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Thema: Initiative zur Verbesserung der Web-Typografie vom 02.09.2006


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Allgemeines - Nonprint -> Initiative zur Verbesserung der Web-Typografie
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iRoybot
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Verfasst Sa 02.09.2006 23:36
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Initiative zur Verbesserung der Web-Typografie

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Die Bedeutung, der Stellenwert des Internets ist in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. Wer am PC oder Mac eine Webseite betrachtet erwartet nicht nur aktuelle Inhalte sondern möchte diese auch in ansprechendem Design vorfinden. Während auch mobile Geräte zunehmend an Bedeutung gewinnen, erwartet der Webseitenbesucher der einen Desktop-PC verwendet ein "feature-rich" und gut gestaltetes "Erlebnis": AJAX, Web 2.0, Feeds und Social Services sind klare Trends in der Entwicklung.
Was Webdesignern aber zunehemend Probleme bereitet ist das Wirrwarr und vorherrschende Einerlei an verlässlich verfügbaren (und auf Betriebssystemen vorinstallierten) Schriften. Auch der in Designer/Grafiker-Szene anerkannte Dave Shea fasst zusammen, dass die Entscheidung eine gewisse Schrift zu verwenden in der Vergangenheit gegen Qualität und Ästhetik zugunsten der Verfügbarkeit und des Preises der Schrift gefällt wurde.
Designer und Grafiker sind von Tahoma, Verdana und Trebuchet MS (so heißen die wenigen Systemschriften mit einer Verbreitung oberhalb der 90%) gelangweilt.
Die Zahl und die Verlässlichkeit mit der Schriften in verschiedenen Browsern auf verschiedenen Betriebssystemen dargestellt werden können schränken die Mittel der visuellen Kommunikation zunehmend ein - statt für ein zeitgemäßes, schöneres Internet zu sorgen.
Die von Microsoft seit Jahren propagierte WEFT (web embedding fonts tool) Technik soll eigentlich ermöglichen mehr Typografische Vielfalt ins Internet zu bringen, sie ist aber proprietär, dh. dass sie nur in Microsoft Webbrowsern für ein schöneres Schriftbild sorgt. Obendrein werden Datentransferressourcen unnötig verbraucht, sodaß diese Technik für den produktiven Einsatz nicht geeignet ist.
Aber auch andere Initiativen und Projekte seitens der Webdeveloper und -Designer, die anhand von Flash, Stylesheet-Vorlagen und (Text-)Grafiken versuchen die Webtypographie zu bereichern (sIFR und IR ganz allgemein) sind nur Schwächen-behaftete "Ersatzkrücken" für zeitgemäße Schriften auf den Hauptbetriebssystemen Windows und Mac OSX.
Auch die veränderte Browserlandschaft mit Marktanteilen von etwa 70% des Internet Explorer und weiter wachsenden Anteilen des Firefox verdonnern einseitige proprietäre Lösungen eines einzelnen Herstellers schon im Vorfeld zum scheitern.


(ohne Verbreitung auch auf älteren Windows-Versionen und anderen Betriebssystemen keine Verbesserung der Web-Typografie durch neue Windows-Vista Schriften)
Da es weitere Anzeichen gibt, die auf eine weitere optische Verschlechterung der Internet-Typographie deuten (keine Verdana und keine Georgia mehr auf Mac OSX Systemen, eine neues Windows Vista welches wiederum andere Schriften mit sich bringt als sie Benutzer von Windows XP vorfinden) hat der ehemalige Adobe Projektleiter (Interface Design für bekannte Applikationen) Andrei Herasimchuck (www.designbyfire.com) einen offenen Brief an die konkurrierenden aber in Sachen Möglichkeiten, die Grafik, Design und Internet-Typographie bieten, tonangebenden Unternehmen Apple, Microsoft und Adobe einen offenen Brief verfasst, in dem er Co-CEO John Warnock von Adobe auffordert acht bis zwölf der in Lizenz von Adobe befindlichen High-Quality Schriften unter die Public Domain-Lizenz zu stellen. An Apple und Microsoft geht der Apell dieses Schriftpaket dann in (all) ihre Betriebssysteme zu integrieren und für die nötige Verbreitung zu sorgen.
Dabei spielt die genaue Schriftenliste eher eine untergeordnete Rolle, zumal auch Microsoft mit neuen Schriften (dem Frutiger-Klon Segoe, Corbel, Candara, Constantia, Consolas, Calibri und Cambria) zwar qualitativ hervorragende Schriften einführt, aber eben nur auf Windows Vista Systemen weshalb in absehbarer Zukunft keine Verbesserung zu erwarten ist.
Eine Kooperation der Verantwortlichen wird also dringend angeraten um Designern und Surfern ein schöneres Internet zu ermöglichen bzw. bieten zu können. Bisher werden die Benutzer (und zahlenden Kunden) dieser Firmen zu oft als Schutzschilder gegenüber dem Konkurrenzprodukt mißbraucht.
Führende Webdeveloper und anerkannte Designer (zB. Veerle Pieters, Cameron Moll, Jeff Croft) schließen sich der Initiative und der Diskussion bereits an und kommen zu dem Schluß, dass diese geforderte Kooperation der einzig sinnvolle Weg ist um der Web-Typografie auf einen aktuellen Stand zu verhelfen bzw. die sich abzeichnenden Verschlechterungen entgegenzuarbeiten. Eine offensive Forderung, aber nüchtern betrachtet der einzige Weg die Webtypographie zu verbessern.

weiterführende Links:
www.designbyfire.com/?p=30
www.designbyfire.com/
http://www2.jeffcroft.com/2006/aug/29/open-letter-apple-and-microsoft/
http://veerle.duoh.com/blog/comments/open_letter_to_adobe/
www.contactsheet.de/ist-die-webtypographie-zu-retten.xhtml
http://jowra.com/journal/2006/08/freiheit-schriftarten-free-fonts/

Ich würde mir wünschen, dass sich Leute finden, die das Thema in ihren Weblogs aufgreifen und dort dikutieren oder auch befreundete Grafiker/Designer informieren. Diskussion/Kritik willkommen - gerade auch zu Erfolgsaussichten und möglichen Alternativen.


Zuletzt bearbeitet von iRoybot am Sa 02.09.2006 23:40, insgesamt 1-mal bearbeitet
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pRiMUS

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Verfasst So 03.09.2006 09:01
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wenn du absätze in deinen text machen würdest, würde ich das vielleicht auch alles lesen, aber so klick ich schnell mal weiter.

danke.
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beeviZ

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Verfasst So 03.09.2006 16:54
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pRiMUS hat geschrieben:
wenn du absätze in deinen text machen würdest, würde ich das vielleicht auch alles lesen, aber so klick ich schnell mal weiter.
danke.


Hehe. So siehts aus. Wenn man zur Verbesserung der Webtypografie aufruft, sollte man auch selbst dazu beitragen. Ich find’s btw gut das nur eine begrenzte Anzahl an Schriften zur Verfügung stehen. Ich möcht mir nich ausmalen was passiert wenn jeder Trottel die Schriften nutzen kann die er will. Die Typografie auf zu vielen Printprodukten spricht da Bände.
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iRoybot
Threadersteller

Dabei seit: 13.03.2006
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Verfasst So 03.09.2006 17:45
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Zitat:
Wenn man zur Verbesserung der Webtypografie aufruft, sollte man auch selbst dazu beitragen

(sind 10 Absätze - find ich ok so *zwinker*)
Hrhr... Touché Lächel Ok mit kurzen verständlichen Sätzen hab ichs nicht so *zwinker* wobei ich sagen muss das mich die Typo hier im Forum (auf die ich ja ohnehin keinen Einfluss habe) weniger stört als dich. Sicher dass du nicht eigentlich meine Grammatik meinst...?
Zitat:
Ich möcht mir nich ausmalen was passiert wenn jeder Trottel die Schriften nutzen kann die er will.

(hast du die Artikel wirklich gelesen/verstanden? Thematik erfasst?)
Es gibt Listen mit 8 bis 12 Schriften (siehe dazu zB. Andreis, Veerles, Camerons und Jeffs Artikel) die natürlich bei jedem Mediengestalter wieder anders aussehen dürfte. Da muss auch klar sein, dass Adobe sicher nicht ihre Hausschrift(en) unter Public Domain stellen wird - wenn die Thematik überhaupt dort Gehör findet...
Dein Argument kann ich (mit Blick in die Zeitung) sehr gut nachvollziehen! (Könnte man zwar auch die Ausbildenden&Berufsschulen verantwortlich machen, denn ich unterstelle mal das für einen Großteil des Mists gelernte Mediengetsalter verantwortlich sind!)
Den Hauptpunkt gegen dein Argument ist in meinen Augen aber, dass es um etwas anderes geht: nicht allemöglichen Schriften für allemöglichen noobs - sondern bessere Schriften für alle. Ich weiss nicht in welchem Internet du dich bewegst, aber ich kenne eine ganze Menge Seiten die auch mit den momentan verfügbaren Schriften "Comic Sans" und "Times" herumfuhrwerken (und mit denen kann man auch schöne Sachen machen). Will sagen: Scheiße wirds immer geben. Aber muss es in 5 Jahren immernoch dieselbe sein? Arial, Verdana für immer?

Ich kann die Umfrage-Antworten leider nicht mehr ändern... aber was sind die Gründe für ein "JA." ???
Ihr "JA."-Klicker: Nutzt ihr Textgrafiken, Flash, Image Replacement-Techniken oder gefallen euch die Schriften nach wie vor?
(edit: ausbildenden eingefügt > ...ausbilder&berufsschulen verantwortl.... und meine absätze nachgezählt - hoffentlich nicht verzählt)


Zuletzt bearbeitet von iRoybot am So 03.09.2006 17:51, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Achim M.

Dabei seit: 17.03.2003
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Verfasst Mo 04.09.2006 01:08
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Meines Erachtens sollten sich Designer vom pixelgenauen Webdesign verabschieden. Viele Designer wollen im Web eine ähnliche Designkontrolle haben wie bei Printprodukten. Das scheint mir aber mit Blick auf die Zukunft keineswegs der Königsweg. Was stört daran, wenn eine Website auf dem Mac anders aussieht, als auf einem PC mit Windows oder Linux? Warum sollte die Typographie auf einem Mobiltelefon die Gleiche sein wie auf einem Laptop? Meines Erachtens sollten sich Designer eher mit der Frage auseinandersetzen, wie sie dem Betrachter mehr Freiheiten bei der Auswahl eigener Schriften und Schriftgrößen lassen können.

Gruß

Achim
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Raumwurm

Dabei seit: 21.12.2004
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Verfasst Mo 04.09.2006 07:38
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Ich finde es eher verwunderlich, dass sich die Systemhersteller noch nicht einmal auf einen Standard von sagen wir mal zwanzig Schriften einigen können. Kann doch nicht so schwer sein. Als Grafiker für Onlinemedien hat man nun mal den Anspruch, das Produkt auch typografisch zu gestalten unabhängig vom OS oder Medium. Diese Typo-Grabenkämpfe sind absolut kontraproduktiv und gehen genauso nach hinten los wie die proprietäre Ansätze von diversen Browserherstellern. Und eine eigene Schriftauswahl für Mobiltelefone, Handhelds etc. ist ja auch richtig und mittels media=handheld heute theoretisch schon möglich. Die Schriftgröße kann der User ebenfalls heute schon nach belieben beeinflußen (außer beim IE wenn fixe Größen vergeben wurden). Selbst die Schriftenauswahl läßt sich unabhängig von der Seite definieren (zumindest geht das im Firefox).
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Joschka Truemmer

Dabei seit: 25.08.2005
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Verfasst Mo 04.09.2006 08:28
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pRiMUS hat geschrieben:
wenn du absätze in deinen text machen würdest, würde ich das vielleicht auch alles lesen, aber so klick ich schnell mal weiter.

danke.


Mal wieder typisches Forums Gesabbel...

Egal, ich finde die Idee nicht schlecht. Es ist wirklich nicht toll, wenn man immer die gleichen Schriften verwenden muss. "Gute" Typografie ist eigentlich schon sehr wichtig, gerade wenn es um Lesbarkeit geht. Vielleicht einigen sich die großen Firmen ja mal auf irgend einen Standard....who knows!?
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saucer

Dabei seit: 19.05.2002
Ort: München
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Geschlecht: Männlich
Verfasst Mo 04.09.2006 09:23
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beeviZ hat geschrieben:
Ich möcht mir nich ausmalen was passiert wenn jeder Trottel die Schriften nutzen kann die er will. Die Typografie auf zu vielen Printprodukten spricht da Bände.


danke beeviz, genau das seh ich auch so!

darüber hinaus wär mein Handy von den ganzen schriftarten mal wieder restlos überfordert und für uns entwickler würde es eh nur bedeuten: "Mach dass es in Calibri gut aussieht aber wenn man den Font nicht drauf hat solls in Arial auch nett aussehen."


Zuletzt bearbeitet von saucer am Mo 04.09.2006 09:24, insgesamt 1-mal bearbeitet
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