[Frank Münschke]

Wenn dein Prof sowas von dir verlangt, sollte er seine Habilitierung zurückgeben ... Tschichold hat sowas - im Hinblick auf die Dada-Plakate von Schwitters als typographischen Krach bezeichnet.
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Warum willst du die Rezeption deiner Inhalte so erschweren?
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In diesem Zusammenhang fällt mir nur ein: "Von Piki lernen, heißt siegen lernen!"

[Benutzer 62312]

Ähm... darf ich ehrlich sein? Das Original-Layout ist wenig ansprechend und die diese furchtbaren (und leider nutzlosen) Farbverläufe eher störend. Die Typo-Auswahl wirt etwas halbherzig und etwas reaktionär. Mengentexte mit der Amatic sind recht schwer zu lesen und eignen sich mehr für Headlines. Was soll der Text in der Fußzeile? Wo ist der inhaltliche Bezug?

Das ganze hat starkten MS Office Vorlage Charakter und du lenkst den Leser dauernd ab.

Der "Relaunch" gehört leider in den Papierkorb. Das ist einfach nur eine schlimmere Version vom Original.

Meine Vorschläge: Lösche erst einmal ALLE Verläufe und probiere dich an einer neuen Typo-Auswahl. Dann setzt dich noch einmal mit dem Gestaltungsraster auseinander. Wo ist die Seitenzahl besser aufgehoben, kann man den Kolumnentitel optimieren für eine bessere Navigation (und was gehört in den Kolumnentitel), wäre ein Farbleitsystem für verschiedene Rubriken sinnvoll, sollte man nicht lieber bei den Basics für Editorialdesign bleiben usw?

Versuche den Leser mehr zu führen als ihn abzulenken. Vergiss also Spielereien wie auf den Kopf stellen oder Heft drehen müssen. Da hat niemand bock drauf. Du spricht den Leser anders an. Mach es ihm so einfach wie Möglich alle Infos sofort aufzunehmen. Variiere mehr mit der Typo. ZB für die Zutaten bei der Urlaubsküche einfach eine serifenlose Schrift benutzen. Vlt diese Typo auch bei einem Infokasten benutzen.

Bedenke: Grundregeln in Gestaltung haben eine Berechtigung und es gibt erst einmal keinen Grund dieses zu ignorieren. Die Kunst ist es ja, die Basics kreativ anzuwenden. Ein Irrglaube ist, Basics zu umgehen, damit man vermeindlich kreativ ist.


Hier mal ein paar Tipps für Typografie bei Magazinen:
• Fließtextschrift nie als Initial (und gerne benutzen) oder Vorspann
• Headline gleiche Schrift wie Initial und auch Stichzeile (mit den Schriftschnitten darf gespielt werden)
• Initial serifenlos und nach Möglichkeit "I" vermeiden
• Zeilenanordnung allg. kurz-lang-kurz

Das alles klingt vermutlich alles nach schwerer Backpfeife und Besserwisserei. Aber es ist konstuktiv gemeint und direkt ist eben meine Art. Also bitte unbedingt nicht persönlich nehmen.

[travelbird123]

Vielen Dank für das ehrliche Feedback. Ich schätze es wirklich sehr, dass ihr euch so viel Zeit genommen habt, um mir eine (z.T. sehr ausführliche) Rückmeldung zu schreiben.
Mir hat das auf jeden Fall weiter geholfen und weiß nun sehr konkret woran ich noch arbeiten muss.

Melde mich gerne wieder bei euch mit weiterentwickelten Entwürfen.

[Benutzer 62312]

Schön das du es auch als Kritik annimmst. Ist nicht immer selbstverständlich, gerade wenn es sehr ehrlich und direkt wird.

[Mac]

und man könnte sich ggfs. mal
http://www.amazon.de/gp/product/3721201450/
ansehen.

[travelbird123]

Guten Morgen,
ich habe weiter an meinem Magazin gearbeitet und so sieht mein aktueller Stand aus (s. Pdf).

Ich habe versucht die drei Teile meines Magazins (Ankunft, Unterwegs, Rückkehr) auch gestalterisch unterschiedlich zu betonen, z. B. erster Teil: zwei-spaltig, Blocksatz; zweiter Teil: einspaltig, linksbündig...
Ich überlege auch jeden der drei Teile auf unterschiedlich farbiges Papier zu drucken, um diese Trennung mehr hervorzuheben: 1. Leicht gelblich, 2. Leicht bläulich, 3. Leicht gräulich -- nur als Nuance.

Der Text unten in der "Fußzeile" soll das Editorial werden. Ich habe es wörtlich genommen, dass es sich auf das ganze Magazin bezieht. Es ist allerdings noch nicht fertig, macht also inhaltlich noch nicht viel Sinn, wenn man es liest.

Ich bin natürlich wieder offen für jede ehrliche Meinung.


pdf Wortreise

[Frank Münschke]

Ein Schritt nach vorne und in eine richtige Richtung ...

Fließtext über den Bund laufen zu lassen (S. 34/35), geht nicht ... es sei denn, dass dies die Mittelseite wird. Ansonsten ist die Gefahr, dass Buchstaben nicht eindeutig zu erkennen sind, gegeben. Bei den doppelseitigen Überschriften ist das Problem nicht vorhanden, da geht nichts verloren ...

Zu deiner Idee, mit farbigem Papier zu arbeiten: Wenn du das als Heft produzieren (lassen) möchtest, hängen die vorderen und hinteren Seiten zusammen: also 1. Seite mit letzter, 2. Seite mit vorletzter, 3. Seite mit ...
Du wirst das also nicht mit fabrigem Papier lösen können, allerdings könntest du die Hintergründe farbig drucken lassen ... (auch von der Kostenseite ist das die günstigere Methode ...)

Ich hoffe mal, dass diese Texte noch nie Korrekturgelesen wurden ... ansonsten solltest du dir von deinen Deutschlehrern dein Geld zurückgeben lassen ...

[Benutzer 62312]

Naja, die Grundidee ist ja geblieben und die Verläufe sind nach wie vor furchtbar. Davon solltest du dich unbedingt trennen. Dem ganzen fehlt einfach der Magazin-Charakter. Das Editorial gehört auf eine Seite, damit man es auch ordentlich lesen kann. Wie soll man denn gesamten Kontext erfassen können, wenn alles auf verschiedenen Seiten steht?

Mich überzeugt es leider immer noch nicht. Ich habe auch inhaltlich noch das Problem, dass ich nicht genau verstehe, was du mit diesem Magazin erreichen willst. Wie willst du den Leser erreichen? Da du nur Texte zur Verfügung hast sollte eben Lesbarkeit und konsequent einfache Navigation durch das Magazin im Vordergrund stehen. Eine echte typografische Herausforderung für Anfänger. "Anfänger" deshalb, weil du die Typo-Vielfalt nicht mit einbeziehst, sondern dich mehr (vermeintlich kreative) Anordnung der Texte und Anbringung von "nutzlosen" Elementen. Du könntest viel mehr mit der Typo spielen und dabei nie die Basisregeln der Gestaltung und Typografie verlassen. Das klingt vermutlich etwas oberlehrermäßig oder herablassend. Ist aber auf keinen Fall so gemeint.

Es wäre einfach zuviel alles über dieses Forum zu erklären. Daher nur diese wenigen Denkanstöße. Es muss ja auch nicht mir allein gefallen, keine Frage. Aber meine Kernarbeit ist aktuell das Gestalten von Magazinen, darunter auch Reportage- und Reisemagazine. Also bringe ich ewtas Erfahrung im Editorialdesign mit.