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Thema: Ratlosigkeit/Verzweiflung Berufliche Zukunft (Mediendesign) vom 05.03.2013


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Beruf und Karriere -> Ratlosigkeit/Verzweiflung Berufliche Zukunft (Mediendesign)
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achtund80
Threadersteller

Dabei seit: 04.03.2013
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Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 05.03.2013 01:01
Titel

Ratlosigkeit/Verzweiflung Berufliche Zukunft (Mediendesign)

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Hallo zusammen,
ich befinde mich momentan in einer Situation die mich sehr sehr belastet..

Vorab:
- Ich mache mir wahrscheinlich viel zu viele Gedanken
- Eigentlich kann ich von Niemanden verlangen sich den kompletten Text durchzulesen, dashalb kann die Vorgeschichte auch ruhig übersprungen werden!

Die Vorgeschichte (MUSS NICHT ZWINGEND GELESEN WERDEN!):
Nach einem ganz guten Realschulabschluss (mit Qualifikation), stand ich nun vor der Situation wie es weitergehen soll.. Schon relativ früh stand fest, dass ich gerne mit und vor Computern arbeite. Also haben es meine Eltern irgendwie geschafft mir einzureden, dass ich doch ein Fachabitur in Richtung Elektrotechnik machen sollte, da sie auch einen sehr guten Schule in der Nähe (Köln) kennen die einen guten Ruf hat. So kam es dazu, dass ich mich auf dieser Schule beworben habe und auch tatsächlich genommen wurde. Bereits nach einer Woche merkte ich, dass diese Schule absolut gar nicht die Themen beinhaltete mit denen ich mich beschäftigen wollte... Die Fächer bestanden ausschließlich aus Mathe, Physik, Chemie etc. (Hassfächer). Alleine das ich bei einem vorab nicht angekündigten Deutschtest der Klassenbeste war, machte mir irgendwie schon ein seltsames Gefühl, da ich in der Vergangenheit nie unbedingt aus der Masse herausstach, die Schule aber einen sehr guten Ruf hatte und ich mich schon sehr geehrt fühlte, dass ich überhaupt genommen wurde. Naja wie auch immer.. nach 1,5 Wochen stellte ich fest, dass diese Schule absolut nicht mein Fall war und mein Deutschtest der beste war, da die anderen alle Mathematik und Informatikfreaks waren und auch dementsprechend aussahen (was absolute nicht schlimm ist, ich konnte mich nur einfach mit 90% der Leute dort absolut gar nicht identifizieren...). Das musste ich dann wohl oder übel auch meiner Mutter beichten..

Diese war daraufhin dann natürlich sehr geschockt und wusste erst nicht mit der Situation umzugehen (meine Mutter ist sehr temperamentvoll und emotional), sah aber nach ein paar Tagen ein, dass diese Schule nicht zu mir passte und wir fanden eine Privatschule in der Nähe, welche ein Fachabi mit der Fachrichtung "Mediendesign" anbot. Also eine Fachabitur + eine Schulische Ausbildung zum "staatlich geprüften gestalterischen Assistenten" welches in zwei Wochen beginnen sollte. Der Vortrag der Schulleiterin brachte meine Augen zum strahlen und begeisterte sofort. Fotografie, Video.. Design.. Medien.. das alles hörte sich für mich fantastisch an (ich habe mich schon immer sehr für visuelles und vor allem Musik interessiert obwohl ich selber nie wirklich viel in dem Bereich gemacht habe) und meine Mutter sah mir ins Gesicht geschrieben, dass wir meine Schule gefunden haben.

Letztendlich habe ich dort drei Jahre verbracht und die Schule mit einem Notendurchschnitt von 1,6 verlassen. Ob die Schule jetzt wirklich eine gute Schule war sei jetzt mal dahin gestellt, jedoch hatte ich das Gefühl meine Richtung gefunden zu haben und sah mich selber unter den besten 5 Schülern aus meiner Klasse (die eigene Einschätzung hängt jetzt überhaupt nicht mit den Noten zusammen, da diese ja bekanntlich im kreativen Bereich nicht den höchsten Stellenwert haben.. )

Ein halbes Jahr vor dem Abschluss fand ich heraus, dass die Aufnahmeprüfungen der FH's schon sehr früh beginnen und ich bereits 90% der Einschreibungen verpasst habe, was mich kurze Zeit total aus der Bahn warf. Damit kam ich überhaupt nicht klar.. Natürlich hätte ich mich selber informieren müssen wie es weitergeht, aber das ist bei uns in der Klasse total untergegangen.. Ein großes Entsetzen ging durch die Klasse und niemand wusste so richtig mit der Situation umzugehen... Da man aber von allen Seiten hörte, dass es sowieso im kreativen Bereich sehr sinnvoll sei mehr Erfahrungen in Form eines Praktikums zu sammeln und einige FH's dies auch herausforderten entschied ich mich für diesen Weg und beschloss ein Jahr mit einem oder zwei Praktika zu überbrücken.

Im Internet fand ich dann spontan eine Anzeige von einer Videoproduktionsfirma die mich sehr reizte. Ein bereits mir bekanntes Format, welches Interviews mit "Stars & Musikern" in Videoform produziert suchte einen Kameramann, Cutter und Promoter. Ich meldete mich spontan bei der Firma, wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen und genommen. Schon früh merkte ich, dass ich das.. ich sage mal "zu überbrückende Jahr" nicht bereuen würde. Der Job und der enge Kontakt zu Personen die man sonst nur in der Flimmerkiste oder im Internet sah und das reisen in andere Städte Deutschlands, die ich zuvor noch nicht gesehen habe, hat mir riesen Freude bereitet. Obwohl es teilweise verdammt.. VERDAMMT viel arbeite war und ich mir anfangs schon etwas sorgen um mein Privatleben machte. Die Menge an Arbeit reduzierte sich mit der Zeit jedoch sehr (teilweise auch zu meiner Erleichterung).

Heute (nach 6 Monaten) ist mein Praktikum dort zu Ende und es war eine super Zeit in der ich sehr sehr viel gelernt habe. Ich kam mit meinen Chefs super gut zurecht und ich hatte auch immer den Eindruck, dass sie mit mir sehr zufrieden waren. Es bestand allerdings nie die Möglichkeit dort im Anschluss fest zu arbeiten, da sich diese kleine "Projekt" nur durch Praktikanten finanzieren lässt. Ich weiß allerdings auch nicht ob das für mich wirklich ein Job "fürs Leben" wäre. Dabei hätte sicherlich auch das Gehalt eine große Rolle gespielt..

____________________________________________________________________________________________________


Jetzt ist es wieder soweit!
Die Bewerbungen an den FH's sind in vollem gange und ich habe mich auch an vielen in der nähe Möglichen FH's eingeschrieben und auch schon meine Themen für die Aufnahmeprüfung bekommen. Und genau jetzt kommen wir zu meinem riesen Problem. Ich bekomme einfach keinen freien Kopf! Anstatt einfach die Themen zu bearbeiten und meine Arbeitsproben gut zu verpacken mache ich mir Tag und Nacht Gedanken ob dieser Weg wirklich der Richtige ist.. Die Fragen die jetzt wieder ganz extrem hochkochen schwirren mir schon bestimmt seit dem zweiten Ausbildungsjahr in meinem Kopf rum und lassen mich einfach nicht in Ruhe.. Momentan macht mich das ziemlich fertig und sorgt dafür dass ich die Bewerbungen immer weiter verdränge und der Druck immer größer wird... Die Fragen, welche so extrem in meinem Kopf drücken und beantwortet werden wollen hören sich (stichprobenartig) in etwa so an..:

- Ist Design wirklich das wirklich das Richtige für mich?
- Bist du überhaupt kreativ genug?
- Hab ich überhaupt eine Alternative?
- Kann ich überhaupt was anderes?
- Was soll ich denn sonst machen?

GANZ WICHTIG!! :
- Kommst du überhaupt mit der Mentalität in der Medienbranche zurecht?
(Ich will später definitiv Familie habe und immer wieder hört man, dass in dieser Branche deine Arbeit bzw. deine Agentur deine Familie ist und es quasi nicht möglich ist eine Beziehung oder gar ein "normales" Familienleben neben dem Beruf zu führen.)

- Solltest du nicht besser einen Stinknormalen Bürojob machen bei dem du immer deine feste Arbeitszeit und ein geregelt einkommen hast?
(geregeltes Einkommen gäbe mir natürlich viel Sicherheit und ich könnte was die Finanzen betrifft alles viel besser und vorausschauender planen..)

- Ist es nötig überhaupt zu studieren?
(Generell habe ich mir vorgenommen zu Studieren und im Prinzip freue ich mich auch eigentlich auf die Zeit, aber ist das wirklich das richtige? Und wenn ja, dann wirklich Kommunikations/Mediendesign?)


Leute das klingt jetzt bestimmt alles vllt irgendwie ein bisschen konservativ rüber (meine Freunde würden wirklich als allerletztes von mir behaupten, dass ich konservativ bin! Nach außen hin bin ich wahrscheinlich noch mit Abstand der bekloppteste und am meisten "Kind" gebliebenen), aber ich mache mir was meine berufliche Zukunft betrifft momentan einfach so verdammt viele Gedanken! Ich weiß einfach nicht so richtig wo es hingehen soll und was "mein Beruf" ist. Ich würde momentan wahrscheinlich alles dafür geben, dass mir jemand sagt was der richtige Weg für mich ist, aber das wird mir wohl oder übel wahrscheinlich niemand so einfach sagen können... Zudem macht meine Mutter druck dass ich jetzt doch endlich in die Gänge kommen soll was die Aufnahmeprüfungen und Bewerbungen betrifft (sie meint es aber nur gut). Dennoch macht es das alles nicht besser... und ich kann die Aufgaben einfach nicht mit freiem Kopf durchziehen da mich diese Fragen quasi 24/7 beschäftigen...

War jemand von euch schon mal in dieser Situation und kann mir weiterhelfen?
Ich bin momentan wirklich am Ende und weiß, dass ich mir einfach nicht so MAßLOS übertrieben viele Gedanken machen und einfach das tun sollte was mir spaß macht... aber was ist das im Moment wirklich...

Ich würde mich wirklich SEHR! über eine Antworte oder einen Kommentare eurerseits freuen..
Vllt kann mir ja jemand von euch in irgendeiner Weise helfen.. das wäre für mich momentan wirklich verdammt wichtig...
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jense

Dabei seit: 04.11.2003
Ort: Dizzledope
Alter: 47
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 05.03.2013 01:46
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Hier kann dir niemand sagen, ob das das richtige für dich ist, da dich hier niemand kennt.
Was ist denn die mentalität der medienbranche? Au weia!
Die "medienbranche" IST meist ein stinknormaler bürojob.
Und warum solltest du kein geregeltes einkommen haben? Au weia!
Warum solltest du keine familie haben können? Bei mir im team sind 2 zweifache väter, zwei schwangere und eine alleinerziehende mutter mit zwei kindern. Geht alles...
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NaMaMe

Dabei seit: 26.09.2011
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Verfasst Di 05.03.2013 08:02
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jense hat geschrieben:
Hier kann dir niemand sagen, ob das das richtige für dich ist, da dich hier niemand kennt.
Was ist denn die mentalität der medienbranche? Au weia!
Die "medienbranche" IST meist ein stinknormaler bürojob.
Und warum solltest du kein geregeltes einkommen haben? Au weia!
Warum solltest du keine familie haben können? Bei mir im team sind 2 zweifache väter, zwei schwangere und eine alleinerziehende mutter mit zwei kindern. Geht alles...


genau das.

Außerdem bekomm ich hier son bisschen das Gefühl, dass du dich nciht informierst - erst suchst du dir eine Schule aus, ohne überhaupt zu wissen, was da für Fächer unterrichtet werden, dann weißt du nicht wann die anmeldefisten losgehen und jetzt weißt du nicht, wie Berufe in der Medienbranche überhaupt aussehen. Informiere dich doch ersteinmal gründlich über ALLES. Recherchier was über die beruflichen Möglichkeiten der Branche, über die verschiedenen Studieninhalte, usw.
Sonst kann es dir tatsächlich passieren, dass du völlig unglücklich wirst.

Deine Vorstellungen sind zumindest, wie jense schon geschrieben hat, ziemlich merkwürdig und weg von der Realität - und wie du auf den Trichter kommst, dass das keine Bürojobs wären, weiß auch keiner.
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Benutzer 62312
Account gelöscht


Ort: -

Verfasst Di 05.03.2013 11:26
Titel

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über die medienbranche wird viel müll gequatscht und die meisten haben sich selbst ein trugbild geschaffen.

wenn du den job selbst nicht über dein eigenes leben stellst, dann klappt das auch mit der familie. bei vielen neueinsteigern scheint mir das leider so - ein übertriebener hang zur glorifizierung des mediengestalters.
 
Morgo

Dabei seit: 10.08.2005
Ort: Von Kowelenz bis Kölle
Alter: 39
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 05.03.2013 13:15
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achtund80 hat geschrieben:

GANZ WICHTIG!! :
- Kommst du überhaupt mit der Mentalität in der Medienbranche zurecht?
(Ich will später definitiv Familie habe und immer wieder hört man, dass in dieser Branche deine Arbeit bzw. deine Agentur deine Familie ist und es quasi nicht möglich ist eine Beziehung oder gar ein "normales" Familienleben neben dem Beruf zu führen.)


Das hört sich ja so an, als wölltest du ins Kloster und nicht einen Beruf lernen. Sicher, dass du die richtige Broschüre gelesen hast? Grins

Anstatt über so Sachen zu grübeln, überleg dir lieber aus deinen bisherigen Erfahrungen, in welche Richtung du lieber gehen möchtest: Gestaltung, Technik, Beratung? Print, Digital, Videoproduktion?

Und dann lernste das. Entweder in einer betrieblichen Ausbildung oder in einem Studium. Oder erst das eine, dann das andere. * Keine Ahnung... *

Zitat:
- Solltest du nicht besser einen Stinknormalen Bürojob machen bei dem du immer deine feste Arbeitszeit und ein geregelt einkommen hast?


Das ist keine Sache der Branche, sondern eher ob du in einem angestellten Verhältnis oder als Selbstständiger deine Brötchen verdienst.

Zitat:
- Ist es nötig überhaupt zu studieren?
(Generell habe ich mir vorgenommen zu Studieren und im Prinzip freue ich mich auch eigentlich auf die Zeit, aber ist das wirklich das richtige? Und wenn ja, dann wirklich Kommunikations/Mediendesign?)


Das kannst nu wirklich, mal von der Aufnahmeprüfung abgesehen, nur du selbst entscheiden. Aber nach dem, was du da oben geschrieben hast, solltest du vielleicht erstmal Berufserfahrung sammeln, das kuriert dann vielleicht auch deine Seifenoper-Vorstellungen von der „Medien-Branche”.
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_gianna_

Dabei seit: 30.10.2008
Ort: Karlsruhe
Alter: 41
Geschlecht: Weiblich
Verfasst Di 05.03.2013 13:27
Titel

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Du weißt es ja schon selbst: Mach dir nicht so viele Gedanken.
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass du dich jetzt schon für dein ganzes Leben festlegst und dass du die Entscheidung, die du jetzt triffst, nie mehr ändern kannst.

Deswegen mach doch einfach mal und schau, was dabei rauskommt.
Such nicht nach "dem allgemein Richtigen" - ich weiß nicht, ob es das gibt - sondern versuche, aus dem, wofür du dich entscheidest, "das Richtige für dich" zu machen.

Wie meine Vorposter schon geschrieben haben, gibt es in "der Medienbranche" die unterschiedlichsten Jobs mit den unterschiedlichsten Konditionen. Du kannst dich auch während dem Studium spezialisieren, umhören, was es für Möglichkeiten gibt. Nur mach dich nicht verrückt.
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