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Thema: Muss ich einem Schuldenschnitt zustimmen? vom 03.06.2014


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Recht -> Muss ich einem Schuldenschnitt zustimmen?
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Kalle Bowo
Threadersteller

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Verfasst Di 03.06.2014 17:51
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Muss ich einem Schuldenschnitt zustimmen?

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Hallo Leute,
folgendes: ich Freiberufler, Kunde reagiert seit Monaten nicht angebracht auf Mahnungen, immer nach dem Motto "Jaja, ich leite es weiter ... wie das wurde noch nich bezahlt? Heute wirds bezahlt!" Heute erfahre ich vom neuen Sanierungs-Geschäftsführer der Firma, dass er a) erst letzten Freitag meine Rechnung zu Gesicht bekommen hat und b) dass sie kurz vor der Insolvenz sind und bis Ende des Monats bei jedem Gläubiger n Schuldenschnitt von 1/3 vornehmen müssen um die Firma zu retten. Bei 1,4 Mio Euro Schulden insgesamt sind die mir zu beschneidenden 2000€ aber ja mal der Tropfen auf dem heissen Stein. Würd ich sagen.

MUSS ich solch einem Schuldenschnitt zustimmen? Sanierungs-Chef sagt, wenn ich mitm gerichtlichen Mahnverfahren komme, würd ich quasi gar kein Geld sehen, weil die ja dann ihren Schuldenschnitt nicht schaffen. Das is doch Käse, oder? Die 2000€ können die doch bei wem anders draufschlagen, wenn die insgesamt knappe 1 1/2 Mio Schulden haben.

Risiko und kämpfen oder Sicherheit und nachgeben, was sagt ihr?


1000 Dank!
der Kalle
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Verfasst Di 03.06.2014 18:11
Titel

Re: Muss ich einem Schuldenschnitt zustimmen?

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Kalle Bowo hat geschrieben:

MUSS ich solch einem Schuldenschnitt zustimmen?


Nö.

Zitat:
Sanierungs-Chef sagt, wenn ich mitm gerichtlichen Mahnverfahren komme, würd ich quasi gar kein Geld sehen, weil die ja dann ihren Schuldenschnitt nicht schaffen. Das is doch Käse, oder?


Wieso soll das Käse sein?

Entweder meldet das Unternehmen keine Insolvenz an, dann kannst du nach dem Mahnverfahren in Zwangsvollstreckung gehen - und trotzdem leer ausgehen, wenn da mangels Masse nichts zu vollstrecken ist.

Wenn die Insolvenz eröffnet wird, kannst du deine Aussenstände beim Insolvenzverwalter anmelden und dann hoffen, dass was übrig ist. Ob und wie viel, wird sich dann zeigen.

Zitat:
Die 2000€ können die doch bei wem anders draufschlagen,


Und wie soll das gehen? Wie stellst du dir das vor, deine Aussenstände "wem anders draufzuschlagen"?
 
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Kalle Bowo
Threadersteller

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Verfasst Di 03.06.2014 22:06
Titel

Re: Muss ich einem Schuldenschnitt zustimmen?

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someonesdaughter hat geschrieben:
Zitat:
Die 2000€ können die doch bei wem anders draufschlagen,


Und wie soll das gehen? Wie stellst du dir das vor, deine Aussenstände "wem anders draufzuschlagen"?


Anders formuliert: So eine Firma, die kurz vor der Insolvenz steht mit 1,4 Mio € Schulden, wird sicherlicht nicht auf den Cent genau den Schuldenschnitt berechnen. Die Rechnung wird sicherlich etwas großzügiger ausfallen. Nach dem Motto "Eigentlich brauchen wir nur ein Viertel beschneiden, aber sagen wir lieber gleich ein Drittel", denn sicherlich werden manche Gläubiger auf ihr Geld bestehen.

In dem Sinne wird es wohl kaum an meinen "popligen" 2.000€ liegen, dass die Firma kaputt geht. Sondern eher an einem Großkunden mit X-Tausenden Euro ausstehenden Posten. Von daher ist die Wahrscheinlichkeit doch höher, dass sie meine Peanuts durchwinken.

So meine ich das.

Realistisch?


Zuletzt bearbeitet von Kalle Bowo am Di 03.06.2014 22:08, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Benutzer 116623
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Verfasst Mi 04.06.2014 08:05
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Re: Muss ich einem Schuldenschnitt zustimmen?

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Kalle Bowo hat geschrieben:

In dem Sinne wird es wohl kaum an meinen "popligen" 2.000€ liegen, dass die Firma kaputt geht. Sondern eher an einem Großkunden mit X-Tausenden Euro ausstehenden Posten. Von daher ist die Wahrscheinlichkeit doch höher, dass sie meine Peanuts durchwinken.

So meine ich das.

Realistisch?


Aus meiner Sicht: nein. Aber IANAL! Wenn du irgendwelche Hinweise darauf hast, dass du mit einem Schuldenerlass von nur einem viertel oder der Hälfte des ausstehenden Betrages davon kommst, nimm das Geld und renn. Schuldenschnitt heisst nicht selten 90 oder 95% Verlust. "Durchgewunken" wird in einem Unternehmen, das kurz vor der Insolvenz steht, gar nichts mehr. Vielleicht solltest du mal mit deinem Steuerberater reden, inwiefern du die entstehenden Verluste abschreiben kannst. Bilanziell geht das, wie das ist, wenn nicht bilanziert wird - keine Ahnung.
 
Jade-Haus

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Verfasst Mi 04.06.2014 08:34
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Schon mal mit nerven versuch?
Ich weiß, das klingt jetzt blöd, aber ist manchmal sinnvoll. Ich war selbst einmal in einem Unternehmen beschäftigt, das kurz vor der Insolvenz stand. Da hat derjenige, der am meisten genervt hat, seine Rechnungen noch halbwegs pünktlich bezahlt bekommen. Je dreister desto besser: telefonisch, persönlich, wie auch immer ... Im Zweifelsfall auf die Tränendrüse drücken. Du hast eine Familie respektive Mitarbeiter durchzufüttern oder ähnliches.

Sicher, es ist nicht schön, wenn ein Kunde pleite geht. Aber es ist nicht deine Schuld. Und du musst schließlich auch deine Rechnungen bezahlen.

Wenn die Firma erst Insolvenz angemeldet hat und ein Insolvenzverwalter mit drin sitzt, ist eh alles zu spät. Das sind meistens ganz harte Hunde.
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Benutzer 62312
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Verfasst Mi 04.06.2014 08:41
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Versuchen kann man es ja mal. Ich zweifle aber stark am Erfolg dieser Herangehensweise.
 
Jade-Haus

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Verfasst Mi 04.06.2014 08:55
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Nefliete hat geschrieben:
Versuchen kann man es ja mal. Ich zweifle aber stark am Erfolg dieser Herangehensweise.


Also einige unserer Schuldner waren mit dieser Masche sehr erfolgreich. Besonders eine resolute Malermeisterin, die uns anbot mit einem Radlader im Büro unseres Chefs zu wenden. Eigentlich schade, dass die offene Rechnung umgehend beglichen wurde. Das hätten wir alle gerne gesehen.
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Benutzer 62312
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Verfasst Mi 04.06.2014 09:46
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Macht die Methode ehrlich gesagt, in meinen Augen, nicht besser. Aber wenn jemand kein Rückgrat hat... * Keine Ahnung... *
 
 
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