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Thema: Vom Selbständigen zum Arbeitnehmer vom 30.09.2006


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Recht -> Vom Selbständigen zum Arbeitnehmer
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schlampe
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Dabei seit: 30.09.2006
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Verfasst Sa 30.09.2006 12:36
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Vom Selbständigen zum Arbeitnehmer

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Hi,

hab n Problem: Habe jetzt seit etwa einem Jahr nen Kunden der mich zu 80% auslastet. Jetzt hat er mir angeboten, mich fest einzustellen. Wäre auch kein Thema: meine Arbeitsweise muss ich nicht ändern, darf weiterhin zu Hause rumwuseln, bekomme mein festes Gehalt, freie Arbeitszeiten und ich krieg an Soft-/Hardware was ich will. Im Gegenzug kriegen die von mir schriftlich, dass ich neben denen keine anderen Auftraggeber habe.


Meine Fragen: Wie kann ich verhindern, dass die mich ausnutzen? Oder sagt man dann einfach "40-Stunden-Woche: was nicht fertig wird, macht man am nächsten Tag"? Was kann ich tun, damit mir die Agentur nicht zwei Websites/Monat andreht, die nen Wert von je 5000 haben und ich nur n viertel davon sehe?

Rechtlich: Wer ist dann der Besitzer der Arbeiten? Wie greift hier das Urheberrecht? Bin ich dann Urheber, der an seinen Arbeitgeber Nutzungsrechte verkauft? Oder hab ich dann gar nichts mehr zu melden? Sklaverei? Wie weit bin ich davon dann noch entfernt? Hat mein Arbeitgeber prinzipiell Anspruch auf die Herausgabe der Datenbestände? Was passiert mit den Datenbeständen der bisher angefallenen Arbeiten (für meinen zukünftigen Arbeitgeber)? Soll ich dem einfach ne Art Ablöse-Summe in Rechnung stellen?

Wäre ich einfach nur bescheuert, wenn ich mich darauf einlasse?
Ich mein: fester Job und ich gehör zum Inventar der Firma. Ohne mich geht's dort nicht lange... (klingt arrogant: ist aber so)... Mit dem, was ich so für die mache, könnten die locker drei/vier Leute einstellen, um mich zu ersetzen... Hätte also nen Job für die nächsten zehn/zwanzig Jahre...

Habe mich auf Crossmedia-Produktionen festgelegt: Mache von Werbetexten, Kampagnen, Flash-Sites, Print etc. alles...
Mach das jetzt seit sieben Jahren. Hab größere Firmen aus verschiedensten Branchen aufgebaut (visuell)... Bin jetzt 24 und muss mir halt auch mal Gedanken über Zukunft machen. Als Freiberufler lebt man von der Hand in den Mund. Will aber auch nicht auf die Fresse fallen, nur weil ich darüber nachdenke, mal ein Kind zu ernähren - weil dann muss man schon wissen, dass das Geld zum 1. auf dem Konto ist...



Kann mir jemand nen Tipp geben? Bitte?

Gruß Schlampe


Was tun?


Zuletzt bearbeitet von schlampe am Sa 30.09.2006 12:38, insgesamt 1-mal bearbeitet
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c_writer
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Ort: -

Verfasst Sa 30.09.2006 20:16
Titel

Re: Vom Selbständigen zum Arbeitnehmer

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schlampe hat geschrieben:
Hi,

hab n Problem: Habe jetzt seit etwa einem Jahr nen Kunden der mich zu 80% auslastet. Jetzt hat er mir angeboten, mich fest einzustellen. Wäre auch kein Thema: meine Arbeitsweise muss ich nicht ändern, darf weiterhin zu Hause rumwuseln, bekomme mein festes Gehalt, freie Arbeitszeiten und ich krieg an Soft-/Hardware was ich will. Im Gegenzug kriegen die von mir schriftlich, dass ich neben denen keine anderen Auftraggeber habe.

Meine Fragen: Wie kann ich verhindern, dass die mich ausnutzen?


Theoretisch, indem Du Dir jede Überstunde vergüten oder als Freizeit ausgleichen lässt. Praktisch - wenn Du die Branche kennst, weisst Du, wo die Grenzen liegen.

Zitat:
Oder sagt man dann einfach "40-Stunden-Woche: was nicht fertig wird, macht man am nächsten Tag"?


Das kann man natürlich sagen - wenn der AG irgendwann den Eindruck hat, dass Du einfach zu langsam oder zu faul bist, wird er sich wieder von Dir trennen.

Zitat:
Was kann ich tun, damit mir die Agentur nicht zwei Websites/Monat andreht, die nen Wert von je 5000 haben und ich nur n viertel davon sehe?


Gar nichts. Was die Seiten "Wert" sind, ist ohne Belang. Du bist Arbeitnehmerin und erhältst für Deine Arbeitsleistung Dein Gehalt. Ob Dein AG die Seiten für Tausend Euro verkauft oder für eine Million, ist für Dein Gehalt irrelevant. Provisionen sind eher die Ausnahme.

Zitat:
Rechtlich: Wer ist dann der Besitzer der Arbeiten?


Das wird Dein Arbeitsvertrag regeln. Du wirst sämtliche Nutzungsrechte an Deinen AG abtreten. Was sollte der sonst davon haben, Dich anzustellen?

Zitat:
Wie greift hier das Urheberrecht?


Wie immer. Du bist und bleibst Urheber. Aber ...

Zitat:
Bin ich dann Urheber, der an seinen Arbeitgeber Nutzungsrechte verkauft?


Richtig. Und zwar abgegolten mit Deinem Gehalt.

Zitat:
Oder hab ich dann gar nichts mehr zu melden?


Richtig. Wie auch als Freelancerin, wenn Du die Nutzungsrechte übertragen hast.

Zitat:
Sklaverei?


Was soll denn der Unfug jetzt? Seit wann werden Sklaven bezahlt?

Zitat:
Wie weit bin ich davon dann noch entfernt? Hat mein Arbeitgeber prinzipiell Anspruch auf die Herausgabe der Datenbestände?


Alles, was Du während Deiner Arbeitszeit, für die Du ja bezahlt wirst, machst, _gehört_ Deinem AG. Die Frage beantwortet sich damit von selbst.

Zitat:
Was passiert mit den Datenbeständen der bisher angefallenen Arbeiten (für meinen zukünftigen Arbeitgeber)? Soll ich dem einfach ne Art Ablöse-Summe in Rechnung stellen?


Das hängt davon ab, was vertraglich vereinbart wurde.

Zitat:
Wäre ich einfach nur bescheuert, wenn ich mich darauf einlasse?
Ich mein: fester Job und ich gehör zum Inventar der Firma. Ohne mich geht's dort nicht lange... (klingt arrogant: ist aber so)... Mit dem, was ich so für die mache, könnten die locker drei/vier Leute einstellen, um mich zu ersetzen... Hätte also nen Job für die nächsten zehn/zwanzig Jahre...

Habe mich auf Crossmedia-Produktionen festgelegt: Mache von Werbetexten, Kampagnen, Flash-Sites, Print etc. alles...
Mach das jetzt seit sieben Jahren. Hab größere Firmen aus verschiedensten Branchen aufgebaut (visuell)... Bin jetzt 24 und muss mir halt auch mal Gedanken über Zukunft machen. Als Freiberufler lebt man von der Hand in den Mund.


Da ist ein Widerspruch drin. Entweder bist Du so gut, wie Du behauptest, dann lebst Du nicht von der Hand in den Mund, sondern verdienst ausreichend, um Rücklagen für auftragsschwache Zeiten zu haben, ohne am Existenzminimum zu leben oder zu bist doch nicht soooo gut, dann lebst Du vermutlich tatsächlich von der Hand in den Mund.

c_writer
 
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schlampe
Threadersteller

Dabei seit: 30.09.2006
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: -
Verfasst Sa 30.09.2006 23:34
Titel

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Zitat:
Da ist ein Widerspruch drin. Entweder bist Du so gut, wie Du behauptest, dann lebst Du nicht von der Hand in den Mund, sondern verdienst ausreichend, um Rücklagen für auftragsschwache Zeiten zu haben, ohne am Existenzminimum zu leben oder zu bist doch nicht soooo gut, dann lebst Du vermutlich tatsächlich von der Hand in den Mund.


Prinzipiell schon. Allerdings musste ich auch viele Rückschläge hinnehmen (Zahlungssausfälle). Und da lebt man von der Hand in den Mund...

...

Hab erst mal vielen Dank. Ich muss da wirklich mal drüber nachdenken... In Ruhe... bei nem Glas Wein oder so Menno!
Vielleicht bin ich schon zulange selbständig, wäre jedenfalls ne umstellung, die ziemlich an die nieren gänge. Jedenfalls ist da wohl ohne große Kompromisse nichts zu machen...

Ich wünsch euch n schönes we.

gruß schlampe
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