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Thema: Karriere bloß ne Ego-Sache? vom 30.09.2008


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Beruf und Karriere -> Karriere bloß ne Ego-Sache?
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konsumkünstler
Threadersteller

Dabei seit: 05.06.2005
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Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 30.09.2008 19:12
Titel

Karriere bloß ne Ego-Sache?

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Hallo Leute,

wollte mal eure Meinung wissen.

Und zwar spiele ich u.a. mit dem Gedanken die Prüfung zum Mediengestalter zu machen. Hab "leider" nur den GTA gemacht - habs aber dennoch direkt nach dem Abschluss geschafft mich Selbständig zu machen und erfolgreich in eine Kooperation mit ner noch erfolgreicheren Agentur zu treten. Ich schätze, dass das ganze auch noch gut 10 Jahre so weiter gehen könnte, weil mir die Arbeit wirklich großen Spass macht, die Aufträge auch total spannend sind und ich eine recht anständige Leistung bringe. Außerdem habe ich in den wenigen Jahren im Berufsleben möglicherweise "mehr" dazugelernt als in jedem Studium.

Ich bin jetzt 27 und in mir wird die Stimme nach "Studium", "Weiterbildung", "Mediengestalter-Abschluss" dennoch lauter je älter ich werde. Allerdings frage ich mich, ob das bloß ne reine Ego-Sache ist, einem "Mediengestalter" oder "Diplom-Grafiker"-Titel nachzueifern, oder ob man auf dem Arbeitsmarkt als lausiger "GTA-ler" mit recht anständigen Referenzen und ein paar Jährchen Berufserfahrung doch noch gebraucht werden kann. Leider lese ich hier immer häufiger, dass viele GTA-lers total enttäuscht sind, weil der Arbeitsmarkt ja scheinbar doch nur die <übertreib> diplomierten Grafiker sucht mit mehrjähriger Berufserfahrung usw. </übertreib>.

Bisher war ich immer davon überzeugt, dass es, vor allem im gestalterischen Bereich, nur auf die Referenzen ankommt. Wenn ein "Diplom-Grafiker" nur Müll abliefert (was er warscheinlich nicht tun würde), dann ist er für die Berufswelt ja auch nichts "wert". Wenn man allerdings Bomben-Designs abliefert und einen unerschöpflichen Fundus an Kreativität u.ä. hat, dann dürfte es doch kaum eine Agentur interessieren, ob man nun das eine oder andere an "Titeln" vorzuweisen hat. Oder irre ich mich da so sehr?
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type1

Dabei seit: 19.11.2004
Ort: -
Alter: 44
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 30.09.2008 19:47
Titel

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ich denke dass ein titel einen zugang leichter macht.
abert beweisen muss man sich in der praxis hin oder her.
n titel bringt dir evtl. auch mehr lohn (auf festanstellung bezogen), da du nicht als ungelernte kraft abgestempelt und runtergehandelt wirst.

wenn du aber gut da stehst, meinst du du stehst nach nem studium für dich persönlich besser da?
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Brainpulse

Dabei seit: 06.09.2002
Ort: Mainz
Alter: 42
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 30.09.2008 22:37
Titel

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Die Arbeitgeber pochen auf den Titel, weil sie wissen, dass derjenige verstärkt konzeptionell und visuell breiter ausgebildet wurde als jemand mit einem nidrigeren Titel. Da die Ausbildung letztendlich Einfluss auf die Arbeitsweise in Bezug auf Konzeption, Vorghensweise und Gestaltungsansätzen haben, spiegelt sich das auch in den Arbeiten der Mappe wieder.

Daher ist es auch sehr unwarscheinlich, dass ein GTAler eine Mappe abliefert, die konzeptionell dem eines diplomierten Designers nahekommt. Erfahrene Leute, die u.U. selbst studiert haben, merken es den Arbeiten an, ob man studiert hat, oder nicht. Je länger man aber im Beruf ist, desto mehr verblassen die Spuren aus der Ausbildung und die Arbeiten werden mehr von den Erfahrungen in der beruflichen Laufbahn geprägt.

Wenn man sich die Arbeiten von guten Designbüros wie Martin et Karczinsky, AdeHauserlacour, Heine/Lenz/Ziska, Claus Koch, Hesse Design, Büro Übele, etc. anschaut, merkt man den Unterschied, dass hier nochmal auf einem anderen Level gestaltet wird als in einem Designbüro wo es nur auf tolle Looks ankommt. Da steckt einfach nochmal mehr dahinter.
Genauso wie Mutabor oder Strichpunkt die nochmal auf einem anderen Level performen. Dieser breite und konzeptionelle Fundus ist kaum mit einer herkömmlichen Ausbildung zu erreichen.

Was aber nicht heisst das, nur weil man studiert hat, es dann auch drauf hat. Hier kommts nochmal auf den einzelnen an wie gut er ist und wie gut er ausgebildet wurde.
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CyPh3R

Dabei seit: 23.09.2004
Ort: Wien
Alter: 45
Geschlecht: -
Verfasst So 05.10.2008 13:21
Titel

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kann ich Brainpulse nur zustimmen.

Entscheidend für die Qualität der Gestaltung ist der theoretische Ansatz. Der wird allerdings in der Ausbildung im Vergleich zu einem Studium stark vernachlässigt. In der GTA Ausbildung wahrscheinlich noch mehr wie in der Mediengestalter Ausbildung.

Sauberes grafisches Handwerk ist die eine Seite der Gestaltung. Idee + Konzept die andere. Grafiker die ihr Handwerk verstehen und technisch gut umsetzen gibt es viele. Mithilfe von Grafikdesign inhaltlich anspruchsvoll kommunizieren können sehr viel weniger.

Kommunikationsdesign (o.ä.) zu studieren ist daher schon sehr sinnvoll. Mind. ebenso wichtig ist allerdings auch Eigeninitiative und theoretische Auseinandersetzung.
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konsumkünstler
Threadersteller

Dabei seit: 05.06.2005
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mo 06.10.2008 16:08
Titel

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Auch wenn es wärend meiner GTA-Ausbildung immer wieder mit Nachdruck gefordert wurde konzeptionell zu arbeiten, muss ich gestehen, dass sich meine "Konzeptionsphasen" immer noch mehr im Kopf als auf dem Papier abspielen und sich die Zeiträume dafür auch eher in Minuten als in Stunden oder Tagen befinden. Allerdings, wie Brainpulse schon sagte, "verblassen" solche Dinge nach einer Weile insofern man die Notwendigkeit eines "anständigen" Konzeptes auch erkennt.

Könnte man sagen, dass ein Mediengestalter innerhalb von wenigen Jahren Berufserfahrung die "konzeptionellen Lücken" durch Eigeninitiative, Selbsstudium und nicht zuletzt durch die Unterstützung seiner diplomierten/erfahrenen Arbeitskollegen schließen kann?
Der Erfolg von guten DesignBüros kann ja nicht das Werk eines Einzelnen sein. Da sitzen warscheinlich auch gerissene Marketingstrategen, Texter und sonstwer dahinter.

Würde sich der kreative Direktor nun eher aufgrund des Studiums eines frisch diplomierten Grafikers, aufgrund der Berufserfahrung des MGs oder doch wegen der angefertigten Mappe entscheiden?


Zuletzt bearbeitet von konsumkünstler am Mo 06.10.2008 16:09, insgesamt 1-mal bearbeitet
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jungundverbraucht

Dabei seit: 18.09.2008
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mo 06.10.2008 16:55
Titel

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ob ein mg das kann, hängt stark von seinem persönlichen interesse ab. möglich ist es, dagegen spricht aber, dass er als MG auch in die alltagspraxis so stark eingebunden ist, dass für die größeren zusammenhänge von kommunikation und gestaltung wenig zeit bleibt. und man hat im studium auch eher die muße, sich persönlich komplett neue themen und sichtweisen anzueignen - und gelernte sachen kritisch zu hinterfragen.

beispiel ästhetik: mediengestalter haben häufig einen eingeschränkten stilistischen horizont, was natürlich berufsbedingt ist, da ihr schwerpunkt tendenziell eher die umsetzung ist. daher beherrschen MG gewisse photoshop- und vektoreffekte häufig viel besser als studierte berufseinsteiger, wenden diese effekte aber auch gern bei jeder passenden und unpassenden gelegenheit an.

beispiel strategisches denken: dass jede kommunikationsmaßnahme die richtige tonalität braucht, dass nicht jeder mensch die selben bedürfnisse wie man selbst hat, dass nicht jede kommunikationsmaßnahme sinn macht (evtl. braucht das unternehmen keine neue website, sondern das produkt an sich ist ungenügend), lernt man eher im studium als in einer berufsausbildung.

letztlich ist das auch aufgabe der berater, konzepter, texter ... - wenn man aber selbst nicht für ewig derjenige bleiben will, der nur umsetzen darf, sollte man mitreden können.

ich würde dir definitiv zum studium raten, wenn du schon viel praktische erfahrung hast, brauchst du den mediengestalter eigentlich nicht mehr.
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