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Thema: und schuld ist nur das arbeitsamt... vom 23.01.2004


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Ausbildung -> und schuld ist nur das arbeitsamt...
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Achim M.

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Verfasst Sa 24.01.2004 12:01
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ChefDesigner hat geschrieben:
Stop Stop Stoooop
100% ist das Arbeitsamt oder dieses Penneramt Arbeitagentur schuld. Das Spiegelzitat stimmt 10000% und würde das so unterschreiben. Diese Branche ist einfach tot - und diese Branche ist einfach von nixcheckern gespickt die für eionen Hungerlohn arebiten nur das sie ne arbeit haben. Schuld ist diese verblödete Bundesregierung. Hätte man nicht jeden sondernm nur gute mediengestalter ausgebildet wäre die Sache schon viel viel anders. Sorry aber es ist einfach FAKT das sich viele Mediengestalter zur Selbsständicgkeit ezwungen werden und dann irgendwann auf der Straße sitzen weil sie nichts können - Sozialhilfe baahhh schon ist man drin . * grmbl *


Hat man Dich mit Gewalt gezwungen Mediengestalter zu werden? Du hättest doch was anderes lernen können, oder? Warum sind immer die anderen Schuld?

Fragen über Fragen ...

Achim
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ChefDesigner

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Verfasst Sa 24.01.2004 12:03
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Ne Achim du siehst nicht das Problem - Es geht darum das ich schon MG'ler werden wollte aber ich finde das der Markt kaputt ist ! Kaputt durch solche Leute die für einen hungerlohn arbeiten und Kaputt von Leuten die nichts drauf haben. Unflexibel und sorry "dumm"
Ausbaden dürfen es die die es drauf haben .... * grmbl * :evil:
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Achim M.

Dabei seit: 17.03.2003
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Verfasst Sa 24.01.2004 12:12
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ChefDesigner hat geschrieben:
Ne Achim du siehst nicht das Problem - Es geht darum das ich schon MG'ler werden wollte aber ich finde das der Markt kaputt ist ! Kaputt durch solche Leute die für einen hungerlohn arbeiten und Kaputt von Leuten die nichts drauf haben. Unflexibel und sorry "dumm"
Ausbaden dürfen es die die es drauf haben .... * grmbl * :evil:


Der Markt war schon kaputt als es noch keinen Mediengestalter gab. Schon vor der Neuordnung waren die graphischen Berufe überlaufen. Das will nur heute niemand mehr wahrhaben, weil jeder glaubt: 'als ich den Beruf ergriffen habe, war die Welt noch in Ordnung und dann ist alles schlimm geworden'.

Eine Ausnahme stellt lediglich der Onlinebereich dar, weil zum Zeitpunkt der Neuordnung tatsächlich kein relevanter Beruf in diesem Bereich vorhanden war und in den Jahren 1999 und 2000 ein großer Bedarf an Leuten mit HTML-Kenntnissen bestand. Dass dies aber kein dauerhafter Trend ist, war spätestens 2001 absehbar.

Sehe ich jedenfalls so. Wer Mediengestalter Print gelernt hat, musste realistischerweise mit schlechten Zukunftsaussichten rechnen.

Gruß

Achim
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Pica

Dabei seit: 04.11.2003
Ort: kurz vor FFM
Alter: 48
Geschlecht: Weiblich
Verfasst Sa 24.01.2004 12:21
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Hand aufs Herz:

Ich bin gelernte Schriftsetzerin! Jedenfalls bis zu meiner Zwischenprüfung.
Dann wurde der MG erschaffen - aus dem Nichts und als Ablösung für alle
Schriftsetzer, Repros, etc.

Da ich bei der Handwerkskammer gelernt habe (ja, Schriftsetzer war ein
Handwerksberuf...), kam ich in den Genuss, zu den ersten MGs zu gehören.
Wir wurden kurzerhand - als Versuchskaninchen - auf den Beruf MG um-
geschrieben und durften nach einem weiteren Jahr Ausbildung die neue
Prüfung machen. Winter 1999/2000.

Mein erster Gang zum Arbeitsamt erfolgte direkt nach der Ausbildung.
Ich musste zwei Wochen ohne Job überbrücken. Die nette "Sachbearbei-
terin" suchte ca. 20 Minuten in ihren Unterlagen von 1997 (!) nach der
Kennziffer meines Berufes. Auch meinen Erklärungen, diesen Job gebe es
erst seit neuestem, wurde keinerlei Beachtung geschenkt.

Wir einigten uns auf die Kennziffer des Schriftsetzers, nach zwei Wochen
begann ich mit dem neuen Job und war guter Dinge. Schließlich waren wir
damals noch nicht so viele.

Ein Jahr später kam ich mit einer Azubine ins Gespräch: Mediengestalter
sei ihr Beruf. Ob ich ihn kennen würde... Ja, ich kannte ihn und nutzte die
Gunst der Stunde, zu fragen, wie viele es denn bei denen wären, die diesen
Job lernen würden.

Sie seien - ohne Umschüler - 6 Klassen. Alles voll mit MGs.
Zum Vergleich: Wir waren eine Klasse mit 9 (!) Schriftsetzern,
eine Klasse mit 18 (!) Repros und eine Klasse mit 32 (!) Werbevorlagen-
herstellern.

In den darauffolgenden Jahren fand man immer mehr Leute, die plötzlich
MGs wurden. Umschüler, Azubis und Leute in nicht staatlich anerkannten
Lee(hr)anstalten, die sich MGs schimpften.

Ich habe es schmerzlich merken dürfen: Einen Job als MG zu finden, wird
immer schwieriger. Hat man vor vier Jahren noch ein gutes Gehalt bekom-
men als Ausgelernter (ich bin offiziell Gesellin), wird man heute belächelt
und bekommt zu hören: "Für das Geld kann ich drei MGs von der Straße
einstellen!" <--- Zitat eines Agenturchefs.

Kennengelernt habe ich mehr MG-Umschüler, als Tischler, Maurer, Flo-
risten, Friseure und Bankangestellte zusammen. Fast jeder sagte, das
Amt habe ihm den Job empfohlen als "Allheilmittel" gegen die Arbeits-
losigkeit. Kaum einer der Umschüler hat noch einen Job.

Eine Umschülerklasse in der HWK von 30 Leuten zeigt es deutlich: Nach
der Prüfung bekamen zwei einen Job in ihrem neu erlernten Beruf.
Der Rest jobbte in branchenfremden Bereichen.

Wenn ich heute zum Arbeitsamt gehe und frage, ob es freie Stellen gibt,
seufzt die Beraterin und sagt: Wenn es welche gibt, schreibe ich alle ar-
beitslosen Grafiker hier im Einzugsgebiet an. Und das sind nicht wenige.

Schöner neuer MG-Beruf? Ja, eigentlich schon.
Was draus gemacht wurde? Von "Amts wegen" oder durch Betriebe oder
durch die ganzen Gestaltungstechnischen Assistenten (ja, den Job gab es
auch noch - kenne aber keinen, der einen Job hätte): Ein Job, auf den
man Stolz sein kann, wenn man ihn beherrscht. Trotz allem.

Der Markt wird es regulieren. Die schlechten werden verschwinden.
Auch, wenn es einige geben wird, die versuchen über den Preis zu punkten.
Auf Dauer wird sich die Qualität durchsetzen.

Und die Umschüler von morgen werden wahrscheinlich in einen neuen
Trend-Job gesteckt werden. Und so wird die Karawane weiterziehen - von
Job zu Job.

Gelobt sei die Agency of Null-Ahnung! *hehe*
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ChefDesigner

Dabei seit: 15.10.2003
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Verfasst Sa 24.01.2004 12:41
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Pica super Beitrag - macht mich nachdenklich - aber sorry bis dahin stecken viele gute MG'ler in ner Sozialhilfe Meine Güte!
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thaBeat

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Verfasst Sa 24.01.2004 13:23
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achim hat da (wie so oft) nicht unrecht, allerdings schwingt hier bei allen posts so eine gewisse hoffnungslosigkeit mit. zum einen verständlich, zum anderen hilft nur tatsachen festhalten und darüber diskutieren doch auch nicht... ich meine, es stimmt, der markt ist mehr als übersättigt, allerdings erkenne ich persönlich auch eine trendwende bei der auftragsvergabe... viele unternehmen schauen natürlich auf den preis, allerdings schauen immer mehr wieder auf qualität.
ja ihr werdet jetzt gleich schreien "alder, halt deine fresse, du hast ja einen job, ich nicht!" da habt ihr einerseits ja recht, andererseits sieht mein job so aus, dass ich mich in einer 3 man - agentur (chef, diplom kommunikationswirtin und ich) in den zwei jahren meiner !achtung! betrieblichen umschulung so unentbehrlich gemacht habe, dass er mich halt übernehmen musste.
das ganze war verbunden mit extrem viel lernen, stress, aber auch spass. ja, ich weiss, dass ich immenses schwein gehabt hab und bin auch sehr froh darüber.

aber uns zeigt sich recht eindrucksvoll, dass der markt sich wandelt. wir gewinnen seit einem jahr immer mehr (auch große) kunden, für die wir 25h am tag arbeiten könnten. bei fast allen dieser kunden haben wir uns in agenturpitches gegen sehr große agenturen durchsetzten können. aber nicht weil wir die billigsten gewesen wären (was wir beileibe nicht sind), sondern durch die qualität.
ich glaube, dass ein großes problem darin besteht, dass viele noch denken "hey, ich ruf da mal an, oder ich mach ne ausschreibung mit" und dann is gut. ich glaube, dass einfach einsehr großer teil der arbeit hauptsächlich in der kundenaquise und -pflege besteht. unsere kunden sind bis jetzt alle bei uns geblieben und haben uns weitere aufträge verschafft, weil wir ihnen
a) auchmal schnell aus der patsche helfen (wenns mal echt brennt)
b) sehr viel kontakt zu ihnen halten
c) und ihnen immer das gefühl geben, dass es uns extrem viel spass macht (was auch so ist) ihre aufträge zu bearbeiten

wir können ihnen auch fast immer eine problemlösung anbieten, auch wenn dies (z.b. videoschnitt) intern nicht bei uns lösbar ist. allerdings suchen wir uns halt eine videoschnittfirma und gebens dahin. ja, der kunde könnte dies auch selber, aber es ist für ihn noch einfacher zu sagen "hey, das gehört zu meiner werbung, warum kümmert sich meine agentur nicht darum"

letztlich geht es um den service, den man einem kunden bietet, je weniger er sich um was selber kümmern muss, desto besser ist das verhältnis (und meist die loyalität) zu seiner agentur.

aber mit solchen maßnahmen gewinnt man kunden - also ist nicht der markt kaputt, sondern einfach viele strategien und denkweisen überholt. ausgeben tun viele der kunden immer noch dasselbe geld für gute werbung... (sie sollte dann aber auch gut funktionieren.)

mein wort zum samstag...

lasst den kopf nicht hängen, sondern was einfallen, wie ihr persönlich für euch etwas machen könnt... aufs arbeitsamt ist ja nun kein verlass, wie wir alle wissen. neue ideen braucht das land!
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delatron

Dabei seit: 21.03.2002
Ort: Kassel
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Verfasst Sa 24.01.2004 13:32
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genau, neue ideen!


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Achim M.

Dabei seit: 17.03.2003
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Verfasst Sa 24.01.2004 14:40
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@thaBeat
Ich kann Dir nur voll zustimmen. Für den Arbeitsmarkt ist Deine Erfahrung aber nur bedingt hoffnungsfroh.

Wenn ich mich nämlich so umsehe (inklusive meiner eigenen Klitsche), dann gewinnen im Augenblick die sehr kleinen Läden bis 5 Leute (in der Regel nicht alles Angestellte). Diese Größe scheint ideal um bei guter interner Kommunikaton den Marktwidrigkeiten zu widerstehen.

Unterm Strich braucht man für die gleichen Arbeiten heute definitiv weniger Leute als noch vor 10 Jahren (da habe ich meine Ausbildung begonnen). Man kann es drehen und wenden wie man will, Mediengestaltung hat Zukunft - aber eben nur für wenige. Deshalb wird auch nicht jeder eine Stelle bekommen, der in diesem Bereich gerne arbeiten mag. Daran kann keine Regierung was ändern, es sei denn, sie verbietet Computer und verpflichtet die Betriebe zur Wiedereinführung von Reprokameras.

Gruß

Achim
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