[McTwisp]

„Die Ausbildung zum GTA scheint den Wert eines Zertifikates zu haben…“

Hallo ihr lieben, kreativen Wesen,

an dieser Stelle kommt ein Beitrag von mir.
Vielleicht finde ich auf diesem Weg Menschen, die ähnliches erlebt haben und mir mit ihren Erfahrungswerten weiterhelfen können… das wäre natürlich grandios!!! … und wenn es keine weiteren Optionen, die ich recherchiert habe, gibt, kann ich mir natürlich sagen – wenigstens habe ich es auch auf diesem Wege auch probiert.

Meine erste Ausbildung zum GTA habe ich erfolgreich abgeschlossen. Natürlich hatte ich während meiner schulischen Ausbildung keinesfalls Ansprüche auf BAföG, da meine Eltern gut verdienen. Somit haben meine Eltern die komplette GTA – Ausbildung und mich finanziert. Nach der "elternfinanzierten" Ausbildung blickt man auf eine Straße … und dort steht ein Schild mit der Beschriftung „DEAD END“…
Deutschlandweit sucht niemand einen GTA - schön! Selbst auf meiner Berufsfachschule wurden ca. 25 junge Wesen pro Jahr „ausgelernt“ … und das war natürlich nicht die einzige Berufsfachschule, die diesen Bildungsgang anbot. Der nächste Gang zur Agentur für Arbeit war demnach sicher – grausam. Trotz Abitur, und abgeschlossener Ausbildung wurde ich wie Dreck behandelt. Da ich ein schwerer Fall für meinen „lieben Jobberater“ war, musste ich mir im Klaren sein, dass ich mich auf alles bewerben muss, was er mir vorschlägt. (schulische Ausbildung – kein Jahr am Stück gearbeitet…= SBG II) Wahnsinn, ich hatte nun in meiner neugewonnen Perspektive die Wahl zwischen Call-Center, Einzelhandel, Reinigungskraft, Lagerarbeit, ect. … Das war natürlich nicht das was ich mir nach meiner Ausbildung vorgestellt hatte. Da fragt man sich wirklich wofür haben meine Eltern und ich soviel Zeit, Geld, Stress und Hingabe in Bildung investiert – da hätte ich auch mit 16 Jahren die Schule beenden können – das wäre dann auf das Gleiche hinaus gelaufen.Ein Anrecht auf Weiterbildung hatte ich nach meinem Jobberater natürlich auch nicht – schließlich kann ich als Hilfsarbeiter tätig sein. Ausbrechen aus diesem Teufelskreis war angesagt, ich sah meine letzte Chance entweder in einem Studium… oder in einer zweiten Ausbildung. Viel verdient man natürlich nicht – ( Wenn es nach der Agentur für Arbeit geht, lebt man natürlich noch bei seinen Eltern, wenn man eine/zweite Ausbildung macht – doch die Realität zeigt das der Hase anders läuft!!!)

Erfreuliches: Mit der zweiten Ausbildung hat es in einer tollen Agentur geklappt!
Ich bin mir natürlich bewusst, daa ich kein Anrecht auf BAB habe… mein "toller Jobberater" hat mir das oft genug verdeutlicht - schließlich bin ich ausgelernt. Ich möchte aber nicht für immer ein Hilfsarbeiter sein, in einem Beruf (Call-Center, Einzelhandel, Reinigungskraft, Lagerarbeit, ect. …) der mich nicht erfüllt.

Zur Förderung stehen mir also noch Kindergeld und Wohngeld zur Verfügung.
Es wird demnach wieder ein harter, steiniger Weg.
Doch selbst das bekomme ich irgendwie hin … MUSS!



Zu meiner Überlegung:

Eigentlich baut doch meine zweite Ausbildung als Mediengestalter für Digital- und Printmedien auf meiner ersten Ausbildung als GTA auf.
Gibt es demnach nicht doch noch Hoffnung auf anderweitige Förderung?


Liebe Grüße, und immer schön kreativ bleiben!

McTwisp

[jense]

wo ist jetzt dein problem?
ich hab keine ahnung, wo du wohnst, aber mit azubigehalt+wohngeld hab ich mir damals ne wohnung finanzieren können. und das ohne unterstützung der eltern. wenns für ne eigene wohnung nicht reicht, zieh in eine wg. und wenn du schon gta bist und dich gut anstellst, red mit deinem ausbildungsbetrieb, ob du die ausbildung verkürzen kannst...

[McTwisp]

Hey jense,

danke für deine Antwort, ich möchte in diesem Fall einfach nichts an Optionen übersehen, deswegen kann man doch mal in die Runde Fragen, das kostet doch nichts. An das Verkürzen habe ich auch schon gedacht und das wäre auch kein Problem wenn ich mich gut anstelle, meinte mein Chef. Meine Wohnumstände sollten nicht das Problem sein, da mache ich mir erst gar keine sorgen.

[FloKu]

Bei einer zweiten Ausbildung kannste die Förderung vergessen. Mein Bruder hat aktuell das gleiche Problem.

Er hat eine Ausbildugn zum Großhandelskaufmann abgeschlossen, damit aber in unserer Region 3 Jahre lang keine Arbeit gefunden und bei meinen Eltern gewohnt.

Dann hat er endlich eine zweite Ausbildung zum Veranstaltungstechniker (Traumjob für Ihn) begonnen und solange er unter 25 war, war auch alles "gut". Ist in die Stadt gezogen, in der seine Ausbildungsstelle ist, in eine ca. 30m² Wohnung. Jetzt ist er 25 geworden und daher wurde Kindergeld gestrichen. Dadurch kann er seine Wohnung nicht mehr ohne Wohngeld finanzieren, weshalb die sagen: "Wir sind nicht da, um die Wohnung überhaupt erst zu ermöglichen, sondern als unterstützung", Also gibt es auch kein Wohngeld mehr.
Da er die zweite Ausbildung macht, natürlich auch kein BAB, und aufstocken auf Hartz 4 ist auch nicht machbar, da die in einer Ausbildung nicht zahlen.

Er hat jetzt noch ein Jahr vor sich, kann das aber im Grunde nicht mehr finanzieren. Zurück zu den Eltern ziehen ist auch keine Option. Geld für ein eigenes Auto ist nicht da und das Netz von öffentlichen Vekehrsmittel ist auf dem Land einfach zu schlecht ausgebaut (sind ca. 60 - 70 KM vom Elternhaus).

Es wurden schon alle stellen angeschrieben, aber alle haben nur abgewunken. Keiner will zahlen. Zusammengefasst sieht es so aus, das mein Bruder am besten seine Ausbildung abbricht und Arbeitslosengeld beantragt. Das würde auf Hartz4 aufgestockt werden, und seine Wohnugn würde auch bezahlt werden. Haben die im Amt und der Bürgerbauftragte von Schleswig-Holstein sogar so vorgeschlagen -.-

Da läuft doch was falsch... zweite Ausbildung ist quasi "Privatvergnügen", auch wenn es mit der ersten keinen Job gibt.

Einzige Möglichkeiten die wir jetzt noch sehen, sind evtl. BaföG, obwohl das auch sehr schlecht aussieht, oder eine Stiftung finden, die Ihn in seinem letzten Jahr unterstützt.

[idolumvisions]

WG suchen oder – falls vorhanden – mit Freundin zusammenziehen.

[McTwisp]

Hey FloKu… das ist echt grausam!

Man braucht ja natürlich auch nur Luft und Liebe zum leben nicht wahr?!!!
Neben der Wohnung hat man außerdem noch andere Kosten… wie z.B. Auto, Monatskarte, Strom, Versicherungen, und davon wird man noch nicht mal satt – das nächste Problem!
(Ist ja egal, theoretisch lebt man ja bei Mutti und Vati wenn man eine Ausbildung macht - wie das mein Jobberater so herzlich formulierte – ja nee, ist klar… )
Ich verstehe einfach nicht weswegen Menschen die etwas aus sich machen wollen so dermaßen bestraft werden… andere brechen dauernd Ausbildungen ab und diese Pleppos bekommen das dann trotzdem zum 100sten mal gefördert, sobald solche eine neue Ausbildung beginnen. Andere die ihr Ding komplett durchziehen werden bestraft. Hätte ich das vorher gewusst, dass ich dann allein dastehe – hätte ich die schulische Ausbildung auch definitiv abgebrochen. Dann könnte ich jetzt auch meine „erste Ausbildung“ antreten.
Blöderweise ist man immer erst hinterher schlauer oder wenn es dann einen wirklich betrifft.

[nanu]

[Benutzer 116623]