[erhier]

Moin!

Ich bearbeite häufig Vektorgrafiken für Montage- und Betriebsanleitungen. Dabei handelt es sich um reine Linienzeichnungen, mit ab und zu gefüllten Farbflächen - stellt euch eine IKEA-Montageanleitung vor.
Dazu öffne ich mit einem CAD-System das gewünschte Produkt, dreh mir die richtige Ansicht hin und erstelle daraus eine Zeichnung.
Die Zeichnung konvertiere ich ins *.svg Format, da das Programm Inkscape mit dem ich arbeite, *.dwg oder *.dxf nicht öffnen kann.
So weit, so gut.

Meistens handelt es sich bei dem Produkt um größere Maschinen und Anlagen mit vielen Einzelteilen. D.h. es sind dann schon mal 15.000 Linien und 100.000 Knotenpunkte.
Ich habe hier vom Arbeitgeber ein Gerät, dass sich meiner Meinung nach, nicht mal PC nennen dürfte. Jede digitale Armbanduhr rechnet schneller... ok, etwas übertrieben, aber es spiegelt meinen unfassbaren Hass auf diese verfluchte Krücke von einem PC wieder.
Allein die SVG-Datei mit Inkscape zu öffnen dauert schon 5min. Dann mach ich strg+a um alles zu markieren -> wieder 5min warten. Dann will ich die Linienstärke anpassen und geben einen entsprechenden Wert ein -> wieder 5min warten. Somit ist dann schon mal eine viertel Stunde rum... und das geht dann bei jeder Grafik so, den ganzen Tag.

Klar jetzt könnte man sagen "Chef, es brauche einen besseren PC". Aber Chef will sparen *fluch* (Ihm zu erklären, dass die Wartezeiten auf Dauer teurer sind, macht keinen Sinn... Prinzip "Chef hat recht" gilt hier).
Daher versuche ich nun einen Weg zu finden, wie ich trotz abschaumartiger Hardware die Rechenzeiten verkürzen kann.
In Inkscape selber kann man unter Ansicht die Grafik auf "Umriss" stellen und in den Optionen die Qualität auf "Low" stellen. Das bringt aber kaum etwas.
Vor allem wenn ich dann 2-3 Ebenen anlegen muss.
Mit strg+l kann man in Inkscape die Grafik vereinfachen, d. h. Inkscape rechnet viele Knotenpunkte raus. Aber wenn ich das probiere, rechnet die Mühle erstmal zwei Tage durch.

Daher nun meine Fragen:

Kann man in Inkscape SVG-Grafiken gleich so laden, dass viele Knotenpunkte erst gar nicht erstellt werden?
Oder mit irgendeinem Tool die Datenflut solcher Grafiken vor Inkscape reduzieren?
Oder liegt die Krankheit des endlosen Herumrechnens eher bei Inkscape selbst? Wäre der Adobe Illustrator oder Corel Designer schneller bei solchen Aufgaben?
Was kann ich sonst noch tun, damit ich die Grafiken in akzeptabler Zeit erstellen zu können, ohne vor Wut Kreislaufprobleme zu bekommen?

Welche Spezifikationen der Hardware sind eigentlich ausschlaggebend für das Arbeiten mit Vektorgrafiken? Grafikkarte, CPU, RAM oder alles?

Meine Hardware hier:
Pentium 4 mit 2,8 GHz
2gb RAM
Nvidia Quadro FX 1300

Oder hilft alles nix und der Weg führt nur über ein Upgrade der Hardware? Was würdet ihr da für Komponenten empfehlen?

Wäre euch sehr dankbar, wenn mir jemand weiterhelfen könnte.

[Frank Münschke]

Hallo DuDa
1.
Vielleicht reicht schon eine Erhöhung des Arbeitsspeichers ... ob das Sinn macht, kannst du eventuell abschätzen, wenn an deinem Rechner bei der Arbeit die HD-Lampe ständig flackert, dann wird nämlich eine Temp-Datei/Swap-Datei geschrieben ...
2.
Erfahrungsgemäß machen CAD-Dateien eine Unmenge an überflüssigen Stützungspunkten für ihre Linien und Kurven. Viele Linien liegen dort auch mehrfach vor oder Flächen werden nicht aus einem Umfangsvektor sondern aus Einzellinien zusammengesetzt. In professionellen Programmen gäbe es dafür Möglichkeiten, die Anzahl der Stützungspunkte zu reduzieren ...
3.
Welche Formate außer SVG und DWG kann deine CAD-Software noch ausgeben. Vielleicht ist eine Bearbeitung als PDF eine schnellere Lösung.

[erhier]

Moin Frank,

danke für Deine schnelle Antwort.

Zu 1.:
Die HD-Lampe der Festplatte sehe ich leider nicht. Entweder weil das ein komisches Dell-Gehäuse ist, oder weil die hochmoderne 40gb Platte über solche Lämpchen verfügt.

Zu 2.:
Genau, das habe ich auch schon bemerkt, dass manche Linien mehrfach übereinander liegen und Bögen in viele Teilblöcke aufgetrennt sind.
Was genau meins Du mit "proffessionellen Programmen"?

Zu 3.:
Die eingesetzte CAD-Software ist SolidWorks. Zeichnungen kann man hier als
*.sdldrw, *.sdldot, *.dxf, *.dwg, *.pdf, *.edrw, *.jpg, *.tif
speichern. Keines von den Zeichnungsformaten kann von Inkscape gelesen werden.
Die Idee mit dem PDF ist gut. Aber als PDF gespeichert, werden die Zeichnungsansichten als Pixelbild übernommen.
Wenn ich die Zeichnung per "Drucken" als PDF erzeuge, dann sind die Zeichnungsansichten zwar kein Pixelbild mehr, aber in riesen Elementgruppen zusammen gefasst, die sich auch nicht auflösen lassen.
Von daher funktioniert PDF auf diesem Weg leider auch nicht.

[Frank Münschke]

Nach dem großen Erfolg der Filem "Zurück in die Zukunft" 1 bis X, sollte dein Chef als Regisseur für die Filme "Vorwärts in die Vergangenheit" angeheuert werden. Allerdings wird es nicht über den ersten Film hinauskommen ....
Auf der Seite von SolidWorks gibts eine Seite, auf der man die Kapazität der Rechner-Anlage für diese Softwäre testen kann (http://www.solidworks.de/sw/videocardtesting.html) .. mach das doch mal spaßeshalber ...
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Als professionelle Software meinte ich vor allem Illustrator aber auch CorelDraw ..
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Vielleicht kannst du ja die HD hören, ob sie - und die 40er waren schon noch recht laut - vor sich hin rattert ...

[Odin_333]

Bei den Problemen frage ich mich - warum diese Umstände?

Solid Works ist unter anderem ja auch dazu da, die Konstruktionen für Montageanleitungen aufzuarbeiten.
Warum also nicht darüber.

Zum PC möchte ich nur sagen - es gibt bei weitem schlimmeres, ich möchte sogar behaupten, dass deine Probleme eher nicht am PC liegen, sondern an Inkscape, das mit diesen immensen Daten einfach nicht umgehen kann.
Lad dir die Demo von Illustrator und versuchs mal damit.

Das könnte man übrigens schnell überprüfen - hätte sogar einen leicht schächeren PC hier stehen.

[ernie-f]

Hi, an der Langsamkeit von Inkscape wirst Du nichts ändern können. Sobald eine Datei aus vielen Elementen und/oder Punkten besteht, geht Inkscape in die Knie, auch auf aktueller Hardware.
Ich ärgere mich darüber schon seit der ersten Version von Inkscape, denn Inkscape verfügt über einen sehr guten Tracer den öfter benutze.

Illustrator und Corel sind in der Verarbeitung komplexer Vektorgrafiken deutlich schneller. Aber das schnellste Vektorzeichenprogramm ist nach wie vor XaraX.

[erhier]

[Odin_333]

Solid Works hat einen hervorragenden Renderer - der macht zwar nur Pixelbilder, dafür aber in einer vorsteinstellbaren auflösung - AA ist dabei dann wurscht.

Wenn du derart lange Wartezeiten hast, dann würde ich das Problem bei den restlichen Komponenten auf eine einzige Komponente des Rechners Schieben: Die Festplatte

40gb gibt es seit einigen Jahren nicht mehr - die Lebensdauer ist natürlich begrenzt und die Leistung nimmt mit den Jahren nicht nur aufgrund der Fragmentierung, sonder auch aufgrund der Harware ab.

IDE-Festplatten bekommt man heute nur noch schwer, aber es gibt sie noch - ich würde meinem Chef die 40€ per Androhung der Kündigung rausleihern und die alte in Rente schicken. Bei der Gelegenheit vielleicht noch neuere (passende) Ram für nen 20er einbauen - dann kannst du auch wieder arbeiten.