[javabrother]

Jedes Projekt ist individuell, ist klar. Aber es gibt im Webbereich schon viele Projekte die sich sehr ähneln und dabei gibt es oft einen sehr ähnlichen Ablauf.

Worauf ich hinauswill, was ich wissen will:

Wie läuft es bei euch ab, ab dem Zeitpunkt wo ein Auftrag reinkommt. Jetzt natürlich kein genauer Zeitplan oder so, wäre ja eh nicht möglich, da jedes Projekt unterschiedlich ist. Sondern eher ein "Rahmenplan" wie es eben in etwa abläuft. Wer beteiligt ist bzw. wie viele, wie die Arbeitsaufteilung ist. Gibt es bei euch getrennte Front- und Back-End Developer? Macht wirklich ein Designer das Design und ein Programmierer die Umsetzung oder gibt es da einen der alles allein macht? Wie sieht es zeitlich aus: Wird viel Zeit für das Konzept verwendet oder einfach drauf losgelegt?

Warum ich frage:

Wir sind ein Betrieb mit hauptsächlich Print. Eigentlich nur print. 20 Leute und ich bin der einzige für's Web.

Deshalb sieht das ganze bei uns so aus:

Beratung des Kunden: Ich, Screendesign: Ich, Umsetzung: Ich, Betreuung etc.: Ich ... Und das ganze bei Chefs, die denken eine Website wäre wie ein Flyer. Eine Website eines mittelständischen Unternehmens: 1 Woche Zeit mit allem drum und dran.

Was oft dabei rauskommt: Pfusch. Ich bin der Meinung in einer Arbeitswoche ist es nicht möglich allein eine komplette Seite umzusetzen. Zu wenig Zeit und zu viele unterschiedliche Felder (Design, Back-End, Front-End...). Alles Bereiche auf die man sich Komplett spezialisieren könnte.

Also, gibt es Leidensgenossen?
Oder wie läuft es bei euch ab? Nimmt doch mal an der Umfrage Teil und schreib ein paar Sätze zur Situation bei euch im Betrieb.

[jense]

[ChrisKam]

Hey, also ich denke man kann viele Deiner Fragen nicht pauschal beantworten. Denke darauf wollte Jense mit seiner etwas knappen Antwort wohl auch hindeuten.

Ich mache z.B. wirklich alles, angefangen von der Konzeption bis zur Mitarbeiterschulung auf der fertigen Seite. Ich bearbeite allerdings auch keine Probleme im Web, die sich mit den gängigen CMS plus einiger Erweiterungen / Anpassungen / Eigenentwicklungen nicht schon tadellos lösen lassen. Ich würde mich also nicht gerade als "Backendentwickler" bezeichnen. Von einer Spezialisierung in der Richtung kann ich Full-Stack Entwicklern auch nur abraten. Im Backendbereich lassen sich die meisten Anforderungen an Webseiten von "mittelständischen Unternehmen" nämlich problemlos mit den Werkzeugen abdecken, die der Markt so bietet (Wordpress, Drupal, Joomla etc.). Individuell wird es dann eher beim Design, und da sollte man heutzutage eher weniger Photoshop und lieber mehr HTML, CSS und Javascript nebst der ganzen Toolchain mit seinen ganzen Frameworks und Präprozessoren beherrschen, um zeitgemäße Ergebnisse abzuliefern.

Und im Übrigen: Man kann eine Webseite durchaus in 40 Stunden insgesamt entwickeln, aber sicherlich nicht in einer Woche

Was ich damit sagen will: Inklusive Feedbackschleifen, warten aufs Material vom Kunden und zig Rücksprachen ist eine Woche insgesamt unmöglich. Es sei denn, der Kunde sitzt neben Dir am Tisch.

[NaMaMe]

Ich mache KOnzept, Design, Support, Contenterfassung, Kundenbetreuung/support... aber KEINE technische Umsetzung

[css3hero]

Ich 'muss' auch alles machen. Es hat definitiv seine Vorteile. So weiß man beim ersten Kundengespräch bereits was realistisch ist. Anfangs war ich in einer Agentur wo das strikt getrennt war - zu strikt. Der Designer hat dem Kunden Dinge versprochen, die so einfach nicht Umsetzbar sind. Ich erinnere mich noch grau an Flash auf dem iPad und solche Geschichten...

Jetzt spricht der Kunde mit dem Designer und Entwickler zugleich. Bringt natürlich unglaubliche Vorteile! So ist das Design nicht nur "schick" sondern auch funktional! Will nicht sagen, dass alle die nur designen kein funktionales Design auf die Kette bekommen. Aber oft weiß der gemeine Designer nicht so viel von der technischen Seite wie der Developer. Ausnahmen mag es geben .

Den Optimalfall hatte ich in einem halbjährigen Praktikum.

- sehr viel Zeit für die Umsetzung eines Projekts (abgesehen von wirklich lachhaften Miniwebsites mindestens ein Monat)
- eine sehr lange Planungs- und Designfindungsphase. Für jedes Projekt intern mindestens 10 Screendesigns. Egal ob das erste schon gut war. Es sollte immer alles ausprobiert werden. Bis zu Beginn der Umsetzung verging die Hälfte der gesamten Projektzeit! Und ganz ehrlich - es war gut so.
- super Team. Jeder hatte seinen eigenen Bereich (Front- / Backend, Design, Konzept, Kundengespräche...)

Die Umsetzung ist sehr wichtig. Aber wichtig ist auch was man umsetzt. Ist wirklich jeder DropDown oder sonst ein Button durchdacht, dann macht das Design Spaß, sieht gut aus, hat Wiedererkennungswert, funktioniert auf allen gängigen Geräten und Browsern und macht am Ende alle happy.

Wenn man schnell schnell was hinpfuscht hat man ein Design das vielleicht gut aussieht, aber nicht wirklich überall funktioniert. Oder einfach nicht logisch aufgebaut ist.

Viel bla bla. Vielleicht ein zusammenfassendes persönliches Fazit:

Viel Zeit bei Planung und Konzeption - lohnt sich immer! Im Optimalfall ein Team aus Spezialisten für jeden Bereich - aber dann muss das Team sehr gut zusammenarbeiten. Ansonsten lieber alleine alles machen.

[Kipperlenny]

[Luq]

In der Regel schaut das bei uns so aus:

Wir kriegen den Auftrag rein, ich setz mich an ein erstes Konzept. Das wird dann mit zwei anderen besprochen, anschließend nochmal da wo nötig ausgebessert. Anschließend geht das an den Kunden, wenn der Kunde mit dem Konzept zufrieden ist, gibts den ersten klickbaren Prototypen (dank diverser Frameworks mittlerweile ein Kinderspiel).

Passt das soweit, wird angefangen das ganze in ein CMS zu packen (meistens Joomla). Meistens ist so ein Projekt nach 20 - 25 Stunden abgeschlossen. In der Regel mach ich das dann auch alles alleine. Allerdings muss ich dazu sagen, dass wir viele konservative Kunden haben und die abgesehen vom 0815 Einheitsbrei nichts "dulden" und ich leider wenig Einfluss darauf hab, da sie schon im Voraus gewisse Vorstellungen haben, wie das ganze auszusehen hat und dies meistens meinem Chef nur weiterleiten.

[SimonDerDude]

In der Regel so.