[Honigblüte]

hallo Leute!

habe Abi, danach einen sehr guten Studienabschluss in Psychologie absolviert und möchte künftig als mediengestalter/Grafikdesigner arbeiten. habe in dem Bereich Praktika gemacht und arbeite auch nebenbei, mache sowas einfach schon immer gern.

nur muss jetzt etwas fundiertes her. ich habe zwei Alternativen: eine Ausbildung (Gehalt, Arbeitsplatz, nötige Kenntnisse erwerben) oder Studium (kein Gehalt, extrem teuer in München, keine Praxis, kein Arbeitsplatz).

eigentlich scheint mir die Ausbildung ein guter weg zu sein. aber was ich bis jetzt so gehört hab macht mir richtig Angst Vorallem die Gehälter später. in einer Agentur bei uns hat man mir gesagt es ist egal ob Studium oder Ausbildung - es zählt wie gut deine Arbeiten sind. aber wird man später mal danach bezahlt..?

mir macht die Arbeit so wahnsinnig Spaß und ich würde gerne endlich Fuß fassen - zumal ich ja schon ein Studium absolviert habe. befürchte aber fast dass ich nun 2,3 Jahre Ausbildung mach und dann immer noch nicht angekommen bin, schlecht bezahlt werde da nur Ausbildung, einfache arbeiten machen muss und dann doch nochmal studieren muss. doch wofür das Studium? das ist wahnsinnig teuer und kreativ bin ich auch jetzt schon. ich weiß auch mit den Programmen umzugehen und zeichne sehr gut. ich möchte nicht nochmal studieren nur um einen Abschluss herzeigen zu können.

was ist euere Meinung dazu - einfach aus dem Bauch heraus?

ich schätze mich schon als flink und talentiert ein (soll nicht arrogant klingen). mein wunsch wäre später ein gutes Gehalt (nicht unter 2200€ brutto) und von der Arbeit her nichts stupides.

ich bin momentan richtig verzweifelt. ich brauche einfach ein paar Ansagen von Leuten die Ahnung von der Branche haben!

bin für jede Meinung dankbar. ich komm nicht weiter gerade.

liebe Grüße

[NaMaMe]

Sowohl meiner eigenen Erfahrung nach, als auch "fremderfahren" durch Bekannte und Freunde (allerdings NICHT in München und Umgebung, sondern in NRW) kann ich dir zumindest sagen, dass Studium und Ausbildung gehopst wie gesprungen ist. Es geht dabei eher darum, was du für dich so willst; an einem Studium kann man (je nach Qualität der Uni/FH) sicherlich persönlich etwas mehr wachsen, auerdem kann man sich die Kurse "zurechtpicken", die einen persönlich (auch Abseits des Berufs) interessieren.
Allerdings beschweren sich sowohl einige Arbeitgeber (zumindest die mit denen ich gesprochen / gearbeitet habe) als auch einige (ehem.) Studenten, dass man wenig bis gar nichts über den Job ansich lernt und hinterher zunächst einmal für AGs nicht zu gebrauchen sind, das heißt nach deinem Studium kommt wahrscheinlich eine trainee-Stelle (es sei denn, du findest neben dem Studium einen Job in dem Bereich und kannst Erfahrungen sammeln, die über ein Praktikum hinaus gehen).

Es kommt auch sicherlich darauf an, was genau du werden willst; für einen Illustrator ist ein Studium sicherlich notwendiger als für einen Designer.

Viele hier im Forum reden auch häufig von einer Trennung (Mediengestalter machen Zuarbeit bzw das Handwerk, studierte Designer übernehmen den Kreativpart). Auch das kann ich für mich und Bekannte so nicht bestätigen. Zumal es auch in der Ausbildung gestalterische (Konzeption und Visualisierung) als auch handwerkliche (Gestaltung und Technik) Schwerpunkte gibt. Nach der Ausbildung ist es auch kein Problem als Konzeptioner oder AD einzusteigen (alles erlebt und gesehen) und als studierter kann man genauso gut "stupide" Arbeiten machen. Das liegt eher an persönlichen Fähigkeiten und dem Betrieb.

Wenn du Lust auf ein Studium hast, mach das. Das ist sicherlich eine Erfahrung die dich bereichert und du hast die Möglichkeit dich auszutoben und einiges zu lernen, für das im Rahmenlehrplan einer Ausbildung kein Platz ist. Optimal auf den späteren Arbeitsalltag vorbereitet ist man eher nach der Aubildung. Generell würde ich aber behaupten, dass das Gefälle zwischen beiden so gering ist, dass du das nach persönlicher Gusto und ohne größeren Nachteil selbst entscheiden kannst.

[Benutzer 116623]

[Benutzer 62312]

Warum schmeißt du ein Psychologie-Studium weg und willst Mediengestalter werden? Die Aussichten dürften dabei doch um einiges besser sein, oder nicht?

Nach meiner Erfahrung sind Fachleute (mit Ausbildung oder Studium) auf langer Sicht besser dran, als ein Quereinsteiger. Ein ordentliches Studium würde ich allgemein einer dualen Ausbildung vorziehen. Das garantiert dir aber keinen gerechten und fair bezahlten Arbeitsplatz. Das gilt auch für den Mediengestalter.
Der Einstieg ist eh schwierig und die Bezahlung nicht gut. Da muss man schon etwas geduldig sein oder einfach Glück haben.

[jense]

aus dem bauch heraus?
lass das mit dem mg und versuche was aus deinem psychologieabschluss zu machen. so leute sind auch in agenturen gefragt. dann machst du vielleicht kein design, aber kannst trotzdem kreativ sein. eben eher in die richtung strategie und konzept.

bewirb dich mit deinem abschluss auf traineestellen. die sind weitaus besser bezahlt als azubis und du hast relativ schnell die möglichkeit eine normale anstellung zu bekommen und nicht erst nach 3 jahren. in düsseldorf liegen traineegehälter so zwischen 1800 und 2200 euro. denke in münchen wirds ähnlich sein.

[Honigblüte]

@NaMaMe
Danke für deine lange Antwort. Irgendwie gehts mir jetzt etwas besser. Ich möchte eigentlich lieber eine Ausbildung als ein Studium machen. Es ist meiner Meinung nach auch so, dass man im Studium nicht richtig aufs Berufsleben vorbereitet wird. Zumindest war das bei Psychologie genauso.

@someonesdaughter
"Extrem teuer" heißt, dass ich es mir nicht leisten kann für ein Studium nach Muc zu ziehen (genau, Miete, Lebensunterhalt, Busticket, Fahrten nach Hause). Hab mal rumgerechnet und müsste pro Monat 900€ zur Verfügung haben. In einer Ausbildung würde ich hingegen etwas verdienen. Komme aus Regensburg. Gibt es andere Hochschulen die du eher empfehlen würdest? Bzgl. 2200 €, hier in Regensburg bekommen die Mediengestalter glaub ich noch viel weniger. Und das ist auch meine Sorge, dass ich schlechter bezahlt werde nur weil kein Studium aber sonst genauso gute Arbeiten.

@Nefliete
Naja, ich sehe das nicht so, dass ich mein Studium deshalb wegmeiße. Psychologie ist in der Werbebranche sehr sehr nützlich. Leider ist das einfach noch nicht gängig. Ich finde man kann beide Berufe sehr gut kombinieren. Klinischer Psychologe / Therapeut möchte ich einfach nicht werden. Darin bin ich nicht gut und das macht mir keinen Spaß. Und ich sehe mich eigentlich auch nicht als Quereinsteiger, nur weil ich einen BSc in Psychologie vorangezogen habe. Bin doch genauso eine Fachkraft nach meiner Ausbildung. Ich sehe es eher als zusätzliche Qualifikation. Ich kann immerhin mit psychologischen Tricks beim Gestalten aufwarten

[Honigblüte]

@jense
das problem ist aber leider dass ich eben nicht was strategisches machen will, sondern was gestalterisches das ist genau mein problem. ich möchte Psychologie und Gestaltung gerne kombinieren. dazu fehlt mir aber noch die Ausbildung im gestalterischen Bereich.

[Benutzer 62312]

Man reduziert dich auf den letzten Abschluss. Vom Psychologen auf Mediengestalter um es deutlich zu sagen.
Die Werbetricks kann jeder in der Gestaltung. Du hättest mehr Chancen im Verkauf oder Kundenbetreuung. In der Gestaltung wird es dir nicht sonderlich viel nützen.

Als Quereinsteiger meinte ich auch eher, wenn du in die Branche kommst ohne fachliche Ausbildung.