[kattrin]

Ich habe folgende unangenehme Situation:
wir haben über Jahre hinweg für einen Kunden einen Ferienkatalog erstellt. Darin
wurden Hotels etc. abgebildet. Diese Bilder wurden uns teilweise digital und teilweise
als Papiervorlage zur Verfügung gestellt. Alle diese Bilder wurden von uns bearbeitet.
Zum Beispiel von 72 dpi auf 300 dpi umgewandelt, farblich bearbeitet, als Druckdatei aufbereitet etc.
Nun stellt der Kunde auf ein "Ich-mach-alles-selbst-Datenbankmodul" um und
will von uns die Bilder alle auf CD zur Verfügung gestellt bekommen.
Muss ich diese Daten rausgeben? Und wenn ich was verrechnen kann, was setzt man da denn an?
Danke für Eure Hilfe.
Gruß Kattrin

[type1]

Was ist schriftlich festgehalten, was abgeliefert werden sollte?
Wenn es sich um das fertig gedruckte Produkt handeln sollte will ich mal behautpen seid ihr nicht zu einer Herausgabe der Quelldaten gezwungen.

Allerdings halte ich solch ein Verhalten ehrlich gesagt für Kindergarten...

[kattrin]

Wie immer ist nichts festgehalten.
Kindergarten: irgendwie schon, aber ich habe rausgefunden, dass der Kunde
das gar nicht selbst macht, sondern von einem Grafiker zu einem Dumpingpreis
einstellen lässt. Der hat einen Pauschalpreis angegeben inkl. Neuerfassung der
kompletten Daten.

[type1]

Es gibt keinen Vertrag? Kein shriftliches angebot, keine Auftragsbestätigung?

[seal]

Sieh es mal so: Den Kunden hast du wohl schon "verloren". Jetzt gilt es würdig "abzudanken" und evtl. noch etwas Kleingeld mitzunehmen, so dass beide Seiten "zufrieden" sind.

Ich würde dem Kunden was anbieten in Richtung: "Es war zwar nichts bezüglich Weitergabe der Daten abgesprochen und wir haben da sehr viel Arbeit für Sie investiert, aber wir kommen Ihnen da entgegen und danken für die bisherige Zusammenarbeit blabla ..."

Arbeitszeit zum Bereitstellen der Daten kalkulieren + kleiner Gewinn berechnen und gut.

[kattrin]

Nein, es gibt keinen Vertrag, ist ein ueber Jahre gewachsenes projekt mit immer mehr Teilnehmern,
das was Seal vorschlaegt hatte ich mir auch schon so gedacht, wollte aber mal hoeren ob ich da richtig denke, manchmal ist man so blockiert, dass man die naheliegendsten Dinge uebersieht. Da wollte ich mal hoeren was die Community meint. Danke

[Lando]

Also in den Firmen in denen ich bereits gearbeitet habe und auch in meiner Selbstständigen-Zeit wurde/habe ich das immer so gehandhabt wie seal schreibt, falls nicht anders schriftlich vereinbart (gab's auch hin und wieder).

Es galt immer sich möglichst friedlich zu trennen, denn in so einer Situation dann rum zu zicken kann recht schnell auf einen zurück fallen. Natürlich muss man dem Kunden verständlich kommunizieren dass es mit gewissen Kosten verbunden ist seine Daten zusammen zu suchen, Arbeitszeit und CDs/DVDs sind nicht für umme.
Miteinander reden ist die Voraussetzung.

[deliciious]

Ich glaube die Arbeitszeit die Daten zusammenzusuchen und CDs und DVDs zu berechnen, ist das kleinere Übel, welches der Kunde unter Garantie auch zahlen will/wird.

Ich kenne es aber so, dass wenn offene Daten herausgegeben werden (das größere Übel, das man möglichst zu verhindern versuchte) dies auch noch einmal deutlich berechnet wird. Egal, ob man den Kunden behält oder ob man den Kunden verliert, offene Daten waren immer ein No-Go und wenn dies trotzdem _verlangt_ wurde, musste der Wunsch auch extra kalkuliert werden. Eben die Folgeaufträge etc. pp. gehen verloren. Das andere Personen viel einfacher und deutlich günstige kalkulieren können ist ja klar, wenn sie die top aufbereiteten Daten geliefert bekommen, die man über die Jahre z.B. selbst einscannen, bearbeiten, eben aufbereiten musste.
Eventuell ist die Herausgabe der offenen Daten zu vergleichen mit der Vergabe "uneingeschränkter Nutzungsrechte". Hier lässt man sich dies ja auch extra berechnen.

Für Kindergarten halte ich dies ganz und gar nicht, sondern im Gegenteil: für geschäftlich äußerst sinnvoll und angemessen.