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Thema: Muss mal meckern: Webgestaltungsarbeiten vs. Fließband :-( vom 26.06.2005


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Beruf und Karriere -> Muss mal meckern: Webgestaltungsarbeiten vs. Fließband :-(
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Siska
Threadersteller

Dabei seit: 26.06.2005
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Verfasst So 26.06.2005 15:16
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Muss mal meckern: Webgestaltungsarbeiten vs. Fließband :-(

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Hallo,
nichts neues, aber ich muss es trotzdem mal loswerden.

Ich bin Student und habe MGler gelernt. Die Semesterferien stehen bald wieder vor der Türe und
ich wollte nicht nur daheim sitzen, sondern meine Kasse aufbessern. Nagut. Da ich MGler gelernt habe,
im NonPrint Bereich, speziell im Bereich PHP und MySQL recht fit bin, wollte ich natürlich auch diese
Kenntnisse nicht so ganz @ Akta legen und in diesem Job arbeiten. Schön, dachte ich mir.

Bereits letzte Semesterferien hatte das zwar überhaupt nicht geklappt, aber der Mensch vergisst ja...
Mein Bruder hat keine Ausbildung gemacht, studiert ebenfalls. Er hatte ebenfalls in diesen Semesterferien
gejobbt. natürlich nicht im Bereich des MGlers.

Gut. Ich hatte bei einer grösseren Agentur gelernt, die mir anbot, dass ich dort als freier Mitarbeiter diverse
Sites betreuen könnte, was ich während meiner Ausbildung schon gemacht hatte. Behandelt wurde ich dort
weiterhin wie ein Azubis - obwohl Hallo??? Ich jetzt freier Mitarbeiter war - klar, krieg das erstmal in die Köppe
rein. Naja....das allein war noch nicht so tragisch. Nachdem ich 3 Monate von zu Hause aus gearbeitet hatte,
nachdem das im Übrigen vereinbart war, habe ich erstmal ewig lang nichts mehr vom Chef gehört, habe
dann versucht, ihn zu kontaktieren, war natürlich nie zu erreichen, hab es sogar postalisch versucht, habe
dann nie wieder etwas gehört. Gut, habe dann einfach meine Rechnung geschickt, was wirklich Peanuts waren,
die circa 350 Euro hab ich bis heute nie gesehen.

Mein Bruder dagegen hat es richtig gemacht, er ist in eine Verpackungsfabrik gegangen, hat dort seine 8 Stunden
abgekloppt und stump Verpackungen in LKW geladen, nicht mit der Hand, sondern mit einem Wagen, was sogar
noch etwas "funnig" schien und satte 2500 EU steuerfrei kassiert. Habe mich grün und blau geärgert, dass ich meine
letzten Semesterferien vergeblich der Illusion nachgelaufen bin, dass ich vielleicht in meinem Job wieder mal
ein paar Kröten verdienen konnte.

------------------------------------------------------------------------

Naja, dies mal als kleine Rückblende. Da ich jetzt wieder Semesterferien habe, frage ich mich natürlich,
was tun??? Soviele Agenturen, bei denen man hier als freier Studentenmitarbeiter arbeiten kann, gibt es
nicht und die Papierfabrik sucht ständig Aushilfen.



Ich ärgere mich gerade massiv darüber, dass man als Webdesigner ein Appel und ein Ei verdient, seinem
Lohn hinterherrennen muss, einen Ars*** voll Arbeit hat, Vorkenntnisse braucht und ein ungelernter
Hilfsarbeiter sich am Fliessband dumm verdient......

Ich bin mir zwar schon immer bewusst darüber gewesen, dass die fetten Zeiten spätestens seit 2001/02 vorbei
sind, aber dass sie mittlerweile so dünn geworden sind, hab ich nicht gedacht.

Naja.....daher frage ich mich derzeit, ob es sinnvoll ist, sich weiterhin in dieser Branche überhaupt
um einen Studentenjob zu bemühen, vielleicht selbst mal in der Zeitung inserieren etc. oder ob
ich nicht gleich ans Fliessband gehen soll und irgendwelche Kartons in irgendwelche LKW wuchten soll,
um Geld zu verdienen?

Wer hat vor einer ähnlichen Entscheidung und Frustration schon einmal gestanden, was die Jobsuche angeht?
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aUDIOfREAK

Dabei seit: 04.04.2002
Ort: Ansbach
Alter: 44
Geschlecht: Männlich
Verfasst So 26.06.2005 18:13
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jupp - es ist leider so, das man mit stumpfsinnigen jobs mittlerweile um einiges mehr kohle machen kann, wie als MG (egal ob frei oder fest angestellt). man darf sich nicht mehr der illusion hingeben, als MG anständig entlohnt zu werden. sogar als selbstständiger sind die verdienstmöglichkeiten mittlerweile so schlecht, das es bei vielen lohnenswerter wäre in ne fabrik am band oder bei aldi anner kasse zu sitzen.

schade - aber is so und wird sich wohl auch die nächsten jahre nicht mehr ändern.
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Siska
Threadersteller

Dabei seit: 26.06.2005
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Verfasst So 26.06.2005 18:23
Titel

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Schade, aber so scheint das wirklich kein Einzelfall zu sein *Schnief*

Ist wohl wie früher anfang des 20. Jahrhunderts, als die Bauern die (selbständige)
Landwirtschaft aufgaben, um in die Stadt zu ziehen, um dort in den Industriefabriken
zu arbeiten und ihr Land verkauften.

Nur dass der MGler kein Land verkaufen kann Lächel

Naja, sei es drum, werde meine nächsten Semesterferien auch am Band oder im Call Center verbringen *Schnief*
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p3st

Dabei seit: 07.07.2005
Ort: Hessen
Alter: 39
Geschlecht: Männlich
Verfasst So 10.07.2005 16:25
Titel

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Tja siehst du, ich bin als Azubi der Betreuer unserer kompletten Web-Aufträge (HTML + CSS, keine Datenbanken), und wir nehmen mittlerweile weniger für ne Website als ein Obstbauer für eine Ladung Erdbeeren. Meist deckt sich das nicht mal mit meinem imaginären Stundensatz. Ist leider so. Das ist aber kein Problem der Konjunktur o.ä., sondern der Fehler der sogenannten "innovativen" Agenturen, die ständig irgendwie expandieren wollen und deshalb die Preise drücken. Ein internes Problem, könnte man sagen. Mit Print verdient man mehr, sogar bei den hohen Materialkosten.

Der Rest der Schuld bleibt bei Adobe und Macromedia hängen, die mit ihren ach so mächtigen WYSIWYG-Editoren GoLive und Dreamweaver dem Verkäufer von Duschkopf-Zubehör die Möglichkeit geben, seine Webpräsenz selbst zu erstellen. Da hat er dann die Wahl, entweder er macht es selber, oder er gibt es an eine Agentur ab, die dann natürlich nicht mehr als 500€ verlangen darf, ist klar, er "könnte es ja auch selbst machen". Dann auch noch mehr oder weniger kreativ zu sein bei der Gestaltung, das fällt schwer, wenn man ne komplette Seite in 2 Tagen aufgebaut haben muss, um die Kosten abzudecken.
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Ellie
Account gelöscht


Ort: -

Verfasst So 10.07.2005 19:27
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Moin allerseits,

ist das nicht ein Problem, das auch im Printbereich Einzug gehalten hat?

Die Technik hat sich nun einmal so weit entwickelt, daß ein einfacher Mensch mit ein klein wenig Mühe tatsächlich seine kleine HP bastelt. Es sei dahingestellt, wie das dann aussieht, aber ich habe schon Seiten gesehen, die sooo schlecht nicht waren.

Im Print wohl vergleichbar mit Geschäftsdrucksachen, die früher nur der Fachmensch erstellen könnte, heute baut sich jeder sein Logo in eine Word-Datei ein und nutzt es als Briefpapier.

Zu dem Problem als Freelancer bzw. Aushilfe in der alten Firma zu arbeiten, ich denke es ist normal als A... der Nation dazustehen und sein Geld einklagen zu können. Menschen sind zuweilen dumm und einfältig. Da mag ich nur raten, es nicht selbst zu sein und das Thema zu den Akten zu legen und einen anderen Bereich bzw. Firma zu suchen.

Wer als MGler auch bereit ist öde Arbeiten zu bewältigen, hat gute Aussicht auf anständige Bezahlung. Nur dort wo es hipp ist und der Egotrip gepflegt werden kann, wird sehr schlecht gelöhnt. Es kommt sofort ein Neuer, der scharf darauf ist kreativ eine 60-Stunden-Woche zu buckeln. Ob das Print oder Nonprint ist spielt keine Rolle. Früher nannte man das bei kreativen Berufen auch brotlose Kunst, und das hat sich eben bis heute nicht verändert.

LG,
Ellie
 
Siska
Threadersteller

Dabei seit: 26.06.2005
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Verfasst So 10.07.2005 19:39
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Gebe dir Recht, im Printbereich ist das nicht viel besser - viele Firmen nutzen heute ihren Farbdrucker und brauchen garkein Briefpapier mehr.


Ich glaube, allgemein geht es wieder dahin, wo wir schonmal waren - die hippen und abwechslungsreichen Berufe werden erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit und sind daher gut belaufen, die Auswahl für Arbeitgeber ist groß, ans Fliessband (und an die Sachen, die man noch nicht automatisieren kann) will keiner mehr.

Das ist wie in China. Die Städte leiden unter Arbeitnehmermangel für die Fliessbänder, weil die Landarbeiter lieber ihr eigener Herr sind, auch wenn sie 10 mal so wenig verdienen. Sie haben keine Lust, sich ans Fliessband zu stellen und wenn, dann tun sie das für ein paar Jahre und dann gehts wieder mit dem Ersparten aufs Land zurück.

Viele Dinge lassen sich auch nicht automatisieren und wenn, nur mit enormen Kapitaleinsatz und denn hat heute keiner mehr - ausser vielleicht den USA Heuschrecken, aber die sitzen zum Glück noch nicht überall und ausserdem sind diese automatisierten Fliessbänder sehr unflexibel, daher ... wird es immer STellen geben, die eintönig aber konstant gut bezahlt sind.
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Account gelöscht


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Verfasst So 10.07.2005 20:48
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Zitat:
Das ist wie in China. Die Städte leiden unter Arbeitnehmermangel für die Fliessbänder, weil die Landarbeiter lieber ihr eigener Herr sind, auch wenn sie 10 mal so wenig verdienen. Sie haben keine Lust, sich ans Fliessband zu stellen und wenn, dann tun sie das für ein paar Jahre und dann gehts wieder mit dem Ersparten aufs Land zurück.

Viele Dinge lassen sich auch nicht automatisieren und wenn, nur mit enormen Kapitaleinsatz und denn hat heute keiner mehr - ausser vielleicht den USA Heuschrecken, aber die sitzen zum Glück noch nicht überall und ausserdem sind diese automatisierten Fliessbänder sehr unflexibel, daher ... wird es immer STellen geben, die eintönig aber konstant gut bezahlt sind.



? Woher nimmst du deine Weisheiten? Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube*).





* (mein neues Lieblingszitat)
 
Siska
Threadersteller

Dabei seit: 26.06.2005
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Verfasst Mo 11.07.2005 05:44
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Nachzulesen in der Wirtschaftswoche - glaube, es war die letzte Ausgabe
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