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Thema: Freiberuf und Finanzamt vom 10.11.2006


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Beruf und Karriere -> Freiberuf und Finanzamt
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haraclicki
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Verfasst Fr 10.11.2006 18:31
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Freiberuf und Finanzamt

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Hallo!
Ich habe kürzlich eine Steuernummer beim FA beantragt mit dem Ziel, freiberuflich zu arbeiten.
Tätigkeit: Veranstaltungskommunikation, gestaltung von Theaterplakaten/Flyern, Theaterfotografie und in unerheblichen Umfang künstlerische Portrait- und Architekturfotografie.

Hier meine Frage:
Kann mir das FA die Freiberuflichkeit verweigern? Der Erstkontakt war mitnichten zuvorkommend und hilfsbereit.
Es wurde mir mitgeteilt, für diese Tätigkeiten sei ein Studium vorraussetzung.

Dies entspricht nicht meinem Kenntnisstand- Ich bin "Gestaltungstechnischer Assistent für Medienkommunikation" und habe Grafik- und Fotodesign studiert, aber erfolgreich abgebrochen Grins
Grafiker und Fotodesigner darf sich ja jeder nennen und auch ausüben. Selbst die Fotografie ist weitgehend aus der Handwerksrolle herausgefallen.

Verfolgen die Finanzämter irgendeine Strategie, vielleicht die Anmeldungen als Freie so niedrig wie möglich zu halten?
Muss ich mich gar vor Willkür fürchten?


Zuletzt bearbeitet von haraclicki am Fr 10.11.2006 18:37, insgesamt 1-mal bearbeitet
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c_writer
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Verfasst Fr 10.11.2006 19:16
Titel

Re: Freiberuf und Finanzamt

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haraclicki hat geschrieben:
Hallo!
Ich habe kürzlich eine Steuernummer beim FA beantragt mit dem Ziel, freiberuflich zu arbeiten.
Tätigkeit: Veranstaltungskommunikation, gestaltung von Theaterplakaten/Flyern, Theaterfotografie und in unerheblichen Umfang künstlerische Portrait- und Architekturfotografie.

Hier meine Frage:
Kann mir das FA die Freiberuflichkeit verweigern?


Ja.

Der 'Freie Beruf' ist darüber definiert, dass eine höhere Bildung oder eine schöpferische Begabung nötig ist und der Beruf "üblicherweise" eine Hochschulausbildung als Voraussetzung hat. Auch wenn das im Einzelfall nicht so ist.

Das, was Du da anbieten willst, ist ein ziemlicher 'Bauchladen', das macht deine Position auch nicht einfacher. "Veranstaltungskommunikation" ist ziemlich schwammig, was ist damit gemeint?

Auch mit der Gestaltung von Plakten und Flyern _kann_ es Probleme geben - es muss der künstlerische Anteil den praktischen Nutzen übersteigen, so wird das jedenfalls definiert.

Dass der Fotograf nicht mehr dem Meisterzwang unterliegt, hat damit übrigens nichts zu tun. Du musst, wenn Du als Fotograf tätig sein willst und Dich auch so nennst, dieses a) der Handwerkskammer anzeigen ("Fotograf" ist weiter geschützt) und b) mindestens über einen Gesellenbrief als Fotograf verfügen.

Zur Klärung von Zweifelsfällen gibt es bei den Finanzämtern "Künstlerausschüsse". Dort kann jemand, der als Freiberufler eingestuft werden will, mit eigenen Gutachten seine Künstlereigenschaft untermauern. Das bekommt man von Berufsorganisationen, etwa von der (AGD). Aber in Deinem Fall müsstest Du ja vier Gutachten beibringen ...

Irgendwie scheint mir, als sei Dein Vorhaben nicht so ganz durchdacht - hättest Du ein bisschen gegoogelt (oder früher hier gefragt), wüsstest Du, welche Probleme auf Dich zukommen können.

Vielleicht hilfreich:

http://www.ratgeber-e-lancer.de/inhalt.html
http://www.mediafon.net/ratgeber.php3?si=4554bd0840293&lang=1&view=

c_writer
 
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haraclicki
Threadersteller

Dabei seit: 10.11.2006
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Verfasst Fr 10.11.2006 21:22
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Zitat:
Ja.


Hallo c_writer!
Du erinnerst mich an meine Hausärztin, unmittelbar, brutal, aber sehr hilfreich.

Ich bin zu sehr mit der Tür ins Haus gefallen.
Beim FA habe ich erst den Antrag der Steuernummer beantragt. Ende vorerst offen und von mir noch maßgeblich zu beeinflussen. Bilde ich mir ein.

Der "Bauchladen" ist tatsächlich ein Problem. Meine Tätigkeit liegt hauptsächlich in der Theater-/Kulturarbeit.
Hat sich so entwickelt und der "Bauchladen" ist gefragt. Aus gesundheitlichen Gründen muss ich das Ganze jetzt auf ein Fundament stellen...
Im Übrigen bedeutet Theater: "Spezialisiert? Verpiss dich!"

"Veranstaltungskommunikation" hätte ich mir sparen sollen. Bedeutet aber m.A. nach: Die Intention einer Ausstellung/Veranstaltung, eines Theaterstückes etc. der Umwelt zu vermitteln.
Habe das Rad gerade neu erfunden. Was wohl "Kommunikationsdesign" bedeutet?

Mein Problem ist am Ende die ernüchternde Erkenntnis, trotz einer seltsamen Ausbildung, in der ich die grafische Gestaltung und die Fotografie von der Pieke auf gelernt habe, 4 Jahre Designstudium (Die Eltern haben immer Recht) und die mehrjährige Ausübung dieser Fertigkeiten vor dem FA als Autodidakt zu geltet.

Ein Gewerbeschein wird meinem Vorhaben aber auch nicht im Wege stehen.

Zitat:
Dass der Fotograf nicht mehr dem Meisterzwang unterliegt, hat damit übrigens nichts zu tun. Du musst, wenn Du als Fotograf tätig sein willst und Dich auch so nennst, dieses a) der Handwerkskammer anzeigen ("Fotograf" ist weiter geschützt) und b) mindestens über einen Gesellenbrief als Fotograf verfügen.


Für die Theaterfotografie gilt seit der Novelle beides nicht mehr. Punkt b. ist richtig, aber nur für bestimmte fotografische, dem Handwerk auch weiterhin zugeschriebene Gebiete, in erster Linie Passbilder/Portrait, Architektur und vor allem: Hochzeiten. Dies muss man auch hauptsächlich ausüben, ansonsten gilt das Nebenbetriebsprivileg. Die deutsche Novelle.
Wer heute kommerziell fotografieren will, braucht nicht einmal zu wissen wie "Chemie" geschrieben wird.


Zitat:
Irgendwie scheint mir, als sei Dein Vorhaben nicht so ganz durchdacht - hättest Du ein bisschen gegoogelt (oder früher hier gefragt), wüsstest Du, welche Probleme auf Dich zukommen können.


Das stimmt, da hast Du Recht. Deswegen bin ich bei euch gelandet.
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aUDIOfREAK

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Verfasst Fr 10.11.2006 22:01
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was spricht denn eigentlich großartig für ein "normales" gewerbe? ich kann diesen drang nach dem freiberuflerstatus irgendwie nicht verstehen. um da steuerliche vorteile zu genießen muss man schon recht viel verdienen. ansonsten ist da nicht allzu viel unterschied... also ich bin seit über 3 jahren selbstständig und fahre ganz gut mit einem normalen gewerbe. was dann auch den vorteil hat, das ich auch leistungen wie druck und webhosting anbieten kann bzw. hier als reseller arbeiten kann. das könntest nämlich als freiberufler auch nicht...
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Diesel
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Verfasst Fr 10.11.2006 22:01
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Moin!

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http://www.mediengestalter.info/forum/45/freiberufler-wann-gewerblich-69313-2.html

Hi!
Grundsätzlich teile ich zwar die Meinung meines Vorredners, dennoch gehen hier auch oft Meinungen auseinander. So ganz klar ist die Trennung leider nicht, da es auch Berufsgruppen gibt, die keinen akademischen Grad vorausetzen.

Schau dir den Link an und gib in der SUCHE "Freiberufler" ein.

Gruß Diesel
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haraclicki
Threadersteller

Dabei seit: 10.11.2006
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Verfasst Fr 10.11.2006 22:13
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Zitat:
["aUDIOfREAK"]was spricht denn eigentlich großartig für ein "normales" gewerbe?


Nichts! Nichts von Belang.
Vielleicht nur die 7% Mehrwertsteuer auf "schöpferische Tätigkeit". Und der Status.
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aUDIOfREAK

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Verfasst Fr 10.11.2006 22:17
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haraclicki hat geschrieben:
Zitat:
["aUDIOfREAK"]was spricht denn eigentlich großartig für ein "normales" gewerbe?


Nichts! Nichts von Belang.
Vielleicht nur die 7% Mehrwertsteuer auf "schöpferische Tätigkeit". Und der Status.


naja von den 7% hast du als dienstleister ja mal gar nicht so viel. weil für dich ist das eh n durchlaufender posten. gewerbetreibenden kunden is das auch ziemlich latte. naja und der status... nur weil du freiberufler bist heisst das noch lange nich, das man deswegen mehr aufträge bekommt... von dem her hat der freiberuflerstatus in meinen augen sogar eher nachteile als vorteile... vor allem die unsicherheit des statuses. das finanzamt kann dir den status nämlich jederzeit aberkennen, wenn die der meinung sind, das du eher gewerbemäßig tätig bist. dann haste scherereien, weil du die mwst nachversteuern darfst. dann darfste jede rechnung an kunden nochma neu stellen und deiner kohle hinterher rennen. das is ner freundin von mir mal passiert. das war nicht wirklich lustig...


Zuletzt bearbeitet von aUDIOfREAK am Fr 10.11.2006 22:20, insgesamt 1-mal bearbeitet
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haraclicki
Threadersteller

Dabei seit: 10.11.2006
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Verfasst Fr 10.11.2006 22:32
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Zitat:
naja von den 7% hast du als dienstleister ja mal gar nicht so viel. weil für dich ist das eh n durchlaufender posten. gewerbetreibenden kunden is das auch ziemlich latte. naja und der status... nur weil du freiberufler bist heisst das noch lange nich, das man deswegen mehr aufträge bekommt..


Alles richtig.
Dem Kunden ist der Status gegenüber dem FA aber auch so was von egal!
Aber 7% unterstellen: Weniger!
4 Euro sind irgendwie entschieden teurer als 3.64,-
Die Freiberuflichkeit scheint einwenig wie ein Ritterschlag zu sein.
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