[Miro73]

Liebe Forumsmitglieder,

mir würde ab September diesen Jahres eine Umschulung zum Mediengestalter genehmigt werden. Da ich jedoch Quereinsteiger wäre, sprich mich bisher mit den einschlägigen Programmen, wie Photoshop, InDesign, Adobe, .... noch nie befasst habe, ich aber dennoch ein großes Interesse am Gestalten und Kreieren in der letzten Zeit entwickelt habe, könnte ich mir einerseits die Umschulung vorstellen, andererseits auch wieder nicht.
Ich habe mich natürlich auch hier und da umgehört, in Foren, dass der Markt total gesättigt ist und eine Umschulung / Ausbildung heute deshalb schon keinen Sinn mehr macht. Es kommen so viele Uni-Absolventen als Grafiker jedes Jahr auf den Arbeitsmarkt, dass Mediengestalter immer weniger Chancen haben...
Andere wiederum raten mir dazu, weil sie meinen, wer gut ist, bekommt überall einen Job oder ist als Selbständiger dann eben erfolgreich.
Bloß wie soll man sich selbständig machen, wenn man nach der Ausbildung bisher noch nicht gearbeitet und keine Referenzen vorzuweisen hat?

Ich habe bereits bei der Macromedia AG einen Aufnahmetest gemacht und bestanden. Allerdings war er aus meiner Sicht auch nicht schwer. Schließlich ist das ein privater Anbieter, der natürlich Auszubildende / Umschüler haben möchte, die u.a. von der Bundesagentur gefördert werden, so wie es bei mir der Fall wäre.

Auch wenn Ihr mich als möglichen Konkurrenten seht, so würde ich Euch bitten mir eine ehrliche(n) und sachliche(n) Einschätzung / Rat zu geben, inwieweit eine Umschulung wirklich in meinem Alter (40), meinen bisher nicht vorhandenen Vorkenntnissen (kenne mich mit Word, Excel und PowerPoint aus - mehr nicht) und unter Berücksichtigung der zukünftigen Arbeitssituation, Sinn macht.
Ich meine aber kreativ zu sein und mit Sprache und Schrift umgehen zu können! Reicht das?

Die Umschulung würde übrigens über die Macromedia AG stattfinden. Hat angeblich einen ganz guten Ruf.

Allen Mediengestaltern, Grafikern, Azubis wünsche ich viel Erfolg!

Vielen Dank für Euere Antworten.

Einen schönen Sonntag.


Gruß
Miro

[Frank Münschke]

Es stellt sich zunächst die Frage, welche Folgen sich durch ein Ablehnen durch dich bei der Arbeitsagentur ergeben ... Wenn es zu Speerzeiten o.ä. kommt, kriegst du natürlich ein Problem ...
Mediengestalter vs. Grafiker ... Das sind zwei Paar Schuhe, für unterschiedliche Aufgaben ... Grafiker decken den gestalterischen Bereich des Berufsfeldes ab, Mediengestalter den handwerklichen ... mit allen Misch- und Zwischenformen (!).
Nichtsdestotrotz ist der Arbeitsmarkt eng, zum Teil regional gesehen sehr eng. Aber das ist in anderen Berufsbereichen nicht anders. Jede Branche wird von sich immer behaupten, dass es da besonders schlimm ist. Weil man eben die eigene Branche am "besten" kennt, weil einen selbst die Infos zu dieser Branche mehr interessieren und man diese aufmerksamer und verstehender rezipiert ...
Mit 40+ ohne Vorwissen in der branchenüblichen Software, allerdings Kenntnissen in Software überhaupt, wird es bestimmt nicht leicht aber auch nicht unmöglich. Ich bin schon deutlich älter und weiß, wie hart und intensiv es ist, da mitzuhalten und möglichst vorne mitzumischen ... Aber es geht ...
Zur Ausbildung durch Macromedia (da hat es hier im Forum sicherlich auch schon Threads zu gegeben ... SuFu) kann ich nichts sagen ...
Generell - und da beziehe ich mich auf mein erstgesagtes - würde ich sagen, versuche es, wenn es nicht klappt oder dir nicht liegt, kannst du deinem Berater immer noch sagen: "Ich habs versucht, aber es hat keinen Sinn."

Wenn du aber das Gefühl hast, dass es dein Ding sein kann - Mediengestalter ist kein Job, da muss schon mehr Bereitschaft und innerer Antrieb drin und dran sein - zieh' es durch. Meine eigene Erfahrung ist, dass fast keiner mehr DEN Beruf, der er sich in jungen Jahren aussucht, bis zum Ende des Berufslebens ausführt. Immer häufiger und einschneidender werden da Veränderungen geschehen und grundsätzliche neue Wege eingeschlagen werden müssen. Ich habs mit Anfang 30 gemacht und eine sehr gut bezahlte und interessante Stelle als Werkzeugmacher gegen das Risiko einer Verlagsgründung getauscht ... Ich möchte es nicht mehr missen. Der Verlag ist inzwischen weiterverkauft und ich habe mich auf meine Kernkompetenz - und die nennt sich heute Mediengestaltung - "zurückgezogen" ...

[jense]

dass der markt gesättigt ist, kann ich nicht unbedingt bestätigen. jedenfalls nicht im bereich von fachleuten mit mehreren jahren berufserfahrung. wir suchen seit monaten ADs bzw. Senior ADs und finden niemanden.

aber du bist noch am anfang, bzw. sogar noch davor hast du dir schonmal den ablauf und agenturalltag angeschaut? was ist deine definition von gestalten und kreieren? (ich hasse dieses wort) Dir muss klar sein, dass du mit Anfang/Mitte 40 ins Agenturleben einsteigst und deine Kollegen in der Kreation oft 10-15 jahre jünger sind als du.
ich merke mit meinen 37 jahren inzwischen, dass solche typischen agentur-pitchsituationen nicht mehr spurlos an mir vorbeigehen. ich sitze auch schon wieder das ganze wochenende im büro. freitag und gestern nachtschicht, heute wahrscheinlich auch lange.

das solltest du auch bei deiner berufswahl bedenken.

[Frank Münschke]

@jense
zunächst mal geht es nicht um ADs oder Senior ADs sondern um "Mediengestalter" ...

[jense]

was, sofern man als mg in einer agentur arbeitet, der normale karriereweg ist. ich kenne eigentlich kaum gelernte mediengestalter, die als solche in agenturen arbeiten...

[monika_g]

[nanu]

[JohnnyCage]

Die Frage ist doch erstmal: Was sind die Alternativen?