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Thema: Studium und Ausbildung vom 01.06.2006


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Studium -> Studium und Ausbildung
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dinic

Dabei seit: 11.05.2006
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Alter: 36
Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 09.06.2006 11:13
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super Text ursomat. Der hat mir auch geholfen, danke.
Interessante "Theorie" mit dem studieren um freier denken zu können Meine Güte!
Gibt es vllt eine seite, wo steht was sinnvoll wäre zu studieren, wenn man in eine bestimmte richtung möchte?
Hast das ja schon schön angerissen, würde mich aber noch mehr dafür interessieren


gruß
dinic
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Benutzer 27313
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Ort: -

Verfasst Fr 09.06.2006 12:23
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Zitat:
Hat man denn große Vorteile, wenn man studiert hat?


Das ist im Allgemeinen nicht so leicht zu beantworten. Im speziellen kann man das nur individuell erklären. Wenn ich es doch mal (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) versuchen sollte:

Nachteile:

- hohe direkte Kosten ohne Verdienst: Lebensunterhalt meist um die 600-800 EUR/Monat + Studiengebühren und Beiträge ca. 130 EUR/Monat, an privaten Schulen auch mehr). Abhängig davon, ob man vom Staat, von den Eltern gefördert wird oder ob man Kredite aufnehmen muss steigen und Fallen die Kosten (z.B durch Verzinsung).

- hohe Opportunitätskosten: In der Zeit, in der man nach einer Ausbildung schon verdienen könnte, studiert man und macht allenfalls nen Teilzeitjob

- Man ist schon relativ alt, wenn man anfängt zu arbeiten. Das verschiebt schnell die Lebensplanung.

- Gefahr des Abbrechens aufgrund von Unter-/Überforderung oder Wandlung der Interessen

- Ein Studium erfordert ein ungleich größeres Maß an Selbstdisziplin (... ich wollte auch schon vor einer halben Stunde angefangen haben mit lernen)

- Ein Studium ist häufig sehr Theorielastig und man braucht eine Menge Geduld, um Sachen zu lernen, die man vermeintlich später nicht braucht

- Möglicherweise ist man später für Jobs, die einem Spass machen überqualifiziert. Ich studiere Druck- und Medientechnik an der Universität. Wenn ich später Flyer gestalten wollte, würde das nicht gehen, da ich für diese Jobs außer in absoluten Ausnahmefällen viel zu teuer wäre.

- Gefahr, dass man später den Anforderungen trotz eines Studiums nicht gewachsen ist. Beispiel: Zwar wird man auch an der Universität psychologisch geschult, ich habe aber von Leuten gehört, die keine Mitarbeiter entlassen konnten und auch keine Kritik üben konnten. Dann wird es mit Führungsaufgaben natürlich schwer.

Vorteile

- Studieren ist ziemlich interessant. Gerade wenn man die Grundlagen und "Siebfächer" hinter sich gelassen hat, hat man auch die Möglichkeit an Dingen zu forschen, die einen wirklich interessieren. Häufig stößt man auf großes Interesse seitens der Industrie (man lernt auch eine Menge interessanter Leute persönlich kennen)

- Es wird einem beigebracht strukturiert und nach strenger Logik an Probleme heranzugehen.

- Neben den fachlichen Qualifikationen erwirbt man die Fähigkeit, sich in neue Probleme schneller einzuarbeiten. Es hat bei mir auch lange gedauert, bis ich gecheckt habe, das es nicht wichtig ist, viel zu wissen, sondern zu wissen, wo es steht.

- Man hat die Möglichkeit andere Aufgabenbereiche wie z.B. Führungsaufgaben zu übernehmen. Mit einem Studium hat man die Möglichkeit, dem operativen Tagesgeschäft zu entkommen und auch mal strategische Funktionen zu haben. Ohne Studium geht das kaum.

- Natürlich steigt auch das Gehalt schneller und schafft so in der Summe meist einen Ausgleich zu den hohen Kosten durch das Studium


Zuletzt bearbeitet von am Fr 09.06.2006 12:24, insgesamt 1-mal bearbeitet
 
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Benutzer 9094
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Ort: -

Verfasst Fr 09.06.2006 20:14
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Also, der bauchbieber geht das thema ja genauso an wie man es von einem Techniker erwartet! Lächel Sachlich, analytisch, korrekt! Meine PErspektive ist ein bisschen anders. Damit ihr mein Gesabber auch einordnen könnnt: Ich studiere Kulturwissenschaft und Kommunikationswissenschaft. Aber zuerst war ich Mediengestalter, Grafiker, Screendesigner, "Junior Art Direktor", wie auch immer.

@dinic:

Eine Website kenne ich jetzt nicht, auf der steht was man studieren muss, um wo hin zu kommen. Aber es hilft sich Stellenausschreibungen reinzuziehen. Zum Beispiel: http://www.dasauge.de/jobs oder auch in der Page, auf den Firmen-Sites, etc. Da wird immer geschrieben, was gewünscht wird. Oft ist das überhaupt nicht explizit, denn Kreative haben selten geradlinige Biografien. Unterhalte Dich einfach viel mit älteren Kollegen darüber, wie sie geworden sind was sie sind. Man bekommt dann langsam eine Ahnung, wie es so abgeht. Das meiste ist ja auch gar nicht so geplant, wie es auf den ersten Blick aussieht.

Klassich ist es aber wohl in etwa so:

Projektmanagement: Wirtschaft/Sozialwissenschaften

Kreation Art: Dipl. Designer/Architektur/Kunst

Kreation Text: Wirtschaft/Sozialwissenschaften/Geisteswissenschaften/Architektur/Dipl- Designer/Drama/Zahnazt/...

Infromationsarchitektur: Informatik/Ingenieurswissenschaft

Print-Produktion: Wirtschaft, Druck- und Medientechniker


Tendenziell gilt wohl noch, dass es in mittelständischen Betrieben eher ohne Studium geht als in den Multinationals.

Aber das will alles nichts heißen. Deshalb habe ich die Studienfächer auch so allgemein wie möglich bezeichnet. Denn ich würde sogar noch weiter gehen als der bauchbieber und sagen: Es kommt nicht mal darauf in zu wissen wo es steht (auch wenn's nicht schadet!), sondern zu wissen, dass es IRGENDWO steht. Und wie man findet, was man braucht, lernt man im Studium, egal in welchem.

Ansonsten: Ist es ein Nachteil, wenn man lernt sich selbst zu disziplinieren? Gibt es die Gefahr etwas nicht durchzuhalten nicht immer, ob im Studium in der Ausbildung und in jedem Job? Wenn man nach dem Studium wirklich Reinzeichnungen machen möchte, kann man das wirklich nicht mehr, weil man zu teuer ist? (Man kann doch als Gehaltsvorstellung angeben, was man will, oder?)

Ein schönes Wochenende, U.
 
Benutzer 27313
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Verfasst Sa 10.06.2006 21:39
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Zitat:
Es kommt nicht mal darauf in zu wissen wo es steht (auch wenn's nicht schadet!), sondern zu wissen, dass es IRGENDWO steht. Und wie man findet, was man braucht, lernt man im Studium, egal in welchem.


Da hast Du natürlich Recht. Um ein Auto zu steuern muss man nicht nur wissen wo das Lenkrad ist, sondern auch wissen, dass es überhaupt Kurven gibt.

Zitat:

Ansonsten: Ist es ein Nachteil, wenn man lernt sich selbst zu disziplinieren?


Nein. Aber der eine lernt es früher, der andere später, manche gar nicht. Ein Studium kann einem Selbstdisziplin nicht beibringen, das muß schon einer intrinsische Motivation zugrunde liegen. Um beim Auto zu bleiben: Man muss also nicht nur wissen, wie man lenkt und dass es Kurven gibt, sondern auch dass man schon auf die Strasse gucken muss um Kurven zu erkennen.

Zitat:
Gibt es die Gefahr etwas nicht durchzuhalten nicht immer, ob im Studium in der Ausbildung und in jedem Job?


Joa das stimmt wohl, das gibts überall. Ich kenne Leute, die nach einer abgeschlossenen dreijährigen Ausbildung festgestellt haben, dass das nicht ihr Beruf ist. Ich kenne aber auch Leute, die das erst nach 5 Jahren Studium gerafft haben. Ohne Abschluß.

Zitat:
Wenn man nach dem Studium wirklich Reinzeichnungen machen möchte, kann man das wirklich nicht mehr, weil man zu teuer ist? (Man kann doch als Gehaltsvorstellung angeben, was man will, oder?)


Reinzeichnungen machen, Kaffee Kochen, Rasen mähen, ... wenn es die Situation erfordert bin ich mir für nix zu Schade.
Es gab mal bei einer großen deutschen Zeitung (ich glaube bei der FAZ) einen Streik der Drucker und Setzer. Da musste das mittlere und obere Management an die Rollenmaschine für eine Kleinstausgabe. Erstaunlicherweise hats funktioniert, zumindest wenn man mal nicht so hohe Kriterien ansetzt.
Natürlich könnten sich diese Leute auch als Drucker durchschlagen, sie können es ja wie man gesehen hat. Ich glaube auch nicht, dass das denen keinen Spaß gemacht hat. Aber trotzdem: Diese Leute wären totunglücklich, wenn sie wieder dauerhaft an der Maschine arbeiten müssten. Einfach deshalb, weil der Horizont zu weit reicht. Es gibt halt nichts unbefriedigenderes als unterfordert zu sein.

Aber natürlich mag es auch Leute geben, die am liebsten ihr ganzes Leben lang nichts anderes machen möchten als am MAC zu sitzen und Reinzeichnungen zu machen. Nur warum muss man dafür studieren?
 
pepette

Dabei seit: 10.06.2006
Ort: Schönberg/Belgique
Alter: 38
Geschlecht: Weiblich
Verfasst Sa 10.06.2006 23:55
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jajajaaa ich bin auch fürs studieren. * Applaus, Applaus *
ich werde in zwei wochen mein dreijâhriges Studium als Garfikerin beenden. Ich hätte auch eine Ausbidung machen können. Doch fand ich hat mir dieses Studium viel an erfahrungen gebracht, man hat viel häufiger die gelegenheit sich selbst auszutesten. Die zusätzlichen Theorieunterrichte (auch wenn sie einem nict immer angebracht vorkommen) verschaffen einem doch oft eine andere anschauungsweise die man so nicht unbedingt sofor wahrnimmt. Zusätzlich habe ich durch mein Studium ganz nützliche Kontakte knupfen können und sehr interessante Menschen kennen gelernt (was eine ausbildung natürlich nicht ausschließt). Und ein Diplom hat man am Ende auch in der tasche (wa leider im letzten Jahr durch das décret de Boulogne von Master auf bachelor zurückgestuft wurde, manno)
Und last but not least ist die Studentenzeit doch ne tolle Zeit, ich werde es auf jeden all vermissen.

Was ich als Studium übrigens noch ganz passend fände, wäre ein Studum à la Marketing/ Werbepsychologie. Ist eine sehr interessante Materie und wie sich nachher bei mir rausgestellt hat (hatte das als nterrichtsfach) auch sehr nützlich.
MfG
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