[Haze]

Moin,

Ich habe vor 1 1/2 Wochen eine Kündigung auf den Tisch gelegt bekommen, angeblich weil mein Arbeitspensum nicht den in mich gesetzten Erwartungen entspricht. Um jetzt nicht groß abzuschweifen: Mir wurde dazu gesagt das ich meine drei Monate Kündigungsfrist dazu nutzen soll richtig auf die Kacke zu hauen um alle zu überzeugen, das ich nach wie vor Lust habe hier zu arbeiten. Der GF formulierte es so: Ich lass dir ne kleine Hintertür auf, wenn du die nächsten drei Monate richtig rockst, zieh ich die Kündigung zurück, wenn nicht dann nicht.

Jetzt ist so das hier seit ca. 2 Wochen ständig in den Teams die Rede davon ist, das die Effizienz gesteigert werden muss. Das jeder noch mehr noch schneller schaffen muss. Ich mache mir gerade etwas sorgen das die mich so oder so raus hauen aber auf diesem Wege noch mal schnell drei Monate hardcore Leistung von mir rausholen wollen. Der Witz ist dazu das ich noch 22 Tage Urlaub habe, auf die ich ja sehr wohl ein Anrecht habe. Diese 22 Tage allerdings würden bedeuten das ich nur noch 2 Monate hier bin denn der dritte würde aufgrund des Urlaubs wegfallen.

Des weiteren sind die 3 Monate Frist ja auch dazu gedacht, sich zeit zu schaffen um Bewerbungen und Portfolio auf den aktuellsten Stand zu bekommen und sich zu bewerben. Bei den meisten meiner Freunde die aus Gründen aus Werbeagenturen entlassen wurden, war es zu dem so das sie für diese 3 Monate freigestellt wurden eben um sich um den Anschlussjob zu kümmern.

Was genau mach ich jetzt geh ich auf das Angebot ein ? Habe ich irgendein Anrecht darauf freigestellt zu werden für die 3 Monate ? Was mach ich mit dem deal 3 Monate zu rocken, wenn minus meiner Urlaubstage eigentlich nur 2 Monate Beschäftigung auf mich warten?

Ich bin dankbar für jeden Rat.

Haze

[Benutzer 64901]

Ich würde mir erstmal selbst die Frage stellen, ob ich unter beschriebenen Umständen überhaupt noch Bock hätte in der Firma zu arbeiten. Willst du in den nächsten Jahren ständig unter Druck stehen und wenn ja zu welchem Preis? Wenn du gute Gründe findest dort weiter zu arbeiten, dann leg dich ins Zeug, wenn nicht dann nicht. Dann mach dir entspannte 2 Monate, such dir 'ne neue Stelle und nimm dir deinen verdienten Urlaub.

[ExMD]

sprich den chef doch auf deine bedenken und die offensichtlichen unstimmigkeiten an. was hast du denn zu verlieren?

[Beluga]

Dein Chef will, dass du bis zum Schluss arbeitest... deswegen gibt er dir das "Hintertürchen"
Ansonsten könntest du ja zum Arzt gehen und dich die 3 Monate krank schreiben lassen - auch nicht die schlechteste Alternative bei dem Sommer

Solche Spielchen kenne ich von anderen Chefs - ich würde da freiwillig gehen und mir was anderes suchen!

[Airlebnis]

[qualidat]

Die größten Reserven in puncto Effektivität liegen üblicherweise in der Organistaion und weniger im puren Klotzen.
Wenn es dir also was bedeutet, so mach doch mal Notizen, welchen Anteil organisatorische Dinge an deiner Zeit ausmachen und werte dieses aus. Dafür sind nämlich deine Vorgesetzten zuständig, dir die optimalen Bedingungen bereitzustellen.

Möglicherweise kannst du so (argumentatorisch) "zurückschlagen" oder wenigstens vor deinem Abgang noch einem, der dich eigentlich unterstützen und schützen sollte (Gruppenleiter?), eine "reinwürgen" ...

[schattenjaeger]

Ehrlich gesagt: genau so hätte ich es wahrscheinlich auch formuliert, wenn du bis zum Schluss arbeiten sollst. Dein Chef spielt dir gegenüber wahrscheinlich nicht mit offenen Karten. Ich denke du solltest dir eher was neues suchen, auch wenn es weh tut.

[S.Franke]

Hallo,

ich würde vor allem mal mit einem Anwalt reden und das GANZ schnell. (Frist für eine Kündigungschutzklage beträgt 3 Wochen nach erhalt der Kündigung.) Ggf. geht es ja auch um eine Abfindung.

Die Kündigung dürfte nämlich auf Grund dieser Begründung nichtig sein und allenfalls eine Abmahnung rechtfertigen.

Die Bedenken bzgl. viel Arbeiten und dann doch auf der Straße stehen würde ich übrigens in dieser Situation auch haben.

Bzgl. der Urlaubstage beachte bitte auch, dass dir für dieses Jahr der volle Urlaub und nicht nur der Quotierte zusteht. (Vorrausgesetzt du bis min. seit 1.1. dort beschäftigt)

Lg Stefan