[snare]

gelöscht

[mguenther]

Der größte Fehler ist, den Rückgang von Tageszeitungsauflagen mit "print ist tot" gleichzusetzen, denn es gibt Teilmärkte im Printbereich, wie Verpackung oder Direktmarketing, die extreme Wachstumszahlen aufweisen.

Daher: Sollte man so unseriöse, effekthaschende Artiel überhaupt kommentieren?

Gruß
Matthias

[aUDIOfREAK]

naja die zeitung an sich macht ja wirklich nur nen kleinen teil des printangebots aus. man denke nur mal an die ganzen magazine und zeitschriften, mit denen woche für woche die regale gefüllt werden. da werden es ja ständig mehr, statt weniger. so schlecht kann es da um die branche also nicht bestellt werden...

richtig mag zwar sein, das man sich im netz schneller informiert. allerdings auch oberflächlicher. mit news auf webseiten beschäftigt man sich im schnitt lange nicht so intensiv, als mit einer zeitung. das liegt wohl hauptsächlich daran das lesen am bildschirm anstrengender ist, als auf papier (aus dem grund hat sich der damalige e-paper und e-book-hype auch nicht durchgesetzt. schon damals wurde das ende der bücher eingeläutet - und was is nu? wir schmöckern immer noch fleißig in den dicken dingern.)...

[flavio]

das wollt ich gerade sagen. der absatz des deutschen buchhandels steigt stetig. einzig zeitnahe informationsdienste werden sich verstäkt verlagern.

[Elorie]

Ich denke ein weiteres Argument ist es, das die Zeitung in Hotelhallen oder auch die Journale beim Friseur oder im Wartezimmer beim Arzt einfach zu einer Tradition fast ein Stück Kultur geworden sind. Während meines Praktikums bei einer Lokalzeitung, die wie inzwischen so viele dem Springerverlag untergeordnet ist kam genau diese Diskussion zwischen Online-Redakteuren und "echten" Redakteuren auf. Und gerade die Online-Redakteure haben die Meinung vertreten, dass das gedruckte Medium Zeitung einfach zu lange zum Alltag gehört und wesentlich professioneller, aber teilweise uach effektheischender aufbereitet ist, dass sie noch lange weiter existieren wird. Vor allem, weil das Internet eine Flut von Informationen bietet, die man nciht kontrollieren kann und die noch eher als Print-Medien mit halbwahrheiten und Lügen gespickt sind. in weiterer Beweis ist denke ich auch die immer größere Vielfalt an Schülerzeitungen, die zwar alle ihre eigene Webpräsenz haben wollen, aber dennoch uaf ihre, möglichst professionell gestaltete, Printausgabe wert legen um etwas in den Händen zu halten und sagen zu können, ich habe etwas geschafft. Egal wie digital unsere Erinnerung in näherer Zukunft werden können, der Mensch ist meiner Meinung nach einfach ein wesen, das seine Erinnerungen festhalten will und der Bildschirm ist einfach zu flüchtig dazu, Papier bleibt.

[schachbrett]

Aktionsfront - "Rettet snares Fruehstueck!" - endlich wieder was, wofuer es sich zu kaempfen lohnt!

[M_a_x]

Print ist schon mindestens ebenso häufig totgesagt worden, wie es mediale Neuerungen gab.
Das war der Fall bei aufkommen von Radio, Fernseher, Computer, E-Book und Internet.

Mag irgendwann sicher kommen, ich seh's in näherer Zukunft nicht.

Totgesagte leben länger.

[CrazyGecko]

Seh ich ähnlich ... Tageszeitungen sind ein sehr kleiner Teil vom Print.

Man braucht ja nur mal am Bahnhof in die "Zeitungsläden" gehen ... das ist doch Wahnsinn, was da inzwischen an Magazinen erscheint: TV-Magazine, Musikmagazine, alles rund um Computer (schön geteilt nach Betriebssystemen, Rechnern, Anwendungsgebiet), Fotografie, Beauty-/Lifestyle-Kram für jedes Geschlecht und jede Altersgruppe, alles rund ums Wohnen ... um Design ... Wirtschaft ... um Garten ... um Fliegen ... um Modelleisenbahn ... um jede noch so unbekannte Sportart ... Wissenschaft ... Sex ... Hundedressur ... Sex ... Hamsterzüchtung ... SEX ... Kakerlaken-Rennen ... WAS WEISS ICH!!! Und natürlich alles in mindestens 5-facher Ausführung ...

Kataloge wie Otto, Quelle, Conrad, viele rund ums Wohnen, Sachen wie Manufaktum, Torquato ... und und und ...

Dann hat natürlich "jede" Firma Sachen wie Broschüren, eigene Produktkataloge, Werbemittel etc. ... wenn man sich überlegt, was BMW, VW oder Siemens an Material für intern UND extern drucken lassen ...

Wie bereits geschrieben wurde ... Bücher (Romane, Bildbände, Lehrbücher ... selbst Handbücher - solang die Welt noch nicht komplett ans Internet angeschlossen ist)

Poster ... Plakate ... Verpackungen ... Außenwerbung (selbst ne Fahne wird ja häufig bedruckt)

Und das was mir jetzt so eingefallen ist, ist ja auch wieder nur ein Teil von dem was man als Normalsterblicher wirklich wahrnimmt.

Ich glaube, ICH bin tot bevor Print wirklich tot ist ... und das sind sicher noch 40-50 Jahre - bei normaler Rechnung und wenn nicht irgendeine Innovation plötzlich alles über den Haufen schmeißt (z.B. Infochip direkt in den Kopf gepflanzt).

Aber auch wenn man nur die Tageszeitung hernimmt ... ich fahr seit gut 2 Jahren morgens nicht mehr mit dem Zug nach München ... aber das letzte Mal war die Zahl der Leute, die man mit dem Laptop auf dem Schoss beim Tageszeitung-PDF-Lesen gesehen hat SEHR SEHR GERING. Und jetzt im Bus sieht man immer noch häufiger Leute, die die Bild, ne SZ oder eine Augsburger-Allgemeine aufschlagen. Gleiches in der Mittagspause, Kaffeepause etc.

In vielen Bereichen informiert das Internet sehr gut ... oft aber auch - wie bereits gesagt wurde - nur sehr oberflächlich! Blogs, Nachrichtenportale etc. zieht man gerne heran ... der eine mehr, der andere weniger. Aktualität ist natürlich klar der Vorteil ees Internet ... auf der anderen Seite will ich die Welt da draußen ja auch mal abschalten - sprich, wenn ich zwischen 20.15 und 8.30 morgens keine Nachrichten habe, dann stört MICH das überhaupt nicht ... auch wenn ich gern mal nachts noch bei n-tv.de vorbeischaue. Der Ottonormalbürger braucht diesen 24/7-Vorteil bei News im Internet sicher nicht unbedingt ... auch wenns praktisch ist.

Und SCHNELL muss ja auch nicht gut bedeuten - ich denke, dass sich die Qualität eines Textes im Netz oft geringer ist, als bei einem für ein Printprodukt (Ausnahme: wenn Print- und Netzprodukt aufeinander aufbauen). Dies Forum dürfte ein guter Beweis sein ... genau wie viele, viele Blogs. Kaum einer liest doch das, was er geschrieben hat nochmal durch bevor es online geht. Naja und wenn doch mal ein Fehler drin ist ... dann ist es ja schnell behoben!

Ein PRO-Aspekt der Papierzeitung dürfte sein, dass sie bequem ist: interessanter Artikel handlich hingefaltet am Bahnsteig lesen, im Gedränge am Zug kurz untern Arm geklemmt und im Zug sitzend oder stehen weitergelesen ... mach das mal mit nem 1500,- Euro-17"-Notebook!). Interessanter Kurzartikel wird rausgerissen, Rest landet im Müll. Wichtige Stelle markiere ich mit nem Kugelschreiber und knall es dem Kollegen hin: "DA, lies mal!"
Tradition hat sie eh ... Zugänglich ist sie für jeden der lesen kann (nicht jeder KANN bzw. WILL sich die Gerät für andere Medienformate leisten ... und es soll ja noch Leute geben, die einfach kein Bock auf Computer und Technik allgmein haben ... oder Leute die Internet so selbstverständlich nutzen wie wir hier).

Das Buch allein war schon so oft TOTGESAGT. Man gebe mal bei Wikipedia BUCHMESSE ein und lese ... was weltweit ALLEIN AN BÜCHERN neu erscheint ... ein IRRSINN! Da vom Tod des PRINT zu reden ist ehrlich gesagt einfach journalistischer Schwachfug oder Marketinggeschwafel ...

Print und alles was so digital daherkommt ergänzt sich alles prima ... aber verdrängen werden die sich auf lange Sicht nicht.

Wie heißt es am Ende immer so schön ... TOTGESAGTE LEBEN LÄNGER ...

Gruss,
crazygecko