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Thema: Der narrative Modeprospekt vom 13.05.2008


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Artwork Showcase -> Der narrative Modeprospekt
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oslT
Threadersteller

Dabei seit: 02.12.2007
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Verfasst Di 13.05.2008 12:58
Titel

Der narrative Modeprospekt

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Hallo,

Ich habe mich mit den Themen Mode, Modeprospekt und Modekatalog auseinander gesetzt und eine neue Form des Modeprospekts entwickelt.

Es handelt sich dabei um den narrativen Modeprospekt. Um das Konzept verstehen zu können, muss man erstmal den Unterschied zwischen einem Prospekt und einem Katalog kennen. Ein Katalog dient dazu Produkte aufzulisten, zu sortieren und darzustellen und in weiterer Folge natürlich besagte Produkte zu verkaufen, meist mittels Bestellformular.

Ein Prospekt hingegen kann auch zur direkten Vermarktung der einzelnen Produkte dienen, tut es aber meistens nicht. In der Regel ist ein Prospekt dazu da, die Firma, das Image und die Ideologien der Marke visuell und haptisch darzustellen. Es werden zwar Produkte dargestellt, aber nur selten werden diese benannt, oder gar der Preis aufgelistet.

Ich habe nun anhand einer theoretischen, als auch praktischen Arbeit versucht, den Prospekt weiterzuentwickeln, bzw. ihm eine neue, mögliche Dimension gegeben.
Dazu habe ich fünf Charaktere ausgewählt, welche in weiterer Folge Akteure und gleichzeitig Models sein werden. Über dreißig Seiten hinweg erleben diese eine sehr einfache aber spannende Geschichte, nämlich werden sie von Monstern verfolgt und erleben dabei verschiedene Schwierigkeiten. Die Präsentation der Mode passiert quasi nebenbei und doch vordergründig. Es bildet sich eine paradigmatische Achse, welche dem logischen, chronologischen Ablauf der Story widerspricht, das heißt einfach ausgedrückt, dass die Models auf jeder neuen Doppelseite neu gekleidet sind.
Dadurch, dass eigentlich lediglich die Firma, deren Image und der Modestil beworben bzw. propagiert werden, kann ich mir sogar erlauben einzelne Kleidungsstücke in Unschärfe verschwinden zu lassen. Die Information, welche vermittelt werden sollte, wird trotzdem kommuniziert.

Zu meinem praktischen Konzept selbst noch: Ich habe meine Charaktere als Pappfiguren in eine kleine, Miniaturwelt gesetzt um eine gewisse Distanz zur Realität zu bewirken. Pappfiguren deshalb, da diese Michael Jordan und Marilyn Monroe -figuren wie sie in allen Kinos zu finden sind, für mich quasi den Inbegriff der Konsum- und Werbewelt bedeuten.

Zum Technischen: Es handelt sich dabei um eine 2fach Rückstickheftung im offenen Format von 840 x 240 mm, also geschlossen 420 x 240 mm, 28 Seiten Inhalt 170g/m2 Bilderdruck matt und 4 Seiten Umschlag, 250 g/m2 Bilderdruck matt. Nur um sich eine bessere Vorstellung machen zu können.



Soviel zu meinen Gedanken über meine Arbeit; jetzt würde ich mich freuen, wenn von euerer Seite vielleicht noch einige Gedanken kommen würden, welche mir neue Denkansätze bringen.


Vielen Dank derweilen und liebe Grüße,
oslT





Hier der Download Link (sind nur 4MB):

http://rapidshare.com/files/114577808/Modeprospekt_Praes.pdf.html
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Zim

Dabei seit: 05.12.2006
Ort: Earth Rocks
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Verfasst Di 13.05.2008 13:07
Titel

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Ja … gute Idee und schön umgesetzt … aber:

du hast ja den Unterschied von Katalog und Prospekt aufgeführt … trotzdem bin ich der Meinung das die Artikel die nun mal verkauft/beworben werden sollen zu unklar dargestellt werden (zu kontrastarm, zu klein, zu unscharf) , geraten dadurch in den Hintergrund und werden so mehr denn je austauschbar.

Gerade bei diesem Format hätte sich doch eine Kombination aus der Story (75% der Seite) und Produkthinweisen (rest) pro Seite angeboten.

ZIM
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Benutzer 62312
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Ort: -

Verfasst Di 13.05.2008 13:52
Titel

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die idee ist ansich sehr lustig aber nichts neues. der style ist schon was älter. aber dennoch gut.

allerdings verkaufst du dabei etwas was man nicht richtig erkennt. gerade bei kleidung. es fehlen wichtige informationen. dann kann ich die ersten seiten nicht richtig lesen, es wird zuviel verdeckt.

verstehe die intention von dem prospekt nicht so richtig, vielleicht bin auch zu altmodisch. aber du stellst nur etwas vor, was man nicht richtig sieht und nur knapp bis gar nicht erklärt wird. wo bekommt man dann die infos?
 
deliciious

Dabei seit: 15.11.2006
Ort: Essen
Alter: 39
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Verfasst Di 13.05.2008 14:04
Titel

Re: Der narrative Modeprospekt

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oslT hat geschrieben:
Ein Katalog dient dazu Produkte aufzulisten, zu sortieren und darzustellen und in weiterer Folge natürlich besagte Produkte zu verkaufen, meist mittels Bestellformular.


oslT hat geschrieben:
Ein Prospekt hingegen kann auch zur direkten Vermarktung der einzelnen Produkte dienen, tut es aber meistens nicht. In der Regel ist ein Prospekt dazu da, die Firma, das Image und die Ideologien der Marke visuell und haptisch darzustellen. Es werden zwar Produkte dargestellt, aber nur selten werden diese benannt, oder gar der Preis aufgelistet.


wie kommst du zu dieser erkenntnis?
ich versteh es etwas anders, mag aber vl. auch daran liegen, dass ich mich noch nicht wirklich (so wie du aufgrund deiner aufgabe) mit der thematik befasst habe.
für mich sind prospekte keinesfalls als reine "imageträger" ohne direkte verkaufsintention zu sehen. nach deiner aussage, klingt es für mich so, als stellst du eine imagebroschüre dem prospekt gleich?

für mich ist ein prospekt z.b. die beilage in der tageszeitung: Plus, PennyMarkt, MediaMarkt, Saturn usw. Kataloge dagegen: Otto, Ikea, eben katolge die man kostenfrei bestellen kann. und wenn man nun mal schaut, stehen ja gerade in den mediamarkt, pennymarkt und sonstigen "prospekten" der direkte verkauf bzw. das werben der produkte im vordergrund.

eventuell beziehe ich mich da aber auch einfach auf falsche definitionen von image-broschüre, katalog und prospekt?
deliciiouzz
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snyda

Dabei seit: 04.02.2005
Ort: Münster
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 13.05.2008 14:36
Titel

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Letztlich geht es hier in meinen Augen um den relativ neuen Ansatz, Produkte und Marke in den Hintergrund zu rücken, um Platz zu machen für Inhalte, die dem Leser einen Mehrwert bieten.

Dies trägt dem Umstand Rechnung, dass tatsächlich viele Menschen die bunte Werbe- und Marketingwelt satt haben, da sie ihnen zu wenig authentisch ist. Deshalb hat dieses Instrument auch massiv an Glaubwürdigkeit verloren. Dazu aufkommende These ist, anstatt Marke und Produkt plakativ ins visuelle Gedächtnis zu hämmern, eine Markenwelt zu erschaffen (auf visueller und redaktioneller Ebene), die die Markenwerte implizit vermittelt. Dadurch entsteht auf viel subtilere Weise eine Bindung oder Affinität zur Absendermarke.

Der Leser hat »gelernt«: Wenn mich ein Produkt (visuell) anschreit, soll mir wieder etwas verkauft werden. Erster Zwischenschritt sind Kundenmagazine wie das von O2, welches ein ganz schlimmes Beispiel dafür ist, wie man es noch schlimmer machen kann. Man gaukelt redaktionelle Inhalte vor, letztlich geht es wieder nur um eine Abverkaufbroschüre, die dem Rezipienten allenfalls als manipulativ denn authentisch im Gedächtnis bleibt.

Dazu gibt es derzeit (bisher) kaum nennenswerte Gegentrends (z.B. Stadtansichten von VW), die meisten Firmen haben dieses Prinzip jedoch immer noch nicht verstanden. Auf das Logo zu verzichten, nicht auf Produkt»vorteile« hinzuweisen – das trauen sich die Marketingleute meist nicht.

Ich denke, hier setzt dieses Konzept an. In meiner Wahrnehmung will es aber noch nicht richtig funktionieren, allerdings aus rein formalen Gründen, die auch ZIM schon angesprochen hat.

Zurücknehmen des Produkts / in Unschärfe verschwimmen schön und gut – kann man sich erlauben, ja. Hier aber führt die kleine Abbildung bei mir dazu, dass die Kleidung an sich keine Stimmung mehr vermitteln kann. Einfach, weil sie zu klein ist und zu wenig von meiner visuellen Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt.

Da würde ich mir einen viel plakativeren Ansatz wünschen, denn das (vermeintlich) triviale Thema eignet sich meiner Meinung nach durchaus. Allerdings muss auch dieses Thema an sich dem Leser mehr Spaß machen, ihn mehr unterhalten, ihm ein höheres Maß an Mehrwert bieten.

Da bist Du sicher auf einem sehr guten Weg, aber ich finde, ganz funktioniert es noch nicht.

Darüberhinaus ist mir der Erzählstrang etwas zu undeutlich. Viele Leser werden das Heft nur überfliegen, auch dabei muss eine Art von Story, zumindest aber von Rhythmus entstehen.

Die Monster sind mir zu beliebig verteilt, die sollten sich in meinen Augen deutlicher auf den Seiten bewegen / größer und kleiner werden. Das würde schon mehr Rhythmus, ergo mehr Spannung reinbringen.

Der Style ist nicht neu, nein, aber sicher auch nicht unangebracht. Zielgruppenorientiert ist er auch. Da würde ich bei der Umsetzung den leicht digitalen Look bemängeln. Die künstliche Unschärfe meine ich als digital zu erkennen und die Models alle als einmontiert, mit nicht ganz korrekten Schatten.

Da sagt mir meine Erfahrung, dass so etwas in echt viel authentischer und sympathischer und hier auch zielgruppenorientierter rüberkommt. Siehe auch Mario Lombardo, der in der Spex sogar die Fließtextfahnen erst ausgedruckt und dann eingescannt hat.

Wenn so ein Style, dann konsequent, finde ich. Oder richtig digital, aber dann auch konsequent. So ist es etwas dazwischen.


Unterm Strich: Ansatz und Idee finde ich gut, die Umsetzung haut mich nicht um. Ist aber besser als vieles andere, was man vorgesetzt bekommt.


Lächel
Viele Grüße,
snyda
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wipeout

Dabei seit: 19.05.2005
Ort: -
Alter: 40
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 13.05.2008 15:10
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snyda hat geschrieben:


Da sagt mir meine Erfahrung, dass so etwas in echt viel authentischer und sympathischer und hier auch zielgruppenorientierter rüberkommt. Siehe auch Mario Lombardo, der in der Spex sogar die Fließtextfahnen erst


hm, bezüglich der umsetzung: ich habe jetzt gerade nicht ganz verstanden, was mario lombardo da gemacht hat (fließtextfahnen???)...hättest du evtl ein beispiel dazu. ich bin kein spex-leser....
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creeze

Dabei seit: 24.10.2004
Ort: Bad Langensalza
Alter: 34
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 13.05.2008 15:22
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ich finde du verlangst zu viel vertrauen vom kunden in die marke, um die kleidung auf diese art und weise zu präsentieren. wenn man ein t-shirt sieht, dann kauft man es doch für gewöhnlich, weil form, farbe und motiv gefallen, und gerade das kan mann in deinem katalog nicht wirklich erkennen, da die bilder kaum aufschluss über das produkt liefern.
die art der präsentation finde ich dennoch sehr gelungen.

crz
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SirBoythorne

Dabei seit: 09.11.2007
Ort: München
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 13.05.2008 15:37
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Würde auch gerne einen Kommentar zu deinem Prospekt loswerden:

Ich persönlich finde die Idee der Präsentation gelungen. Vorallem die Posen der Figuren gefallen mir.
Allerdings würde ich in den meisten Punkten snyda zustimmen; finde die Umsetzung auch nicht Konsequent.
Was mir noch aufgefallen ist: Was möchte dieser Prospekt denn aussagen? Welchen Nutzen hat der "Konsument"
sich die "Geschichte" anzusehen?
Ich sehe da keine Aussage hinter den Bildern ... vielleicht kannst du das näher erläutern?!

Und wenn es keine Aussage gibt, dann müssen meiner Meinung nach die Produkte, also die Klamotten, mehr
in den Fokus geraten; und dem entsprechend auch mehr Informationen zu eben diesen geboten werden.

Eine kleine Anmerkung/Anregung noch: Handelt es sich hier um ein "fiktives" Projekt? Wenn ja, könntest du
ja vielleicht einmal darüber nachdenken den Prospekt "aufklappbar" zu gestalten. Ich weiß leider nicht den
Fachbegriff, aber es gibt doch diese Postkarten/Kinderbücher, die die Szenerie aufstellen, wenn man weiterblättert.
So könnte der Kunde mit eingebunden werden - die Geschichte erlebar gemacht werden ... aber ich spinn nur so rum ...

Fazit: Mir fehlt etwas der Inhalt, um dein Konzept für mich plausibel zu machen.

Murmelt so vor sich hin,
SirBoythorne
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