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Thema: Freiberuflich als Übergangslösung vom 06.01.2008


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Beruf und Karriere -> Freiberuflich als Übergangslösung
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supernoob
Threadersteller

Dabei seit: 06.01.2008
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Geschlecht: Männlich
Verfasst So 06.01.2008 03:32
Titel

Freiberuflich als Übergangslösung

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Hallo zusammen!

Ich bin gerade eben fertig studierter Industrie-Designer. Da ich für mein Fachgebiet leider kein so umfangreiches Forum gefunden habe, versuche ich jetzt hier mein Glück.

Also, wie die meisten Studienabgänger hab ich im Moment ein großes Problem mich in der freien Wirtschaft zurechtzufinden. Hier im Forum hab ich zwar schon einige gute Tipps gefunden aber ich würde dennoch gerne meine konkrete Situation mit den dazugehörigen Fragen vorstellen.

Ich habe vor, so lange bis ich eine feste Arbeitsstelle gefunden habe, als Freelancer in verschiedenen Agenturen zu arbeiten. Die ersten Freelanceangebote habe ich auch schon allerdings fehlt mir bei den steuerrechtlichen Fragen noch jegliches Wissen. Auch was meine Gewerbliche Situation angeht bin ich mehr oder weniger ahnungslos.
Für kleinere Arbeiten im letzten Jahr hab ich zwar ein Kleingewerbe (ohne Mwst.) angemeldet, jetzt bin ich mir aber nicht wirklich sicher ob das das Richtige für meine Situation ist.

Also zu meiner Situation:

Ich gehe davon aus das ich 6 – 8 Monate als Freelancer arbeiten werde danach peile ich eine Festanstellung an.

Mein Stundenlohn beträgt 38€

Die ersten 1,5 Monate bin ich auf jeden Fall beschäftigt. Eigentlich bin ich ganz zuversichtlich, dass ich danach auch was finde, aber man weiß ja nie, deshalb denke ich, dass ich realistisch bis zu ca. 25000€ in 6 Monaten verdienen werde, wenns nicht gut läuft sinds ca.10000€

Bei der ersten Agentur bei der ich anfange, wird mir sämtliches Material zur Verfügung gestellt, dh. Ich brauch weder Rechner noch Programme. Bei anderen Agenturen ist das, wie ich schon hörte aber nicht der Fall das heisst, dass ich nen neuen Laptop brauche sowie das ein oder andere Programm (Ausgaben von ca.5000€)

Meine Aufgaben sind 3D Modelling, Rendern, sowie Entwurf, Produktenwicklung.... also alles einmalige Arbeiten.


So, nun zu den Fragen:

a) Ich hab schon von etlichen Leuten gehört, dass der Stundenlohn zu niedrig ist, die würden eher 45 – 50 € verlangen, allerdings bin ich letztes Jahr mit diesen Vorstellungen schon auf die Schnauze gefallen weil die Agentur bei der ich Arbeiten wollte das für Utopisch für einen Studienabgänger hielt. Würdet Ihr einen Unterschied zwischen Equipement selber mitbringen und alles gestellt bekommen machen?
Wie ich mich arbeitstechnisch einschätze: Ich kann eigentlich alles was ich angeschafft bekomme, im 3D Bereich kann es aber manchmal auch ein bisschen länger dauern (das heisst hier ist noch ein wenig lernbedarf) das Ergebnis war aber bisher immer gut.
Was meint Ihr dazu?

b) Würdet Ihr das Gewerbe, so wie es ist lassen, also ohne Mehrwertssteuer? Was genau ist anders wenn man als Freiberufler gemeldet ist, oder ist das das gleiche wie ein Gewerbe?

c) Könnte ich auch Auto und Telefon steuerlich absetzten und was sonst noch?

d) Mit was für steuerlichen Abzügen muss ich Rechnen? Was bleibt konkret bei 10000€ und was bei 25000€ in 6Monaten

e) Welche Krankenkasse (KSK, Privat, Gesetzlich) ist die beste für mich und mit wieviel Ausgaben muss ich Rechnen. ( im Moment bin ich noch gesetztlich Pflichtversichert und zahle den mindestsatz, ca.129€ weil ich kein nenenswertes Einkommen habe.) und vor Allem: was passiert wenn ich 2 Monate ohne Arbeit dastehe?

f) Setzt man als Freelancer vor der Vereinbarten Arbeit einen Vertrag auf oder macht das die Agentur? (Bei meinem letzten Job hab ich ohne Vertrag gearbeitet aber die kannte ich alle sehr gut, das lief dort ziemlich reibungslos, aber wo anders kann dass wohl auch schief gehen denke ich)

g) Wie sieht so ein Vertrag aus? Bei mir ist es oft so, dass ich gar nicht für bestimmte Aufgaben gebucht werde sonderen für einen gewissen Zeitraum, in dem ich dann mache was anfällt. Gibt es vielleicht dazu irgendwo Vorlagen?

h) Ist es ratsam zu einem Steuerberater zu gehen, was kostet das und wie findet man einen guten?

i) was passiert Steuerlich wenn ich nach 6Monaten einen Job bekomme, bei dem ich ca 30000 bis 35000€ im Jahr bekomme?

j) kennt jemand ein gutes Forum für Industrie-Designer?


Vielen Dank für die Mühe, bis morgen früh!

Viele Grüße Euer Noob
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Layouter

Dabei seit: 28.11.2002
Ort: Bayern
Alter: 57
Geschlecht: Männlich
Verfasst So 06.01.2008 08:15
Titel

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Zitat:
a) Ich hab schon von etlichen Leuten gehört, dass der Stundenlohn zu niedrig ist, die würden eher 45 – 50 € verlangen, allerdings bin ich letztes Jahr mit diesen Vorstellungen schon auf die Schnauze gefallen weil die Agentur bei der ich Arbeiten wollte das für Utopisch für einen Studienabgänger hielt. Würdet Ihr einen Unterschied zwischen Equipement selber mitbringen und alles gestellt bekommen machen?
Wie ich mich arbeitstechnisch einschätze: Ich kann eigentlich alles was ich angeschafft bekomme, im 3D Bereich kann es aber manchmal auch ein bisschen länger dauern (das heisst hier ist noch ein wenig lernbedarf) das Ergebnis war aber bisher immer gut.
Was meint Ihr dazu?

Ich finde, 38.- € sind ok, gerade als Studienabgänger und somit Berufsanfänger
Zitat:

b) Würdet Ihr das Gewerbe, so wie es ist lassen, also ohne Mehrwertssteuer? Was genau ist anders wenn man als Freiberufler gemeldet ist, oder ist das das gleiche wie ein Gewerbe?

Da deine voraussichtlichen Umsätze die Kleinunternehmungregelung hoffentlich überschreiten, arbeite mit USt/MwSt. Wirkt erstens professioneller und die USt/MwSt sind eh für deine Auftraggeber durchlaufende posten. Einziger Nachteil für dich, du musst halt die Umsatzsteuer separat über Elster an das Finanzamt melden. Ob du monatlich oder vierteljährlich eine Umsatzsteuervoranmeldung abgeben musst, erfährst du vom Finanzamt. Bei mir wars zu beginn (2003) vierteljährlich, jetzt aber schon eine ganze Weile monatlich. Ist aber flott erledigt.

Als Freiberufler bist du nicht Gewerbesteuerpflichtig, wobei du die Umsätze erst mal erreichen musst, um Gewerbesteuerpflichtig zu sein.
Zitat:

c) Könnte ich auch Auto und Telefon steuerlich absetzten und was sonst noch?

Ja, Telefon, Arbeitszimmer, Rechner, Programme, Strom etc... kannst du anteilig am Jahresende von der Einkommenssteuer absetzen. Soll heissen das somit deine Nettoeinkünfte und somit Steuer gesenkt werden. Beim Auto gibt es verschiedene Möglichkeiten. Leider nicht ganz unkomplizert. Wende dich hier am besten an den Steuerberater.
Zitat:

d) Mit was für steuerlichen Abzügen muss ich Rechnen? Was bleibt konkret bei 10000€ und was bei 25000€ in 6Monaten

Ich bin zu beginn mit 20 % gut hingekommen. Mein Tipp: Eröffne ein Tagesgeldkonto (Diba, Postbank, ...) und überweise 20 - 25 % deiner Umsätze auf das Tagesgeldkonto als Steuerrücklage. So hast du die Rücklagen für die Einkommenssteuererklärung im nächsten Jahr und du bekommst das ganze noch verzinst.
Zitat:

e) Welche Krankenkasse (KSK, Privat, Gesetzlich) ist die beste für mich und mit wieviel Ausgaben muss ich Rechnen. ( im Moment bin ich noch gesetztlich Pflichtversichert und zahle den mindestsatz, ca.129€ weil ich kein nenenswertes Einkommen habe.) und vor Allem: was passiert wenn ich 2 Monate ohne Arbeit dastehe?

Wenn du in der nächsten Zeit eine Festanstellung anstrebst, würde ich in der gesetzlichen Kasse bleiben. Solange du noch keine Kinder hast, würdest du mit der privaten Krankenkasse evtl. günstiger fahren. KSK ist keine Krankenkasse. Ich bin mir nicht sicher, inweit deine Tätigkeit als "künstlerisch" von der KSK eingestuft wird. Falls es anerkannt wird, übernimmt die KSK praktisch den Arbeitgeberanteil. Geht allerdings nur als Freiberufler
Zitat:

f) Setzt man als Freelancer vor der Vereinbarten Arbeit einen Vertrag auf oder macht das die Agentur? (Bei meinem letzten Job hab ich ohne Vertrag gearbeitet aber die kannte ich alle sehr gut, das lief dort ziemlich reibungslos, aber wo anders kann dass wohl auch schief gehen denke ich)

Unterschiedlich, ich arbeite meist ohne Verträge. Größere Projekte dann aber mit Werksvertrag.
Zitat:

g) Wie sieht so ein Vertrag aus? Bei mir ist es oft so, dass ich gar nicht für bestimmte Aufgaben gebucht werde sonderen für einen gewissen Zeitraum, in dem ich dann mache was anfällt. Gibt es vielleicht dazu irgendwo Vorlagen?

s. o.
Zitat:

h) Ist es ratsam zu einem Steuerberater zu gehen, was kostet das und wie findet man einen guten?

Auf jeden Fall! Frag mal im Bekanntenkreis nach. Die Kosten werden nach deinen Umsätzen berechnet. Ich habe im ersten Jahr ca. 250.- € bezahlt. Allerdings erledige ich die Umsatzsteuergeschichten selber, brauche meine Steuerberaterin nur für die jährliche Einkommenssteuererklärung und die Umsatzsteuerjahresabrechnung.
Zitat:

i) was passiert Steuerlich wenn ich nach 6Monaten einen Job bekomme, bei dem ich ca 30000 bis 35000€ im Jahr bekomme?

Am Jahresende, bzw am Jahresbeginn für das vergangene Jahr machst du deine Einkommenssteuererklärung. Ob deine Einkünfte aus selbstständiger oder nichtselbstständiger Arbeit kommen, ist egal.

Im allgemeinen findest du hier faq-der-weg-in-die-selbstaendigkeit sehr gute Infos.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen, Beste Grüße und viel Erfolg!
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c_writer
Account gelöscht


Ort: -

Verfasst So 06.01.2008 15:00
Titel

Re: Freiberuflich als Übergangslösung

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supernoob hat geschrieben:


Mein Stundenlohn beträgt 38€


Versuche, von Anfang an die richtigen Begrifflichkeiten zu verwenden: Selbstständige bekommen keinen Lohn. Das ist Dein Stundensatz.

Zitat:
b) Würdet Ihr das Gewerbe, so wie es ist lassen, also ohne Mehrwertssteuer?


Du wirst u.U. gar nicht darum herum kommen, weiter als Gewerbetreibender aufzutreten - zumindest müsstest Du darauf gefasst sein, dem Finanzamt gut zu begründen, warum Du jetzt plötzlich Freiberufler sein willst, wo Du Dich doch vorher selbst als Gewerbetreibenden betrachtet hast ...

Eine Möglichkeit wäre, das Gewerbe weiterlaufen zu lassen und gewerbliche Leistungen darüber abzurechnen und nur die eindeutig freiberuflichen (Tätigkeiten) als Freiberufler.

Einfacher wäre es natürlich, alles über das bestehende Gewerbe abzurechnen, Gewerbesteuern werden erst bei Gewinnen über 24.500 Euro fällig.

(Umsatzsteuer solltest Du künftig allerdings ausweisen, einnehmen, abführen - die Grenze für die Kleinunternehmerregeleung liegt bei 17.500 Euro Umsatz (!) und da möchtest Du ja sowieso drüber kommen).

Ach ja, BTW: Dein Arbeitszimmer (hast Du denn eines?) könntest Du nur noch absetzen, wenn es den Mittelpunkt Deiner Tätigkeit darstellt - wenn Du überwiegend in Agenturen arbeitest, fällt das flach. Und für die KFZ-Nutzung wählst Du am besten die Möglichkeit, pauschal 30 Cent pro Kilometer betriebsbedingter Fahrten abzurechnen, andernfalls müsstest Du das KFZ ins Betriebsvermögen übernehmen und den Privatanteil wieder umständlich rausrechnen. Und das ginge auch nur, wenn min. 50% der Nutzung betrieblich veranlasst sind ...

c_writer
 
supernoob
Threadersteller

Dabei seit: 06.01.2008
Ort: -
Alter: 45
Geschlecht: Männlich
Verfasst So 06.01.2008 21:22
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Vielen Dank schon mal! Ihr habt mir damit schon sehr weitergeholfen!
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