[amho]

Hallo zusammen,

ich hoffe das mir jemand von euch ein wenig helfen kann.

Folgendes: Ich habe bereits knapp 10 Jahre Erfahrung im Bereich Web- und Grafik Design.
Jetzt wollte ich mich Selbstständig machen und schon habe ich zwei Agenturen die sich bei mir gemeldet haben.
Das hört sich natürlich sehr schön an aber beide wollen bei mir Fremdleistungen einkaufen.

Was machen? Wenn ich das richtig verstehe dann mache ich Arbeiten mit denen sich die Agenturen später schmücken.
So weit so gut wenn man Geld dafür bekommt, nur macht mir das ganze ein wenig Sorgen. Denn es wird wohl niergendwo der Name meiner Agentur stehen und damit habe ich für weitere Kunden auch keine Referenzen zum vorweisen.

1. Was meint Ihr was ich da machen sollte.
2. Was verlangt man für seine Arbeit in so einem Fall. Gibt es da etwas in der Richtung wie 60% für mich und 40% für die Agentur oder so etwas ähnliches?

Ich muss ehrlich gestehen das ich mit Preisen und Preiskalkulation in all den Jahren sehr wenig zu tun hatte.

Ich weiß das es für so eine Frage nicht eine "richtige" Antwort gibt aber bitte versucht mir irgendwie eine Antwort zu geben damit ich nicht direkt am Start auf die Nase falle.

Danke im voraus.

[aUDIOfREAK]

so wie ich das verstehe, suchen die agenturen einfach freelancer in gebieten, in denen sie keine kompetenzen haben. meistens schreiben sich die agenturen "full service" auf die fahnen, können unterm strich dann aber doch nur print und marketing. grad im webbereich haben viele große defizite.

ich bin seit 5 jahren selbständig und arbeite zu 60 - 70 % für agenturen. und ich fahre sehr gut damit. ich muss mich nicht ums neugeschäft kümmern, keine kunden betreuen (was mitunter sehr lästig sein kann), weiß das ich meine rechnungen pünklich bezahlt bekomm usw. klar gibt es auch ein paar negative seiten (oft ist die abstimmung schwierig, weil der kunde der agentur seine wünsche äußert, diese dann aber falsch an mich weiter gegeben werden und solche scherze.) aber die lernt man mit der zeit einzuschätzen, damit umzugehen und teilweise auch zu ändern.

preislich habe ich bei agenturen auch nen normalen stundensatz, der ca 10 - 15 % unter meinem endkundensatz liegt. was die referenzen angeht, so habe ich bei meinen auftraggebern bisher viel glück gehabt. mit den meisten verstehe ich mich blendend, zu einigen pflege ich mittlerweile sogar schon ein freundschaftliches verhältnis. Deswegen darf ich meistens auch die Projekte als Referenz nutzen, die ich dort so mach. Es komm natürlich immer auf die Kundenstruktur der Agentur an. Isses eher eine die kleine Unternehmen und Mittelständler betreut? Dann is das im Regelfall kein Problem. Bei größeren Kunden aus Industrie und Handel sieht man es dann oft nicht gern, wenn der Freelancer auf seine Seite schreibt "ich habs gemacht".

Ich würd auf jeden Fall mal nen Probeversuch wagen. Das eine oder andere Projekt durchziehen. Dann siehst Du schon ob ihr auf nem gemeinsamen Level seid oder nicht. Zu verlieren hast Du im grunde nix. Zu gewinnen gibts nen Kunden, der regelmäßig Geld aufs Konto schaufelt, wenn er mit Deiner Arbeit zufrieden ist

[amho]

...für die Antwort.

Ja du hast schon recht ich habe nichts zu verlieren, ganz im Gegenteil.

Jetzt stellt sich die Frage, auf welche man eigentlich nie eine Antwort bekommt , der Stundensatz.

Also wenn ich das was ich bis jetzt hier gelesen habe in meine Kalkulation einbringe,
dann komme ich auf einen Stundensatz von €72.

Was würdest du sagen liege ich damit sehr falsch?

[aUDIOfREAK]

[m]

Was bedeutet denn du hast zehn Jahre Erfahrung genau? Dass du dir diese Fragen stellst sagt ja
eigentlich eher aus dass du überhaupt keine Erfahrung hast, verstehe dass nicht als Angriff, aber
dann wären 72€ wirklich eine Frechheit und sogar zehn wären zuviel.

Wenn man sich selbstständig machen möchte dann sollte man schon so viel auf dem Kasten haben
dass man sich solche Fragen erst gar nicht stellen muss, ansonsten ist die Selbständigkeit wohl in den
meisten Fällen so gut wie zum scheitern verurteilt.

Einen Stundensatz kann man nun auch nicht wirklich nur anhand der Qualität der Leistung errechnen
sondern es müssen vers. weitere Faktoren mit einberechnet werden. Trotzdem ist interessant zu wissen
was jetzt "zehn Jahre Erfahrung" genau bedeutet und welche Leistungen du anbietest um in etwa abschätzen
zu können ob du dir die 72€ erlauben kannst. Zehn Jahre Erfahrung bedeuten ja dass du sicher sehr viel
vorzuzeigen hast, dann einfach mal her damit.

[Benutzer 62312]

[amho]

@m
Wenn ich schreibe dass ich 10 Jahre Erfahrung habe dann bedeutet das auch dass ich 10 Jahre Berufserfahrung habe.
Und ich schreibe doch dass ich mich in dem Bereich Web- und Grafik Design selbstständig machen möchte.
Deswegen verstehe ich nicht was daran unverständlich ist.

Eines verstehe ich allerdings nicht. Du schreibst "Dass du dir diese Fragen stellst sagt ja
eigentlich eher aus dass du überhaupt keine Erfahrung hast" - warum? Ich verstehe das nicht.

Wenn ich als Web Designer bestimmte Kenntnisse habe bedeutet das noch lange nicht dass ich mich mit der Preiskalkulation auskennen muss.

Und genau deswegen frage ich doch Leute wie euch, die sich damit auskennen, danach. Logisch oder?

Was meine Erfahrung angeht, ja ich habe sie und kann auch ohne zu übertreiben behaupten das ich verdammt gut in meinem Job bin.
Warum? Weil sich große Hotels und Hotelketten, wie z.B. das Empire New York, Swiss Belhotel intern., Golden Sand Resort Hoi An Vietnam, nie auf mich eingelassen hätten wenn das nicht so wäre.
Ach ja, vor zwei Jahren habe ich z.B. an der Site vom Asia Pacific Triathlon mitgearbeitet.
Ich meine, alleine das würde doch schon reichen und ich bin mir ganz sicher das einige Web Designer auch nach 50 Jahren Berufserfahrung so etwas nicht behaupten werden können.

Aber das ist auch gleichzeitig das Problem welches ich ja auch in meiner Frage anspreche. Wo kein Name da auch kein Beweis für die Arbeit!

Über das Geld musste ich mir nie Gedanken machen weil das vorgeschlagene Honorar seitens der Auftraggeber meistens höher war als ich je verlangt hätte.
Ich nehme jetzt das Beispiel Swiss Belhotel. Für die Site wollten Web Designer aus Hong Kong $60.000 haben. Da mein Bruder in der Hotelbranche etwas Einfluss hat bekam ich den Auftrag mit der Voraussetzung: Kein Name, es soll alles schön asiatisch bleiben. Also: Kein europäischer Web Designer.

Mir wurde "nur" die Hälfte dafür angeboten und ich habe natürlich ja gesagt. Denn "nur" die Hälfte war zur der Zeit fast mein ganzes Jahresgehalt.
Jetzt verstehst du wahrscheinlich warum ich es nie nötig hatte mich mit der Preiskalkulation zu beschäftigen.

Was meine Leistungen sind?
XHTML, CSS, PHP, MySql, Flash Design. Und das Studio 8 ist mir auch keineswegs unbekannt weil ich damit seit Jahren arbeite.

Ich biete wahrlich nicht viel an, aber das was ich anbiete kann ich verdammt gut.

Ich möchte jetzt hier auch keine Diskussion entstehen lassen was ich kann oder nicht kann weil es darum gar nicht geht.
Außerdem habe ich auch, um ehrlich zu sein, keine Lust jemandem beweisen zu müssen was und mit wem ich alles gearbeitet habe.
Denn das hat mit der Frage recht wenig zu tun und führt nur zu ewig langen Beiträgen.


@Nefliete
Da hast du allerdings Recht - Verhandlungsgeschick.
Bin gespannt wie ich mich anstelle.

Der Mitbewohner meines Bruders in New York ist ein lokal bekannter Web Designer und ich finde seine Einstellung ziemlich interessant.
Er sagte einmal "Ich bin mir meine $4.000 die Site Wert und das bekomme ich auch"
Ich finde eine ziemlich gute Einstellung aber wie du sagst: Wie stellt man sich bei der Verhandlung an...


@all
Ach ja, bevor sich jetzt jemand fragt warum ich denn die Kontakte über meinen Bruder nicht weiter nutze, diese Quelle ist auch irgendwann erschöpft.
Schade eigentlich Aber das Leben geht weiter und wo sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere.
Deswegen:

Noch einmal ein großes Danke für die Antworten.

[m]