[struvelpeter]

Hallo liebe Kollegen, insbesondere die Cutter unter euch,
sorry - ich weiß das Thema gibt´s schon zum Abwinken, aber ich brauch ne Antwort für´s Gericht:


habe für einen Kunden ein Video geschnitten und Ihm eine englische und deutsche Version des gleichen Films ausgeliefert. Jetzt will er weitere Sprachversionen (spanisch, französisch, italienisch, niederländisch) davon machen. Mein Angebot an ihn dafür war ihm zu teuer. Jetzt will er die woanders machen lassen und fordert von mir die Projektdaten vom Schnitt.
Wie macht ihr das? Gebt ihr Projektdaten einfach so raus oder berechnet ihr dafür was? Mein Kunde meint es wäre "branchenüblich" zu den fertig geschnitten Versionen (deutsch und englisch) eine Rohfassung, bzw die Projektdateien auszuliefern (unentgeltlich!)... Ich stelle das in Frage und dachte ich frag mal in "der Branche" nach. Wie würdet Ihr mit dem Kunden (der mir nicht besonders wichtig ist) umgehen? (ich frage bewusst so neutral und brauche gaanz viele Antworten von euch )

Bin mit dem Fall schon beim Kadi, weil mein Kunde meint er müsste jetzt gar nichts mehr zahlen . Die Richterin war in der ersten Anhörung "sehr" neutral und meinte sie müsse eventuell erste ein Gutachten anfragen um zu klären, was "branchenüblich" ist.
Was würdet ihr sagen?

Beste Grüße, struvel

[Benutzer 116623]

[Silvergecko]

Ist hier branchenüblich nicht egal? Er bekommt was er bestellt hat. Ist doch das alte ausgelutschte Thema. Bestellst du ein fertiges Produkt bekommst du nicht auch noch die Baupläne dazu. Wenn er drei rote BMWs bestellt hat gibt's drei rote, wenn er die BMW nun woanders herhaben will oder wo anders lackieren will dann wird BMW den Teufel tun kostenlos Baupläne rauszurücken oder unlackierte Rohlinge rauszugeben.

Meine spießige Meinung!

[Nimroy]

[remote]

[struvelpeter]

Danke für die Antworten.
Für mich war die Sache eigentlich auch glasklar - zumal ich in meinen agb ein Passus habe, der besagt, dass wenn nichts anderes vereinbart ist das "einfache Nutzungsrecht" gilt. Das schliesst ja wohl eindeutig auch die Übergabe von Projektdateien aus. Mich hat nur die Richterin verunsichert, für die es scheinbar nicht so klar war und ich kann mir nicht vorstellen, dass die mit sowas noch nicht zu tun hatte.
Die will jetzt eben prüfen was "branchenüblich" ist. Was ist denn jetzt branchenüblich, liebe Branche?

@someonesdaughter: ja, ich dachte tatsächlich daran, mir Unterstützung durch ein qualifiziertes Forum zu holen. Das das kein Gutachten ersetzen kann ist mir klar. Aber vielleicht kann ich am Tenor eurer Meinungen erkennen, ob es sich lohnt den Affentanz mit Gutachter etc. zu tanzen oder sich eben geschlagen zu geben.

By the way: gibt es hier jemanden der sowas offiziell begutachten könnte und aussagen könnte was branchenüblich ist?
Natürlich nur gegen teuer Geld.

[Odin_333]

Ich denke jeder hier wird dir dankbar sein, wenn du nach deinem Verfahren den Ausgang und die Erklärung der Richterin hier reinschreibst.
Dann wäre es für alle hier endlich 100% klar was Sache ist.

[struvelpeter]

Es geht um 3000,- Euro Streitwert - daran bemessen sich auch die Kosten für den Anwalt. Hier 586,- Euro für die Erstellung der Klageschrift und das Händchenhalten bei der 1. Anhörung.
Bearbeitung der Klage beim Amtsgericht 243,- Euro
In der Summe also schon mehr als 800,- Tacken.

Ich spekuliere damit, das der Kunde auch diese Kosten übernehmen muss.
Bin auf jeden Fall bereit mir nicht alles bieten zu lassen, nach allem was ich bis jetzt schon für den Ar*** alles unendgeltlich erledigt habe.
Mal sehen. Wäre natürlich trotzdem toll, wenn es jemanden gäbe, der mir was dazu sagen kann, was "branchenüblich" ist. Und wer sowas letztendlich festlegt oder festgelegt hat