[fränK]
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Verfasst Di 07.09.2004 20:26
Titel ... eine kurze Rezession |
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Ein kurze Rezession zu „Evaluation Mediengestalter/
Mediengestalterin für Digital- und Printmedien“
Ist der Kauf des 14,90€ teuren und 96 Seiten „starken“
DINA5-Überformat-Buches überstanden…
In sechs Kapiteln bekommt der Leser Einblick in:
- Geschichte/Entstehung und theoretischen
Aufbau des Ausbildungsberufes
- das Projekt der Evaluation (Zielsetzung und
Verfahrensweisen)
- Bewährung der Ausbildungsordnung in Praxis,
Theorie und den Prüfungen
- sehr kurz gefasste, nur auf Fachrichtungen
und Wahlqualifikationseinheiten bezogene
Vorschläge zur Änderung der Ausbildungsordnung
- die weitere Entwicklung der Auszubildenden
nach der Abschlussprüfung
- mögliche Weiterbildungsstrukturen
Zusätzlich findet man:
- eine 4-seitige Zusammenfassung mit größtenteils
sehr positiv formulierten Überschriften
- einen 28-seitigen Anhang mit den zur Befragung
genutzten Unterlagen, Tabellen mit möglichen
Zuordnungen der Wahlqualifikationseinheiten zu
Fachrichtungen und betrieblichen Ausbildungsprofilen
Die Ausführungen zum theoretischen Konstrukt der
Ausbildung zum Mediengestalter sind auch für ausgelernte
Mediengestalter sehr interessant und zugleich informativ,
da die praktische Anwendung meist eigene Wege geht.
Was wäre möglich gewesen, wenn…
Statistiken sind notwenig, keine Frage. Warum wird
aber eine Rücklaufquote aus schriftlichen Befragungen
von 12,4% oder 19% für die Betrachtungen eines
Deutschland umfassenden Ausbildungsberufes genutzt?
Existiert hier überhaupt noch eine der Realität entsprechenden
Aussagekraft für die verhältnismäßige Darstellung?
Vermehrt wurde mit Statistiken und Befragungen über
quantitative statt qualitative Themen gearbeitet.
Bei Befragungen wurde mehrmals die Auswahlmöglichkeit
der „goldenen Mitte“ nicht unterbunden. Zudem konnte
ich mich nicht mit diversen Auswahlmöglichkeiten wie z.B.
„nicht bekannt“ anfreunden. Soll dies die Unwissenheit des
Befragten widerspiegeln oder einfach die Befragung erleichtern?
Viele angesprochene Probleme sind entweder Lappalien
oder nur oberflächlich beleuchtet. Neben der Nichtbeachtung
theoretischer Vorgaben der Ausbildungsordnung in den
praktischen Umsetzungen wurden auch andere gravierende
Probleme nicht aufgeführt.
Vielmehr werden kleinere Gruppierungen bzw. Modellprojekte
beleuchtet und Positives den allgemein existierenden
Problemsituationen gegenübergestellt. Warum herrschen
denn solche gravierenden Unterschiede in der Ausbildung?
Muss der Auszubildende jetzt auch Kontrolleur und Akteur
der Ausbildung sein?
Da wären dann noch die schlechte Registerhaltigkeit,
einige optische Feinheiten (Tabellensatz, Text, Statistiken…)
und den auf einigen Seiten sehr blassen Druck.
Schlechte Ausbildung?
Zuletzt bearbeitet von [fränK] am Di 07.09.2004 20:28, insgesamt 1-mal bearbeitet
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