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Thema: Deutsche Pop Akademie vom 20.06.2012

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potzblitz0912
Threadersteller

Dabei seit: 20.06.2012
Ort: Schleswig
Alter: 77
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mi 20.06.2012 10:54
Titel

Deutsche Pop Akademie

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Ich möchte hier einmal meine Korrespondenz mit dem Dozenten für Songwriting in Hamburg wiedergeben, die ich gleich nach der ersten Unterrichtsstunde formulierte.

"Sehr geehrter Herr …,
ich kam vor drei Tagen voller Spannung zur ersten Workshop-Stunde in Sachen „Songwriting“ zu Ihnen. Ich wollte unbedingt (aus Schleswig) pünktlich sein, um ja nichts zu verpassen. Gegen 13.50 Uhr ging ich in das Gebäude Dehnhaide 55. Schon beim Erkunden des Raums ergaben sich Probleme: Vom Personal wussten das nicht allzu viele.
Ich saß dann eine Weile mit einer anderen Kursteilnehmerin in Warteposition. Mit ihr konnte ich mich über ihre Erwartungen und Erfahrungen unterhalten. Sie äußerte eine starke Enttäuschung über das vorausgegangene Halbjahr mit der Ausbildung zur „Musikassistentin“. Als ich sie fragte, ob sie denn auch eine Demoversion ihrer bisherigen Kompositionsversuche dabei hätte, stellte sich heraus, dass sie davon gar nicht benachrichtigt worden war. (Das gleiche galt dann für die beiden später gekommenen Kursteilnehmerinnen.) Für mich gab es eine ähnliche Informationspanne: Bis eine Woche vor Kursbeginn war ich weder brieflich noch anderweitig über den Kurstermin informiert worden bzw. über das, was ich mitzubringen hätte. Ich konnte deshalb auch keine anderweitige Terminplanung vornehmen. Als ich dann selbst anrief, wurde das als „kleine“ Panne abgetan.
Ein ähnlicher Fall von unzulänglicher Organisation gilt für den Zustand der Räume: Der „Empfangsraum“ war reichlich staubig und schlecht geheizt. Zudem gab es keine Tische, an denen jeder hätte arbeiten können. Als wir später in einen anderen Raum (und ich am Ende in noch einen anderen) geführt wurden, zeigte sich dort dasselbe Bild.
Auffällig für mich war auch, dass von acht gemeldeten Teilnehmern lediglich die Hälfte erschienen war. Da ja alle zum Bezahlen genötigt waren (und dies vielleicht ja auch schon getan hatten), ist das schon eine merkwürdige Unstimmigkeit.

Der entscheidende Punkt für den ersten Eindruck aber war natürlich der pädagogische:
Ich hatte ja als einziger die Info erhalten, dass wir unsere bisherigen Versuche dokumentieren sollten. Also gab ich mein Material in lesbarer und hörbarer Form an Sie, Herr Knoess, zur Begutachtung. Die einzigen Rückmeldungen, die ich auf das Hörmaterial erhielt, waren: „Mit Harmonien scheinst du dich ja auszukennen.“ Und: „Midi klingt ja echt furchtbar.“ Die Papierform wurde offenbar überhaupt nicht beachtet und ich bekam sie auch nach kurzer Zeit wieder ausgehändigt. Warum haben Sie sich nicht in der Zeit, als wir uns allein überlassen waren (dazu weiter unten mehr!), mit dem Material beschäftigt, statt den eigenen Belangen nachzugehen? Ein aufbauender Impuls für die Anstrengungen eines Schülers sieht anders aus. Ebenso entmutigend wirkte auf mich der Spruch: „Bei so einer Darbietung klatschen höchstens die Eltern.“, die Sie zweimal brachten. Was erwarten Sie von blutigen Anfängern?
Ich kann auch nicht Ihre eigenmächtige Entscheidung, die Kursstrukturvorgabe einfach zu ignorieren, akzeptieren. Vielleicht hätten uns ja bestimmte Unterthemen durchaus interessiert, auch von der theoretischen Seite her. Zunächst habe ich das schon für akzeptabel gehalten, in der Erwartung, hier kommt der Praktiker, der uns bei den eigenen Versuchen konkret zur Seite steht. Aber genau das fand ja nicht wirklich statt.
Wir wurden vollkommen ins kalte Wasser geworfen und durften da immer entmutigter ca. eine Stunde drin herumpaddeln. Weder bekamen wir methodische Instruktionen noch inhaltliche Hilfen. Die Anweisungen waren so allgemein und in sich noch widersprüchlich, dass sie sich selbst aufhoben: Zuerst hieß es, ein Fußballsong wäre zweimal der Selbstgänger in so einem Kurs zu Anfang gewesen. Als wir damit dann aber nicht recht klarkamen, hieß es plötzlich, das wäre für den Anfang ganz normal. Dann widersprachen sich die beiden Aussagen: Halte dich an Vorgaben, die du selbst ganz toll findest. Klau nicht, es muss ganz aus deinem Herzen kommen.
Auch die Maßgabe, vom Text her gar nichts über den Fußball verlauten zu lassen, fand ich recht willkürlich, denn es gibt ja eine Menge Fußballsongs, die das durchaus tun. Nur wenige sind reine „Emotionsklopper“, ohne den Bezug zum Fußball von vornherein geplant zu haben.
Die Tatsache, 4 Leute mit einer Gruppenarbeit zu betrauen, die höchst unterschiedliche Voraussetzungen haben, ist sicher eine Lösung, um sie zu beschäftigen, verdeckt aber die eigene Untätigkeit. Ich kann auch nicht nachvollziehen, wieso das Vorsingen einer bekannten Melodie irgendeine Information dazu liefert, wie gut jemand Songs schreiben kann.

Da mein Unmut auf der Rückfahrt und auch an den folgenden Tagen immer größer wurde, habe ich mich per Internet um die Resonanz anderer Schüler generell auf die „Deutsche Pop“ gekümmert und erschreckende Ergebnisse gefunden. Schauen Sie doch mal rein bei: http://www.mediengestalter.info/forum/50/akademie-deutsche-pop-erfahrungen-66965-4.html.
Einen Beitrag möchte ich daraus zitieren, der in seiner Unbeholfenheit nicht etwa als Argument gegen den Schreiber gesehen werden sollte, sondern eher den Eindruck erweckt, dass die „Akademie“ Leute nimmt, die bezahlen. Ob sie denn eine reale Chance auf Erfolg haben, interessiert diese Einrichtung eher weniger.
„Auserdem sind die Dozenten nicht daran interesiert, einen in irgend einer weise weiter zu helfen es geht sogar so weit, dess wenn man mal einen Dozenten fragt wie es noch mal geht, mann als depp oder als idiot dargestelt wird die Dozenten haben kein interesse einen was zu erklären was ich ser schade finde.“

Dazu passt überhaupt nicht der hehre Anspruch, hier würde selektiert und nur Elite produziert. Es wird offenbar hauptsächlich Ausschuss produziert, wie sich auch an einer Internet-Äußerung feststellen lässt, die bei einer Prüfung von 100% Durchfall spricht.

Ich finde, dass die bloße Praxiserfahrung eines Musikers (und die scheinen Sie ja wirklich zu haben) noch keinen erfolgreichen Lehrer ausmacht. Und deshalb möchte ich meine weitere Teilnahme hiermit canceln.
Ich weiß, dass ich mit einer Klage zur Rückerstattung der Unterrichtskosten keine Chancen hätte, so ist die deutsche Gesetzgebung in Sachen Unterrichts-Dienstleistung. Ich möchte Sie bzw. die „Deutsche Pop“ aber bitten, mir zumindest die Hälfte der gezahlten Summe zurückzuzahlen, wenn Sie/sie denn vermeiden wollen/will, dass mein Eindruck an die Schulleitung bzw. die Öffentlichkeit geht.

Mit freundlichem Gruß"

Der Dozent nahm diesen Brief höflich zur Kenntnis, ging aber inhaltlich gar nicht darauf ein. Er verwies mich an den Chef, der denselben Brief höflich beantwortete und mir nach langem Hin und Her immerhin die Hälfte der Kursgebühren erstattete.
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