Rest bei einer „Billigagentur“ in Auftrag gibt, nicht gewillt ist 5000,00 € an eine Grafikerin zu zahlen, die sich vor kurzem selbständig gemacht hat.

@ koelner: Nichts desto trotz ist es prinzipiell der richtige Weg. Versuche Dir zu überlegen, wie lange Du für die Umsetzung brauchen wirst und multipliziere die Stundenzahl mit Deinen Studensatz (der AGD rechnet für so ein Basiskonzept mit 12 Stunden). Dazu kommt der Nutzungsfaktor, den ich vielleicht ersteinmal auf ein Jahr beschränken würde – für minimale Nutzung. Laut AGD kämen damit nocheinmal 50% auf Deinen Preis dazu.

Außerdem musst Du Dir noch überlegen, ob der potentielle Kunde das dann auch bereit ist zu zahlen und was Dein Schmerzgrenze nach unten ist – hier wirst Du pokern müssen.

Zu guter letzt würde ich ihm auch noch ein Angebot für die Umsetzung machen – vielleicht beißt er ja an, immerhin hast Du das Layout entworfen und wieso sollte er nicht das ganze Buch aus einer Hand bekommen (wenn was schief geht, kommt er spätestens nächsten Jahr wieder auf Dich zu ).

[Smooth-Graphics]

@designzicke: mich würde eher dein Stundensatz interessieren... 5000€ für ein Cover und eine Musterseite? Krass.

[designzicke]

[acvtvs]

Ich stimme Dir voll und ganz zu. Neben der wünschenswerten Vergütung spielen in meinen Augen aber noch andere Parameter eine Rolle, die Du ja auch angesprochen hast. Es hängt eben auch von der Situation des Designers und der des Kunden ab. Nicht jeder kann oder möchte es sich leisten einen Auftrag, der unter Umständen weit unter den angesprochenen 5000,00 € liegt, nicht zu erhalten. Ebenso gibt es Firmen die gar nicht bereit sind so viel zu zahlen … daraus muss natürlich jeder für sich die Konsequenzen ziehen …

[koelner]

Ganz lieben Dank für die vielen kontruktiven Antworten zu meiner Frage!
Für das Angebot habe ich mir einige Ansätze zu Nutze machen können. So habe ich meinen Stundensatz zzgl. einer Pauschale für ein einfaches Nutzungrecht angeboten. Für 4 Katalogseiten jeoch 5000,00 € (inkl. Rechte) zu veranschlagen halte ich dennoch für etwas happig. Hier in Köln ist zwar am 11.11. die 5.Jahreszeit angebrochen, aber meinem Kunden würde bei dem Preis sicher die Pappnase aus dem Gesicht fallen Für Konzeption & Gestaltung der Seiten sollte ich bei meinem Stundensatz auch mit ca. der Hälfte hinkommen - und wer kennt das nicht … selbst hier muss man sich schon mal gedanklich auf harte Preisverhandlungen einstellen. Zu Zeiten der Globalisierung gibt es ja nicht mehr viele zahlungsfreudige Kunden - leider.
Jendefalls ganz lieben Dank nochmal für eure Hilfe.