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Thema: Knacksen im Ton vom 03.04.2011


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Produktion -> Knacksen im Ton
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Rundabout
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Verfasst So 03.04.2011 21:44
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Knacksen im Ton

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Servus,

wir haben übers Wochenende mit einer BetacamSP geübt. Der Dreh war in einer Disco und ich hatte meine Kopfhörer vergessen, klasse dachte ich. Aber wir sind ja in einer Disco da wird sich ja was finden lassen. Jedoch wollte keiner der DJ´s einer seiner geliebten Kopfhörer rausrücken... ok die Kamera hat ja ein Limiter. Also mit dem Mikro rein auf 48V Phantom und auf Automatik – Pegel überprüft, ok kommt an . Los geht’s. Ich hatte den ganzen Abend schon ein schlechtes Gewissen und wie sich heraus stellte, zu Recht.

Der Ton ist übersteuert. In den Interviews ist je nach dem wie nah die Personen ins Mikro geschrieen haben ein „Knacksen“ oder Clipping zu hören. Ich hab mir die Spur noch nicht im Avid angeschaut aber ich vermute das die oberen und unteren Wellen „abgehackt“ sind.

Jetzt die Frage – kann ich irgendwie was retten. Auch wenn es nur eine kleine Verbesserung bringt wäre mir schon recht. War zwar nur ein Übungsdreh und er hat mir das gebracht was er sollte – Übung und den „Aha nie wieder Limiter in Dissen, Stadions oder sonstigen lauten Drehs und Kopfhörer mitnehmen“ passiert einmal und nie wieder.

Aber ich würde doch gerne was draus schneiden und den einen oder anderen O-Ton auch nehmen

Jemand Tips?

Viele Grüße
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qualidat

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Verfasst So 03.04.2011 22:03
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a) kann der Limiter nur den "harten cut"? Es soll welche geben, die machen es logarithmisch, ist nicht ganz so verheerend; bzw. nächstes Mal besser einen Dynamikkommpressor verwenden.

b) mal als Datei extrahieren und mit einem mind. 10-Band Equalizer prüfen. Evtl. sind die Cuts nur in bestimmten Frequenzbereichen störend bzw. in anderen nicht ganz so dramatisch ...
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Trippleheadshot

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Verfasst Mo 04.04.2011 14:14
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Ich würde immer einen Limiter verwenden, jedoch den Pegel NIE auf Automatik stellen. Das macht beim eingebauten Kamermikrofon Sinn, jedoch nicht, wenn geangelt oder ein Handmikrofon verwendet wird. Zur Sicherheit sollte man immer etwas Headroom lassen... die Spitzen werden dann zur Not vom Limiter aufgefangen.
Ein überfahrenes Signal ist und bleibt kaputt, da lässt sich wohl nichts machen. Du sprachst jedoch von Knacksern und nicht generell von Verzerrten Tönen. Knackser kannst du eventuell mit einer Restauraiontssoftware rausrechnen lassen, wie einem declicker oder einem decrackler, wie man es auch bei alten Schallplatten macht. Es gibt auch Software Programme wie Sequoia oder Protools, die ein Tool besitzen, mit denen sich das Signal als Spektralanalyse sichtbar machen lässt. Dort kann man dann Schmatzlaute oder ähnliches graphisch sichtbar machen und rauslöschen, ohne in die anderen Frequenzbereiche einzugreifen, geschweige denn ganze Passagen zu eliminieren. Ein Knacksen kann man auch hier gut lokalisieren und löschen.
Was deine Erfahrungen und somit den Lerneffekt anbelangt: Klar sollte man nie ohne Kopfhörer aus dem Haus gehen. Das sollte auf jeden Fall klar sein. Der Limiter ist jedoch trotzdem anzuraten. Denk lieber an den Headroom! Es ist auch durchaus Sinnvoll einen extra Tontechiker mit dabei zu haben, der mit einem Mischer, wie z.B. einem SQN ständig den Pegel überwacht (der hat dann auch den Kopfhörer auf, nicht der Kameramann wie ich es schon ab und an sinnloserweise gesehen habe) und gegebenenfalls nachregelt. Hierbei sollte allerdings der Limiter des Mischers eingeschaltet werden und der an der Kamera aus. Auch die eingebauten Mikrofonverstärker sind in einem solchen Mischer qualitativ hochwertiger als in einer Kamera, insbesondere bei einem alten Schätzchen wie einer BatacamSP.
Du hast jetzt halt mal Lehrgeld bezahlen müssen... selbst wenn du die Spuren mit den genannten Tools aufwerten oder sogar reparieren kannst, würde ich mich nie darauf verlassen. Eine saubere Aufnahme ist immer besser, als eine im Nachhinein verschönerte Spur.

Hoffentlich klappts,
grüße grüße
Till
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iNfi851

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Verfasst Fr 24.06.2011 13:15
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also wie ich das verstehe gehts ums "retten" des Audiosignals.

Es ist "theoretisch" möglich pegelspitzen der Amplitude in entsprechenden Audiosequenzern per Hand Nachzuzeichnen. Das aber auch nur wenn das Signal nicht Komplett an die 0dBFS grenze des Sequenzers anschlägt was ich bei deinem Discobesuch befürchte. Dafür wird das Audiomaterial zu "zerstört" sein.


Trippleheadshot hat die Sache schon super auf den Punkt gebracht. Spektralanalyse ist sicherlich die Professionellste Möglichkeit den "schweinerein" auf den Zahn zu fühlen ohne die wichtigen Frequenzen anzugreifen, kann jedoch auch sehr Zeitaufwendig sein. Da ich beruflich aus der Audiobearbeitung komme nehme ich gerne für "Knackser" X-Crackle und für unerwünschtes Rauschen X-Noise der Firma Waves. (Relativ teure VST`s) Aber es gibt eine große Anzahl von Sequenzern die vergleichbare Möglichkeiten bieten.

In dem fall führen viele Möglichkeiten nach Rom. Jedoch sind Audiotechniker/Videotechniker auch keine Zauberer. Schlechtes Material bleibt schlechtes Material.
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ghoster01

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Verfasst Fr 09.12.2011 09:33
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Da kann ich mich meine Vorredner nur anschließen... Audiomaterial was zerschossen ist, ist schwer und aufwendig zu restaurieren. Besser ist immer Audiomaterial aufzunehmen das von vornherein Fehlerfrei ist.

Das Knacken wird nicht an dem Limiter(extreme vorm des Kompressors, macht bei 0dBv zu, Die Amplitude wird abgesenkt) liegen, sondern aus ein anderen Grund entstanden sein. Das Mic wird dem Schalldruck in der Disco nicht gewachsen sein. Was für ein Mic war es? Mic können auch übersteuern.
PS: die 48V Phantompower brauchst du nur für ein Kondensator Mikrofon. Und ein Kondensator-Mic ist in Verbindung einer Disco völlig ungeeignet. Für laute Räume würde ich ein gut auflösendes aber nicht so empfindliches Dynamisches Mikrofon(Tauchspule) enfehlen.

LG Jessica


Zuletzt bearbeitet von ghoster01 am Fr 09.12.2011 09:37, insgesamt 2-mal bearbeitet
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