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Thema: Was lernt man in der Berufsschule? Was im Betrieb? vom 25.10.2013


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Ausbildung -> Was lernt man in der Berufsschule? Was im Betrieb?
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Kartöffelchen
Threadersteller

Dabei seit: 16.03.2012
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Verfasst Fr 25.10.2013 18:44
Titel

Was lernt man in der Berufsschule? Was im Betrieb?

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Ich war eben ein wenig entsetzt, welche Aussagen gegenüber Auszubildende im 1. Lehrjahr getätigt werden.
Nach Feierabend meinte der Azubi, dass er jetzt noch nicht soo viel mit Illustrator gemacht hätte...

Es gäbe in dem Fall keine Ausreden, da Photoshop wie Illustrator sei. Man bräuchte es ihm nicht erklären, schließlich würde ein Autoverkäufer nach dem Kauf auch nicht zeigen, wie man ein Auto richtig zu fahren hat. Er solle sich sämtliche Dinge googlen.

Während solch einer Auseinandersetzung hält man natürlich die Klappe. Erst recht, wenn man sich noch in der Probezeit befindet. Aber auch wenn es mich selbst nicht betrifft, es macht mich ziemlich sauer. Nicht zuletzt, weil ich gegen jede Art von Ungerechtigkeiten bin.

Punkt 1
Natürlich zeigt einem der Autoverkäufer nicht, wie man ein Auto richtig zu fahren hat. Dafür macht man ja vorher auch den Führerschein. In diesem Fall würde ich also die Ausbildung an sich mit dem Führerschein gleichsetzen. Hat ja nicht jeder das Glück, einen "Führerschein" vorher an der SAE zu machen...

Punkt 2
Wenn an der Arbeit viel zu tun ist, glaube ich mal nicht, dass der AG Lust hätte, sich acht Stunden am Tag mit anzuschauen, wie der Azubi im Internet surft und sich Illustrator reinzieht. Außerdem kann doch kein AG davon ausgehen, dass ein ("angehender", bezogen auch auf die Zeit vor Ausbildungsbeginn) Auszubildender bereits sämtliche Programme daheim rumfliegen hat; geschweige denn sich von der Ausbildungsvergütung leisten kann.

Frage:
Wenn nicht in der Berufsschule, wenn nicht im Betrieb, wo lernt man dann mit Illustrator umzugehen? * Keine Ahnung... *
Bis vor Kurzem hat man mir noch gesagt, der Betrieb sei für die Praxis zuständig?!
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NaMaMe

Dabei seit: 26.09.2011
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Verfasst Fr 25.10.2013 19:03
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Ich verstehe den Thread nicht ganz - ist der nur zum Auskotzen?

Denn eigentlich sollte doch klar sein, dass eine Ausbildung immer (nur) so gut ist wie die Rahmenbedingungen. Im Idealfall hat man einen engagierten Ausbildungsbetrieb, dem daran gelegen ist nachhaltig (und deswegen gut) auszubilden, seine Azubis aktiv in Arbeitsabläufe einbindet und für Fragen immer ein offenes und kompetentes Ohr hat. Außerdem hat man eine Berufsschule mit ebenso kompetenten Lehrern, einem umfangreichen Lehrplan mit sowohl praktischen als auch theoretsichen Inhalten, aktueller Software und Lehrern die sich mit dem aktuellen Berufsalltag auskennen. Im schlechtesten Fall landet man in einem Betrieb, in dem man nur Handlanger-Jobs macht, sich keiner für einen interessiert und man nichts lernt und ist in einer Berufsschule, in der man nur seine Zeit vor Photoshop CS2 absitzt. Entsprechend die Ausbildung.
Illustrator bedienen zu können, sollte entsprechend natürlich Bestandteil beider Teile sein.

Mal etwas googlen ist aber durchaus im Rahmen. Gerade in der Berufsschule bekomme ich zB meist nur grobe Anleitung - aber auch eine Liste mit Rechercheseiten, bzw. die Vorgabe entsprechende Kapitel im Kompendium zu lesen. Nach Fertigstellen der Aufgabe, bzw zwischendurch bei Fragen, gibt es dann entsprechendes Feedback - das soll unsere Recherchefähigkeit schulen.

"Frage" beantwortet?
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Frank Münschke
Forums-Papa

Dabei seit: 08.06.2006
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Verfasst Fr 25.10.2013 19:09
Titel

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Warum setzt du eine Ausbildung mit dem Erlernen einer der möglichen Softwares gleich?
Diese Softwares sind lediglich Werkzeuge, mit denen wir unsere Arbeit machen.

Da sollte es egal sein, ob jemand mit Quark, Indesign, Scribus oder einer anderen Software das Arbeiten mit einer Layoutsoftware erlernt. Da sollte es ebenso egal sein, ob jemand mit Illustrator oder Corel das Arbeiten mit einer vektoriellen Grafik-Anwendung lernt. Sowas ist immer abhängig vom Ausbildungsbetrieb, in dem man (zufällig) gelandet ist, und mit den dort eingesetzten Techniken ...

Ebenso wird im Webbereich kein Ausbildungsbetrieb z.B. das komplette Portfolio an CMS einsetzen und entsprechend erhält ein Azubi auch dort nur die Ausbildung an den Softwares, mit denen dort üblicherweise geschafft wird.

Wenn jemand seine Ausbildung bei einem Fotografen macht (auch das ist zum Beispiel "Print"), wird er vielleicht sehr viel mit einer Bildbearbeitung machen aber weniger mit Layout- und Grafik-Software.
--
Auf der anderen Seite gibt es sowohl für die betriebliche als auch für die (beruf-)schulische Ausbildung Rahmenpläne, was da (zum Teil auch wann) gemacht werden muss. Über das Einhalten des Lehrplans an den Berufsschulen gibt das Klassenbuch Rechenschaft ... Über das Einhalten des Ausbildungsplans im Ausbildungsbetrieb gibt das (ungeliebte) Berichtsheft Auskunft. Dort schreibt der Azubi die Sachen, die er macht/lernt, hinein und lässt das von seinem Ausbilder gegenzeichnen.

Diese beiden Bereiche sollte man als Azubi regelmäßig mit dem Ausbildungs-Rahmenplan abgleichen und fehlende Punkte nachfordern ... Da ist der einzelne Auszubildende im Betrieb und die Gruppe der Auszubildenden im Klassenverband an der Schule in der Pflicht, dies entsprechend einzufordern.
Denn (sowohl Schule als auch) der Ausbildungsbetrieb hat sich mit seiner Unterschrift nämlich dazu verpflichtet, diesen Plan einzuhalten/zu erfüllen ... Er hat sich aber niemand dazu verpflichtet, aus dem Azubi einen perfekten InDesigner oder Illustrator-King zu machen ... sondern "lediglich" einen Mediengestalter ...
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Kartöffelchen
Threadersteller

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Ort: Strawberry Fields
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Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 25.10.2013 19:32
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Danke! Mir leuchtet vieles jetzt schon eher ein. Aha!
Dennoch stellt sich mir die Frage, insofern Illustrator eingesetzt wird und man sich vorher noch nie damit befasst hat, wie man es mit ein bisschen Googlen lernen soll? Im Fall des Azubis gibt es zum einen einen Zeitmangel und zum anderen zu Hause kein Illustrator. Urlaub -> 30 Tage Testversion scheint mir da am plausibelsten. Die vollen 30 Tage könnte man aber auch gar nicht nutzen. Aber vielleicht hat man ja den Dreh in ein paar Stunden schon raus?! Wenn ich so darüber nachdenke, wir hatten einige Grafiken an o.g. Institution zu vektorisieren. Und wenn ich an die Zeit der diversen Vorstellungsgespräche und Probearbeiten zurückdenke... da gab es Kandidaten, da wurden Plakate aus Photoshop heraus gedruckt.

Ich bin echt mal gespannt, wo ich lernen werde, was man mit welchem Programm auszugeben hat. Einigkeit scheint da nämlich nirgends zu herrschen.
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Frank Münschke
Forums-Papa

Dabei seit: 08.06.2006
Ort: Essen
Alter: 69
Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 25.10.2013 19:57
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Einheitlichkeit - wie stellst du dir das vor?
Die unterschiedlichsten Ausbildungsbetriebe mit den unterschiedlichsten Hard- und Software-Ausstattungen, den unterschiedlichsten Ausbildern, die wiederum ganz unterschiedliche Vorlieben, Fähigkeiten, Erfahrungen und Möglichkeiten haben, arbeiten für unterschiedliche Kunden an unterschiedlichen Projekten mit noch unterschiedlicheren Qualitätsanforderungen ... Soll ich noch mehr Unterschiedlichkeiten aufführen? Diese liegen nämlich nicht nur auf der Seite des Ausbildungsbetriebs sondern genauso (!) auch auf der Seite der Auszubildenden ...
--
In meinem Betrieb lösen wir fast alle gestalterischen Sachen mit InDesign ... darin liegt (u.a.) unsere Kern-Kompetenz. Monika_G - unsere Illustrator-Queen - würde sicherlich eine ganze Menge davon mit Illustrator schneller und besser lösen. Quarkler und m-guenter (sorry - der genaue Name fällt mir grad nicht ein) machens ebenso mit ihrem Quark und last not least haben wir ja auch unsere Corel-Fraktion mit Leuten, die auch damit professionelle Produkte machen. Und das eben, weil wir unsere jeweilige Software lediglich als Werkzeug verstehen, mit dem mehr oder weniger virtuos umgehen, weil wir wissen was zu tun ist.

Was hilft es einem Auszubildenden, wenn er zwar InDesign gut lernt, aber nicht über den Tellerrand geguckt hat, und dann die Stelle, die ihm angeboten wird oder die er findet, Quark voraussetzt. Wenn er das Problem rechtzeitig verstanden hat, wird er "Mediengestalter" und findet sich schnell mit einer solchen neuen Anforderung zurecht ...

Da ist in unserem Beruf viel Eigeninitiative erforderlich ... während der Ausbildung - aber auch danach.
Unsere Werkzeuge und Möglichkeiten verändern sich in atemberaubender Geschwindigkeit. Für mich ist es in meinem Berufsleben mit InDesign die fünfte komplett neue (und ich meine wirklich "komplett neu") Technik, die ich in den vergangenen 40 Jahren lernen, begreifen und produktiv umsetzen musste. Und ich befürchte und hoffe, dass ich noch einige Jahre weiterlernen muss (und will) ...
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Kartöffelchen
Threadersteller

Dabei seit: 16.03.2012
Ort: Strawberry Fields
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Verfasst Fr 25.10.2013 21:54
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Vielleicht war ich nur etwas baff, dass man "Eigeninitiative" mehr oder weniger indirekt so vorgehalten bekommt.
Wenn man mich jetzt vor GIMP setzen würde, würde ich wohl auch erstmal blöd aus der Wäsche schauen und suchen müssen, wo was ist. Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich zu Hause besser lernen könnte als unter Druck im Betrieb. Mal schnell was bei Google nachschauen, okay. Aber ein Programm, tschuldigung, Werkzeug von Grund auf zu lernen, ist meiner Meinung nach zwischen all den anderen anfallenden Aufgaben im Betrieb nicht wirklich zu bewerkstelligen.

Wie gesagt, von daher verstehe ich solche Aussagen auch nicht. Noch besser käme es wohl bei Aufgaben, die mal eben schnell in PHP gelöst werden sollten... *Thumbs up!*

Um auf die Berufsschule zurückzukommen: Den Lehrern ist es vollkommen egal, mit welchem Werkzeug man seine Aufgaben erledigt. Recht früh kann man da scheinbar schon seinen Vorlieben nachgehen. Diejenige kann das besser mit InDesign, der Großteil benutzt Photoshop, wiederum eine andere kann noch gar nichts von alledem...

Ich denke mir da einfach nur so: * Nee, nee, nee *

Vielleicht irre ich ja auch und man kann wirklich alles mit Photoshop erledigen...
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NaMaMe

Dabei seit: 26.09.2011
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Verfasst Fr 25.10.2013 22:11
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Photoshop ist halt das bekannteste der Programme (und das, welches am ehesten illegal zu Hause rumschwirrt). Und ich persönlich halte es tatsächlich für sehr praktisch. Es heißt zwar Photoshop und ist für Bildbearbeitung auch DAS Tool, aber hat sich eben auch son bisschen zum Allrounder gewandelt; kann jetzt Vektoren und Absatzformate, hat nen Pathfinder, kann Ausrichten - also auch für (Web-)layouts wirklich nicht zu verachten. Aber da hat jeder seine eigenen Vorlieben.

Das ich es so mag liegt aber sicherlich auch daran, dass ich es am häufigsten verwende und den leichtesten Einstieg hatte (mit InDesign stand ich LANGE auf Kriegsfuß, weil ich mich an vieles erst gewöhnen musste). Andere Leute machen Weblayouts lieber in fireworks, Illustrator oder (sogar) InDesign.

Am Ende zählt halt vor allem wie effizient du mit einem Programm arbeitest (wie schnell, wie viel und wie gut) aber auch ob es zum allgemeinen Firmen-Workflow passt (wenn die ganze firma adobe benutzt und du darauf bestehst dass nur quark DAS Programm ist stehen die auch doof da, wenn mal jemand dein Zeug bearbeiten muss).

Also musst du, wie Frank erwähnt hat, im Grunde einfach lernfähig sein. Zumal sich ja teilweise auch zwischen einzelenen Programmversionen recht viel tut.

Wenn die Berufsschule euch also freie Hand bei den Werkzeugen lässt ist das nicht unbedingt schlecht - heißt halt dass du die Wahl hast; was neues lernen oder "deinen" Weg zu perfektionieren.
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Kartöffelchen
Threadersteller

Dabei seit: 16.03.2012
Ort: Strawberry Fields
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Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 25.10.2013 22:22
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Schön geschrieben. Da es aber sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule eher um Geschwindigkeit und Effizienz geht, wird wohl eher Letzteres der Fall sein müssen...
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