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Thema: Traumberuf Grafiker an den Nagel hängen? vom 19.08.2015


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Beruf und Karriere -> Traumberuf Grafiker an den Nagel hängen?
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x_Sternschnuppe_x
Threadersteller

Dabei seit: 19.08.2015
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: Weiblich
Verfasst Mi 19.08.2015 14:20
Titel

Traumberuf Grafiker an den Nagel hängen?

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Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich bin neu hier bzw. neu angemeldet - das Forum habe ich als stille Mitleserin schon des öfteren besucht. Allerdings bin ich im Moment so verzweifelt und weiß mal gar nicht weiter. Vielleicht finde ich hier jemanden, dem es so ähnlich geht/ging wie mir. Ich hoffe, dass ich auch in der richtigen Kategorie meinen Thread erstelle.

Wie mein Titel schon verrät, bin ich kurz davor meinen Traumberuf an den Nagel zu hängen.
Vor sieben Jahren habe ich eine Höhere Schule mit Maturaabschluss spezialisiert auf Grafik, Design und Management besucht, die sich jetzt - Jahre später - anscheinend überhaupt nicht auf dem Arbeitsmarkt etabliert hat. Ich war damals die zweite Generation von diesem Zweig, der erst ein Jahr vor mir ins Leben gerufen wurde.

Ich Idiot hab mir nach dem Abschluss gedacht, ich schaff den Einstieg in die Grafikbranche auch ohne weiteres Studium und ging frisch motivert ins Arbeitsleben hinein. Ich nahm jeden Job an, der nur irgendwie was mit Grafik zu tun hatte in der Hoffnung, dass ich dadurch den Fuß in die Tür bekomme.

Aber meine Situation hat sich bis heute eigentlich nicht verbessert. Ich pendle täglich beinahe 200 km zwischen Wohnort und Arbeitsstätte und langsam hab ich echt genug davon. Da, wo ich wohne, gibt es nur spärlich passende Jobangebote und erst letzte Woche habe ich von einer wirklich tollen Agentur eine Absage aufgrund mangelnder spezifischer Ausbildung die Absage erhalten. Die Agentur war kaum 20km von mir entfernt und hätte auch nach Kollektiv bezahlt - was bei uns in Österreich außerhalb von Wien sehr untypisch ist.

Was ich eigentlich all die Jahre wollte, ist ein Unternehmen, in dem ich nicht nur arbeite, sondern mich auch weiterentwickeln kann. Ich würde so gerne ein Langzeit-Mitarbeiter werden und nicht ein Job-Hopper. Ich trau mich schon gar nicht mehr nach neuen Anstellungen suchen bzw. mich zu bewerben, denn mein Lebenslauf ist alles andere als schön. Ich wollte "nur" einen Job in meiner Nähe, der mir Spaß macht und zumindest eine halbwegs anständige Bezahlung. Aber allen Anschein nach ist das schier unmöglich.

Warum ich meinen jetzigen Job verlassen will? Ich arbeite in einer "Werbeagentur", in der ich die Einzige bin (bei zwei Personen), die eine halbwegs grafische Ausbildung hat. Die Auftragslage ist schlecht, ich habe kaum was zu tun und bin die meiste Zeit am Tag mit Surfen beschäftigt. De facto absolut unterfordert. Wenn mal was rein kommt, gehts nicht darum, dem Kunden eine qualitative hochwertige Leistung zu erbringen. Im Gegenteil: Wenn der Kunde ein Logo mit pinker ComicSans-Schrift auf rotem Balken haben will, dann wird das auch so gemacht. Denn Kunde ist König, so mein Vorgesetzter. Ich könnt heulen.

Ich fühle mich deplatziert, unnötig, so was von überflüssig und bin anscheinend die schlechteste Grafikerin der Welt - warum sonst find ich denn nix??

Was soll ich denn tun? Mich weiterbilden und mich in fast unerschwinglichen Unkosten stürzen (zB Creative Director 1 Semester 3000EUR) oder soll ich drauf pfeifen und einen stinklangweiligen Bürojob annehmen, damit ich zumindest mal in Wohnortnähe arbeite?

Gibt's hier Gleichgesinnte, die auch schon mal vor diesem Problem standen? Es ist grad so aussichtslos für mich.

Liebe Grüße,

Sternschnuppe
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flavio

Dabei seit: 14.04.2003
Ort: MUC
Alter: 44
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mi 19.08.2015 14:33
Titel

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Creative Director Studium kannste dir sparen. Das ist genauso wenig anerkannt, zu mal du bisher anscheinend wenig anspruchsvolle Jobs hattest.

entweder versuchst du es in den deutschen Werbestädten und ziehst um oder orientierst dich völlig neu und beginnst für weniger Geld als Referent im Bereich Mediaplanung, Projektmanagement etc.
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Togarini

Dabei seit: 08.09.2011
Ort: Kulmbach
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mi 19.08.2015 17:51
Titel

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Zitat:
Ich nahm jeden Job an, der nur irgendwie was mit Grafik zu tun hatte in der Hoffnung, dass ich dadurch den Fuß in die Tür bekomme.

Breite Berufserfahrung ist also vorhanden.

Zitat:
letzte Woche habe ich von einer wirklich tollen Agentur eine Absage aufgrund mangelnder spezifischer Ausbildung die Absage erhalten.

Hast Du keine Arbeitsproben eingereicht? Oft zählt das, was man kann, mehr als das, was man mal gelernt hat.

Zitat:
Was ich eigentlich all die Jahre wollte, ist ein Unternehmen, in dem ich nicht nur arbeite, sondern mich auch weiterentwickeln kann.

Falls das die Priorität ist, sollte das doch gehen. Ich sehe auf jobrapido.de, indeed.de und anderen Stellensuchbörsen oft Stellen, in denen Unternehmen - keine Agenturen - Mediengestalter oder jemanden mit vergleichbarer Ausbildung suchen. Oft geht es dabei nur darum, Werbemittel CD-gerecht umzusetzen. Nebenbei sind dann noch Englischkenntnisse, PowerPoint-Kenntnisse oder generell MS-Office-Kenntnisse gefragt. Da geht es also eher um eine breite Aufstellung von Fähigkeiten.

Zitat:
bin die meiste Zeit am Tag mit Surfen beschäftigt

Also hast Du genügend Zeit, Dich z.B. durch Fachliteratur weiterzubilden.

Zitat:
ist ein Unternehmen, in dem ich nicht nur arbeite, sondern mich auch weiterentwickeln kann. Ich würde so gerne ein Langzeit-Mitarbeiter werden und nicht ein Job-Hopper.

Gute Einstellung. Kann man im Bewerbungsgespräch anbringen, falls gefragt wird "Was erwarten Sie sich von uns?".
Ich habe erst kürzlich einen Artikel über Personalverantwortliche gelesen, denen die Einstellung wichtiger ist als die Qualifikation, denn: fehlendes Fachwissen kann man vermitteln.

Zitat:
denn mein Lebenslauf ist alles andere als schön

Vielleicht ist er interessant, weil er nicht stromlinienförmig ist.
Schreib Dir mal zu jeder Stelle auf, was Du von dort an (Er-)Kenntnissen mitgenommen hast.

Zitat:

Ich wollte "nur" einen Job in meiner Nähe, der mir Spaß macht und zumindest eine halbwegs anständige Bezahlung.

Dito. Oft gehen aber nur zwei von den dreien.

Zitat:
gibt es nur spärlich passende Jobangebote und erst letzte Woche habe ich von einer wirklich tollen Agentur eine Absage aufgrund mangelnder spezifischer Ausbildung die Absage erhalten. Die Agentur war kaum 20 km von mir entfernt

Sind die so begehrt, dass die leicht Leute finden?
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Astro

Dabei seit: 14.04.2003
Ort: Lost Valley
Alter: 48
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mi 19.08.2015 23:07
Titel

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Ohne Connections geht in Österreich gar nichts. Am besten irgendwas in der Produktion im Schichtdienst suchen, bis der Körper oder die Psyche nicht mehr mitmacht. Dann kommt zumindest a bidderl für die Pension zusammen. Andere Jobs gibt's nicht mehr für weniger Privilegierte. * Keine Ahnung... *

Zuletzt bearbeitet von Astro am Mi 19.08.2015 23:08, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Poolart

Dabei seit: 07.11.2006
Ort: Erkrath
Alter: 55
Geschlecht: Männlich
Verfasst Do 20.08.2015 08:30
Titel

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Wäre selbstständig machen oder als Freelancer arbeiten nicht auch ne Alternative?
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gjet

Dabei seit: 09.10.2008
Ort: Graz, Österreich
Alter: 39
Geschlecht: Männlich
Verfasst Do 20.08.2015 09:39
Titel

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Hallo,
nur Mut - die Arbeitswelt ist im Moment ein wenig gebeutelt - kann aber nur besser werden.

Ich habe inzwischen viele "Grafiker" bei uns kommen und gehen gesehen - bin jetzt 4 Jahre in einer steirischen Firma. Die meisten hatten nicht viel Ahnung von dem was sie taten, waren sich aber sicher alles zu können und ein popeliges ComicSans Kundenlogo wollten sie gar nicht in die Hand nehmen. Viele davon auch mit ähnlichen Ausbildungen und Berufswegen.

Was ich dir sagen will:
1. Ausbildung ist nicht alles - nur ein Grundstein - wichtig ist was DU daraus machst! - Also wie schon gesagt - häng dich rein - bilde dich weiter. Videos, Bücher, Tutorials,...

2. Bleib am Ball: Gib nicht auf, manchmal muss man durchhalten - auch wenn einem alle erzählen dass der Job anscheinend nur Spaß machen muss und sonst nix - 80% sind nun mal "Tagesgeschäft" (auch mit Comic Sans) das gehört dazu. Das muss jeder machen! Auch wenn er nur die tollsten Geschichten von seinem Job erzählt..

3. Wenn die Firma nicht gut läuft - bei zwei Personen - dann würde ich ganz frech sagen, dass knappe 50% des jetzigen Zustandes auf deine Kappe gehen - also auch ein bisschen vor der eigenen Tür kehren...nicht immer ist nur der Vorgesetzte schuld.

LG
Markus
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