[tournee]

Moin auch,

mache gerade den Ausbilderschein und brauche ein Thema für die praktische Unterweisung, habe aber ziemliche Schwierigkeiten ein passendes zu finden, denn 15-18 min. sind nicht wirklich lang um die doch meist sehr komplexen Themen unserer Branche nah zu bringen, hat jemand einen Vorschlag oder sogar eine Vorlage an der man sich orientieren kann?

[Jess]

Hallo tournee,

mein damaliges Thema war z.B. „Erstellen einer Animation mit Adobe ImageReady“.
Anhand bereits vorgegebener und sortierter Bildsequenzen (Maulwurf der sich hinter seinem Hügel hoch und runter bewegen sollte) machte ich mir zur Aufgabe einem mir zugeteiltem Maurerlehrling in 15 Minuten die Thematik mittels der 4-Stufen-Methode näher zu bringen.

Bevor du dich an die Ausarbeitung der Unterweisung machst, solltest du dir über folgende Punkte bewusst sein und damit den größten Fehler vermeiden, bei dem hin und wieder Leute bei der Prüfung scheitern:

1. nach welcher Methode soll deine Unterweisung aufgebaut sein? Dies variert bei verschiedenen IHKs (bzw. Handwerkskammern).

2. lässt das Thema sich dem Rahmenlehrplan zuordnen?

3. Lernziele definieren (kognitive, psychomotorische und affektive)

4. geeignetes Lehr- und Lernmaterial (anschauliche und interessante Beispiele)

5. Besonderheiten der jeweiligen IHK bzw. Handwerkskammer beachten (z.B. wie und in welcher Form auf die Ergonomie am Arbeitsplatz eingegangen werden muss)

Und das meiner Meinung nach Wichtigste:

6. suche dir ein Thema das nur einen kleinen Bereich abdeckt.

Wie du bereits selbst schreibst ist es nicht einfach ein passendes Unterweisungsthema zu finden.

Nehmen wir z.B. einmal den Überbegriff „Bildbearbeitung“. Aufgrund der Komplexibiliät des Bildbearbeitungsbereiches, wäre es denkbar ungeeignet das Unterweisungsthema „Bildbearbeitung“ zu nennen.
Versucht man jetzt jedoch Unterbereiche zu finden und grenzt die Themen explizit voneinander ab, ergeben sich z.B. folgende mögliche Unterweisungseinheiten:
– Arbeiten mit Ebenenfunktion, Masken oder Gradationskurven u.ä.
– Dateien fürs Web speichern
– Bildcomposing
– Retusche eines SW-Bildes
usw.
Nimm dir einfach ein Programm deiner Wahl, ich kam jetzt auf Photoshop aufgrund deiner Webseite, und suche dir eine Funktion oder etwas Kombiniertes aus.

Vielleicht denken jetzt einige z.B. bei dem Punkt: „Dateien fürs Web speichern“ wie man damit 15 Minuten füllen soll... Jedoch: wenn man es genau betrachtet gehört dazu schon einiges was zusätzlich vermittelt werden muss. Unter anderem: Warum die Funktion „fürs Web speichern“ und nicht einfach normal „speichern“? Wo liegen die Unterschiede bei den Formaten .jpg, .gif und .png? Wann verwende ich was? Auf was muss ich zusätzlich achten? usw.

Wie du siehst: Es gibt viele mögliche Themen. Sie dürfen nur nicht zu weit gefasst sein.

Ursprünglich wollte ich das Themen „XML basierter Workflow in InDesign“ ausarbeiten. Habe jedoch schnell gemerkt das dies in dieser Form gefährlich werden könnte, da die Thematik viel, viel zu großflächig ist. Bis ich meinem Maurerlehrling erst einmal den Begriff XML und die Struktur halbwegs erläutert hätte und er mir dann dabei vermutlich noch eingeschlafen wäre, hätte es nur einen Fehlklick benötigt und meine Unterweisung wäre beendet gewesen.


Wie auch immer. Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen. Falls du noch Fragen hast, kannst du Sie gerne stellen.
Vielleicht gibt es hier noch ein paar andere ehemalige ADA-Prüflinge die etwas dazu beitragen können.

Gruß

[tournee]

Moin Jessman,

danke für deine Tipps, in ähnlicher Richtung habe ich auch gedacht, allerdings wollte ich nicht unbedingt ein Thema wählen, bei dem man zu viele technische Hilfsmittel (Rechner/Beamer) benötigt, ich hatte da zum Beispiel an den Goldenen Schnitt gedacht, den könnte man mit maximal einem Overhead-Projektor vermitteln, na ja, ich werde noch einmal grübeln, hast Du Deine schriftliche Ausarbeitung zur Praxisunterweisung noch, würde mir das gerne zu Orientierung mal ansehen.

[quasimodo]

Hallo,

ich hatte als Thema: " Erstellen von Initialen in QXP".

Zuerst habe ich erklärt, was Initialen sind, ein paar Muster gezeigt und eben den theoretischen Background vermittelt und dann die paar Funktionen in Quark gezeigt und den Azubi auch mal was selbst machen lassen.

Ist ziemlich gut angekommen und hat mir 97 von 100 Punkten beschert.

[hkn]

Hallo Leutz,

verzweifelt vor meinen leeren Blättern sitzend... Kann mir mal jemand eine Unterweisung bezüglich Digital und Printbereich als Beispiel senden? Ich dachte an goldenen Schnitt oder Kopierstempel. Ich bekomme den Anfang nicht hin ...

Ich weiß - Klingt blöd - Is aber so! Wenn ich so ein ding mal gelesen habe dann werde ich einen Aha-effekt haben (hoffentlich) Habe bisher nur Beispiele für Elektriker und Köche !?!?!

Das wäre echt sehr nett. Vielen Dank schon mal.

Gruß hkn

[Sheryl]

Ja, hat sich zwar lange nichts getan in dem Thread hier, aber da auf meinen eigenen keiner antwortet, versuche ich es auch noch einmal hier. Ich denke, dass Computerthemen evtl. etwas zu kompliziert sind, für jemanden, der sich nicht mit PCs auskennt. Zudem habe ich kein Laptop, also brauche ich ein Thema, das auch ohne Grafikprogramme auf dem Rechner auskommt. Wir müssen uns bis Freitag ein Thema überlegt haben. Ich grüble schon seit Montag, aber ich komme einfach nicht auf ein passendes Thema. Immer habe ich irgendwas mit Computerprogrammen im Kopf.

Eine schriftliche Ausarbeitung zur Unterweisung würde ich mir auch gern von einem Mediengestalter angucken. Wir haben auch nur Köche und Kaufleute als Beispiel gesehen.

[hkn]

Also wenns einfach gehen soll, dann zeig doch wie man ein Programm installiert! Oder deinstalliert, allerdings denke ich das sowas eher zum IT bereich gehört.
Also wenn es im Programm sein soll, dann würde ich einen Beschneidungspfad anlegen erklären! Bild belibt original ect. kann man viel erklären und der Effekt ist gut!

Gruß hkn

[Sherithra]

Muss es denn unbedingt ein Programm sein?

Ich habe als Thema damals die Laufrichtung des Papiers und seine Bedeutung ausgewählt.

Konnte man schön plastisch darstellen, mit so ner Strohmatte, diese Unterlagen für den Baggersee
Dann die verschiedenen Proben, wie man die Laufrichtung eines Papiers feststellen kann
und dass sie sich dass dann anand meiner Erklärungen vorher selber erarbeiten.

Meine "Azubis" waren und ein Maler- ein Schreinerlehrling , ich glaube, wenn ich denen versucht hätte Photoshop beizubringen hätte ich ein Problem gehabt. Naja, und Rechner hatten wir auch nicht zur Verfügung, aber das ist wohl mal wieder in jeder IHK anders