[Sheryl]

Hallo zusammen,

ein paar von euch haben sicher schon den Ausbilderschein gemacht. Ich bin nun auf der Suche nach dem Thema für meine praktische Unterweisung für Mediengestalter. Habt ihr vielleicht Vorschläge für einfache Sachverhalte, die sich gut in den 20 Minuten unterkriegen und auch noch mit guten Methoden verbinden lassen. Was hattet ihr denn so für Themen? Ich steh da gerade so ein bissel aufm Schlauch, weil mir nur Computerkram einfällt

Danke für eure Hilfe!

[Sheryl]

Ist jetzt zwar ein Doppelpost, aber sonst kann ich sicher lange auf eine Antwort warten ...

So, ich habe mich nun auf ein Thema festgelegt. Meine Unterweisungseinheit heißt: "Die Wirkung von Farben und ihr gezielter Einsatz".

Ich möchte die Azubis zu Beginn mit Hilfe der Moderationskarten ihre Assoziationen zu vorgegebenen Farben aufschreiben und nachher auch erklären lassen warum das für sie so ist. Anschließend werde ich Ihnen die "allgemeinen" Bedeutungen bestimmer Farben anhand einer Overhead-Folie erklären und ihnen auch verdeutlichen dass jeder seine ganz persönlichen Erfahrungen mit bestimmten Farben gemacht hat und andere Begriffe, Gefühle, Eigenschaften mit einer bestimmten Farbe verbindet usw.

Mein Problem ist, dass ich keine passenden Aufgaben zu dem Thema finde. Meine eigenen Unterlagen zu dem Thema scheinen verschollen zu sein. Könnt ihr mir vielleicht ein paar Tipps und Beispiele geben? Evtl. habt ihr ja auch noch ein paar tolle Aufgaben zu dem Thema in euren Unterlagen? Vielleicht habt ihr ja sogar Anregungen zu meiner Unterweisung, wie man das Thema evtl. besser vermitteln könnte.

DANKE

[Ludicrous]

ich Spiel mal den leichenschänder...
aber ein neues Thema zu eröffnen muss auch nicht sein..
auch ich darf mir ein tolles Thema aussuchen.
für die Unterweisung hab ich mir gedacht eine
minimalistische retouche im photoshop mit dem Azubi durchzuführen.
diese gefakte Situation auf eine viertel Stunde zu Strecken
ist sicherlich gut möglich.
wie lang/ umfangreich war euer Skript für den Prüfungsausschuss?
habt ihr außer den beamer/Laptop auch noch andere präsentationsmaterialen
verwendet?
z.B. Einführung anhand ausdrucke oder dergleichen?
:-|
hab bissel schiss...

[Sherithra]

Also, ich habe die Prüfung gemacht. Ganz ehrlich. Ich halte Deine Idee für nicht gut.
Warum?
Also erstens war es bei mir so, dass die sogenannten Azubis eben keine Mediengestalter waren.
Einer war Koch, einer Zimmermann. Wenn Du Pech hast, sitzen da zwei Leute, die Ihren Rechner zuhause gerade mal zum Daddeln haben. Das Ziel der Prüfung ist ja, dass Deine Azubis in dieser Viertelstunde einen Lernerfolg haben.
D. h. Du erklärst Ihnen erst was, dann stellst Du Fragen dazu, um Abzuprüfen, ob Du das Thema so rüber gebracht hast, dass diese es verstehen.

Außerdem saßen die an einem Tisch, genau gegenüber saßen die Prüfer und die waren eben auch nicht
aus unserer Branche. Die haben also auch Null Ahnung davon.

Das nächste ist, dass ein Ausbilder, um einem Azubi was beizubringen doch auch nicht unbedingt jetzt Beamer, Overhead und was weiß ich was auffährt oder? Halte es so einfach wie möglich.

Bei uns haben die Leute Themen der Ausbildung gewählt, die eher die Theorie zum Thema hatten. Beispielsweise
Papierlaufrichtung (wunderbar plastisch zu erklären mit einer Strandschilfmatte) super zum Fragen stellen (und die sind eben wichtig, um den Lernerfolg zu kontrollieren, das ist Teil der Prüfung), Farbmodell CMYK vs RGB oder ähnliches.

Just my two cents.

[bel]

Da kann ich nur zustimmen!
Du weißt nicht, wie der Raum aussieht - gibt es überhaupt genug Platz oder gar Steckdosen? Die Prüfer können im schlimmsten Fall nichtmal ne Maus vernünftig bedienen.
Mit deinem Thema machst du dich zu abhängig von zu vielen Voraussetzungen die du nicht beeinflussen kannst.

Am besten geeignet sind meist Themen, die du mit Papier und Bleistift, bzw. analog bearbeiten kannst. Gerne wird zum Beispiel der Goldene Schnitt genommen. Oder erklär den Umgang mit einem Typometer.
Das hat zwar nicht sehr viel mit der tatsächlichen täglichen Ausbildung zu tun, aber es geht in der Prüfung ja um das 'wie' und nicht so sehr um das 'was'.

[Achim M.]

Computerthemen sind sehr problematisch. Als ich meine Prüfung gemacht habe, haben sich diverse Kollegen damit schwer verzettelt. Da sitzen möglicherweise Prüfer ohne Bezug zum Computer und stellen jeden winzigen Arbeitsschritt infrage (Programm starten, Startdialog wegklicken, Menüpunkt auswählen usw.). Wenn man jeden Arbeitsschritt detailliert erklärt, reichen für diese Arbeitssschritte, die real nur wenige Sekunden dauern, sehr schnell 15 min nicht aus.

Ich habe damals eine Einweisung gemacht, wie man mit Skalpell und Stahllineal eine Seite anhand von Schnittmarken ausschneidet. Echt primitiv. Hat den Prüfern mit handwerklichem Hintergrund aber gut gefallen und wenn man alle Aspekte beachtet (Sauberkeit am Arbeitsplatz, Handhabung der Werkzeuge, Sicherheitsaspekte), bekommt man die 15 min locker ausgefüllt.

Gruss

Achim

[SkyLynx]

ich hab den sicheren Umgang mit einer Papierwaage gemacht, meine Kurskollegen hatten Rakelmesser wechseln, Papierlaufrichtung bestimmen, Messer eines Schneideplotters tauschen usw. lauter Kleinigkeiten die in 2 Minuten erklärt sind denn es folgt ja noch ein Nachmachen und ein Vertiefen mit Einleitung und Schluss sind die 10-15 Minuten schnell um

[Sheryl]

Ja, mein Thema war damals sehr gut beim Prüfungsausschuss angekommen. Ich hatte damals aber auch das Problem, dass ich da zwei Koch-Azubis sitzen hatte und das Ende bzw. der Lernerfolg war nicht ganz so wie ich mir das erhofft hatte Ich hätte vielleicht doch lieber das mit der Laufrichtung von Papier oder so nehmen sollen.

Ich denke auch, dass es sehr problematisch ist, eine Unterweisung am Computer durchzuführen und auch ein Beamer ist übertrieben für diese Situation. Meine Unterweisung hätte auch ohne diese eine Folie für den Overhead-Projektor funktioniert. Mach lieber ein Arbeitsblatt oder sowas. Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen und würde dir zu etwas handwerklichem raten. Bei der Laufrichtung von Papier ist das schöne, dass die Azubis die Proben selbst durchführen können und den Lerneffekt sofort wahrnehmen und verinnerlichen.