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Thema: Tipps für Medieninteressierte vom 12.01.2010


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Ausbildung -> Tipps für Medieninteressierte
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Davideitalo
Threadersteller

Dabei seit: 07.04.2005
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Verfasst Di 12.01.2010 17:40
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Tipps für Medieninteressierte

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Hallo an alle!

Ich wollte mal ein wenig von der anderen Seite aus berichten. Ich bin zwar noch jung (30) - Mist, für viele bin ich schon "ein alter Knochen" - aber vielleicht plaudere ich gerade deshalb so gerne aus dem Nähkästchen - im Gegensatz zu "alten Hasen". *zwinker* Wohlgemerkt: In meinem Betrieb bilden wir aus und immer wieder bewerben sich Studenten, Schüler etc. bei uns. Daher ein paar Tipps!

Das, was ich hier aufzähle ist natürlich nicht die Wahrheit sondern meine Sicht, seitdem ich auf der anderen Seite des Schreibtisches sitze:

1. Bitte - auch wenn in unserer Branche mehr Toleranz herrscht, als in anderen Berufen:
Achtet beim Bewerbungsgespräch auf ordentliche Kleidung. Zerrissene Hosen gehen einfach nicht bei der ersten Begegnung. Auch mal den eigenen Modestil etwas nach hinten schieben. Dennoch: Krawatten müssen auch nicht sein.
Kurzum: Ihr wollt in einen laufenden Betrieb, der gewisse Abläufe, Stile und Vorgaben hat. Schaut im Zweifel lieber vorher (z.B. durch ein Praktikum), ob Ihr in den Betrieb passt (bei manchen herrscht Krawattenpflicht, bei anderen Zerrissene-Hosen-Pflicht *zwinker* ).

2a. Für Nicht-Mehr-Azubi/Praktikums-Bewerber:
Seit selbstsicher beim Auftreten. Einfach denken: "Hey, da sitzt ja auch nur ein Mensch, der morgens genauso aufsteht, wie ich auch (alles weitere überlasse ich Eurer Fantasie).

Ihr habt eine Begabung und niemand kann sie Euch nehmen. Denn: Ihr seit kreativ und innovativ.
Auch hier gilt wieder die gute Mischung: Nicht überheblich werden aber auch nicht unterwürfig - einfach selbstsicher!
Egal, ob Ihr von der Uni, der Ausbildung oder als Quereinsteiger anfangen wollt: Niemand kennt "DIE GOLDENE REGEL"!!!! Wir arbeiten im kreativen Bereich, da ist quasi alles erlaubt!!!

2b. Für zukünftige Azubis/PraktikantInnen:
Keiner erwartet von Euch, dass Ihr fähig seit, direkt ein Buch zu setzen oder eine gesamte Werbekampagne zu planen!!! Dennoch sollte Euch klar sein, dass bei vielen Berufen der Medienwelt keine 18.00 Uhr-Feierabendglocke ertönt.

Eure Berufswahl muss eine Passion sein. Passion kennt keine Zeit - nur Intensität. Andernfalls wird Eure Entscheidung zur "Berufsqual". Wenn Ihr mit einer 40-Stunden-Woche in Rente gehen wollt: werdet VerwaltungsfachangestellteR, da ist sogar manchmal schon um 14.00 Uhr Feierabend.

Ist es jedoch Eure Berufung, Projekte anzupacken, dafür viel Energie aufzuwenden - Ja! Und oft leider auch Kritik einzustecken (das Ihr jedoch als Feedback nutzen könnt) - und Ihr seit nach einem (mind.) 10-Stunden-Tag vollkommen zufrieden - oder besser: Ihr könntet direkt im Anschluss mit einem weiteren Projekt anfangen -, dann könnte das schonmal passen!

3. Ihr werdet auf viele Menschen stoßen, die das was Ihr gestaltet vollkommen durch den Kakao ziehen. Und das Beste daran: man denkt sogar zeitweise, sie haben Recht. Vergesst solche Aussagen.
Dennoch: Ihr müsst am Ende nicht nur die Zielgruppen Eurer Kunden überzeugen sondern leider/zum Glück auch den Kunden. Wenn Ihr jedoch sicher seit, Ihr habt ein gutes Ergebnis (von mindestens 1.000.000 weiteren möglichen), werdet Ihr auch nachvollziehbar argumentieren.

4. Wenn es Euer primäres Ziel ist, reich zu werden: spielt Lotto. Wenn Euer primäres Ziel ein gutes Ergebnis ist, könntet Ihr DesignerIn (ob AkademikerIn oder nicht) werden.

5. Schulnoten etc. spielen kaum eine Rolle - dafür Eure Persönlichkeit aber auch Eure Referenzen. Wenn Ihr im Designeralltag lebt und arbeitet, hebt jedes gute Ergebnis als persönliche Referenz auf. Auch wenn Ihr denkt, der letzte Betrieb ist die Endstation.

6. Wenn Ihr dann noch Spaß am Kreieren, Kombinieren, "auf den Kopf stellen" und an Verrücktes habt, empfehle ich sogar, DesignerIn zu werden.

7. Viel Glück bei Euren Bewerbungen ...

Ich hoffe, einigen Interessierten können diese Tipps ein wenig weiterhelfen oder beruhigen. Wir arbeiten alle mit den gleichen "Töpfen" (Photoshop/Indesign/Corel etc.). Die Rezepte (Eure Kreativität) kennt Ihr! Um so besser Ihr Eure Rezepte an die Menschen bringt, um so mehr wird nach Euren Gerichten (Eure Ergebnisse) gefragt *zwinker*

LG an alle *zwinker*


Zuletzt bearbeitet von Davideitalo am Di 12.01.2010 17:46, insgesamt 3-mal bearbeitet
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shaani

Dabei seit: 12.11.2009
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Verfasst Di 12.01.2010 19:10
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Hallo,

erstmal vielen dank dass du dir die mühe gegeben hast und diese tipps zusammengestellt hast Lächel
das wird einigen sicher gut weiterhelfen, und es sind definitiv fakten, die ich belegen kann, dadurch dass ich
mehrere kurze praktikas und nebenjobs hinter mir habe.

viele bewerben sich wirklich ohne jegliche vorstellung davon, was sie da erwartet.
ich hab für praktikas und bewerbungen etc. schon sehr viel zeit und geld ausgegeben, aber ich geb immer noch nicht auf!
es ist einfach mein traum und, egal wie alt ich werde, ich werde weiterkämpfen.
und wenn ich auch erst mit mitte 30 meinen ausbildungsplatz bekommen sollte!

und ja, son harter tag voller kritik, ohne pausen, von 8-19 uhr schlaucht manchmal, trotzdem fühle ich mich hinterher
glücklich. daher weiß ich einfach dass ich nichts anderes will. - und den kampf um den ausbildungsplatz habe ich ja bisher auch immer nur knapp verloren :/

naja, die tipps zeigen mir jedenfalls nur noch einmal mehr, dass es das ist, was ich wirklich, wirklich will.
mein number one fehler: zu schüchtern und unselbstbewusst beim vorstellungsgespräch *Schnief*
hätte ich das nicht, hätte ich wohl schon eine stelle. das ist ärgerlich.

(PS: sucht ihr noch praktikanten? ich suche nämlich im raum frankfurt...)


Zuletzt bearbeitet von shaani am Di 12.01.2010 19:11, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Davideitalo
Threadersteller

Dabei seit: 07.04.2005
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Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 12.01.2010 19:21
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@shaani

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Sorry, leider sind wir momentan voll besetzt. Aber dennoch: durchhalten!

Vielleicht hilft Dir auch folgender Hinweis weiter: einfach mal nachfragen, wieso sie Dich nicht genommen haben. Vielleicht hilft Dir ein Feedbackgespräch, um zu schauen, woran Du noch arbeiten kannst.

Ansonsten: Toi, toi, toi ...
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shaani

Dabei seit: 12.11.2009
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: Weiblich
Verfasst Di 12.01.2010 19:40
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das habe ich jedes mal:

einmal habe ich zu wenig selbstbewusst gewirkt,
ein anderes mal, zu "uninteressiert", weil ich sagte, dass ich bei meinem nebenjob eine kündigungsfrist von 4 wochen habe, und nicht sofort anfangen kann, als man mir ein angebot machte, noch im laufendem jahr einzusteigen. einen tag später kam dann die absage :/

achja noch eine frage: ich bewerbe mich ja als studienabbrecherin, wie kann man dem betrieb seine entscheidung gegen das studium und FÜR die ausbildung am besten deutlich machen? weil das werde ich immer wieder gefragt.
ich möchte die ausbildung, weil ich da eben mehr chancen sehe, in den bereich zu kommen, als mit nem bachelor in medienwissenschaften. wenn ich das studium durchziehe, fehlt mir so viel praxis, dass ich DANACH noch ne ausbildung brauchen würde, ergo verschwendete zeit, das studium.

naja durchhalten ist so ne sache.. man weiß nie, ob man da träumen hinterherrennt die eh nie wahrwerden.. freunde und bekannte sagen schon ich solle aufgeben, weil ich mich damit langsam kaputtmache. es laugt schon ziemlich aus auf die dauer. aber ich mach weiter.


Zuletzt bearbeitet von shaani am Di 12.01.2010 19:46, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Hellmell

Dabei seit: 14.08.2009
Ort: Leer (Ostfriesland)
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Geschlecht: Weiblich
Verfasst Fr 29.01.2010 17:37
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Hallo

Ich weiß zwar nicht genau, wie das wirkt. Aber ich hatte auch einen Studienplatz und musste ihn absagen. Als im Vorstellungsgespräch dann gefragt wurde, warum das nicht geklappt hat, habe ich einfach die Wahrheit gesagt. Damit fährt man, meiner Meinung nach, einfach besser. Ich habe ihnen einfach gesagt, dass ich das Studium aus finanziellen Gründen leider nicht machen konnte. Da ich keinen kannte, der studiert, wusste ich nicht genau, welche Kosten auf mich zu kommen. Ist ja nun mal leider so. Und wenn man alles alleine regeln muss und keine reichen Eltern hat, dann ist es eben nicht machbar. Das macht aus mir ja keinen schlechten Menschen. *zwinker*
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bacon

Dabei seit: 24.10.2007
Ort: -
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Geschlecht: -
Verfasst Fr 29.01.2010 17:58
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@TE: Vielleicht eine Anmerkung: Bei 200 Arbeitsstunden / Monat müsste mein potentieller Arbeitgeber bei einem wohlwollend kalkulierten Bruttolohn von 30 EUR / Stunde am Monatsende 6000 Öcker locker machen. Das wäre aus Sicht der Dir gegenüberliegenden Seite nur fair.

Leider werden gerade Berufsanfänger häufig mit den oben zu lesenden Durchhalteparolen gequält und hinterher mit 1300 Brutto abgespeist. Doch von Passion alleine konnte sich noch niemand sein täglich Brot kaufen. Wer mir erzählt, dass ich es als eine besondere Ehre betrachten darf, in der Medienbranche zu arbeiten und es in Kauf nehmen sollte, dass ich im Vergleich zu anderen Jobs für weniger Geld mehr arbeite, dem gehört eigentlich der Hals zugedrückt.


Zuletzt bearbeitet von bacon am Fr 29.01.2010 18:00, insgesamt 2-mal bearbeitet
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shaani

Dabei seit: 12.11.2009
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Geschlecht: Weiblich
Verfasst Fr 29.01.2010 21:06
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bei der menge an betrieben, die von mir unbezahlte praktika verlangten (über 1 Jahr), glaub ich schon fast,
die arbeitgeber gehen davon aus dass man nur zum spaß arbeitet.
oder am besten noch was dafür zahlt, dass man die ehre hat 10 stunden am tag arbeiten zu dürfen..

natürlich sind diese praktika auch immer ohne aussicht auf festeinstellung.. die wirkt nur irgendwo im hintergrund als köder,
solange bis der nächste unbezahlte praktikant gefunden ist..

aber wie gesagt.. wenn mans will dann muss man wohl eben auch unbezahlte praktika machen und sich das gefallen lassen.
nur irgendwann geht mir auch das geld aus.


Zuletzt bearbeitet von shaani am Fr 29.01.2010 21:06, insgesamt 1-mal bearbeitet
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M_a_x

Dabei seit: 28.02.2005
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Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 29.01.2010 22:02
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bacon hat geschrieben:
@TE: Vielleicht eine Anmerkung: Bei 200 Arbeitsstunden / Monat müsste mein potentieller Arbeitgeber bei einem wohlwollend kalkulierten Bruttolohn von 30 EUR / Stunde am Monatsende 6000 Öcker locker machen. Das wäre aus Sicht der Dir gegenüberliegenden Seite nur fair.

Leider werden gerade Berufsanfänger häufig mit den oben zu lesenden Durchhalteparolen gequält und hinterher mit 1300 Brutto abgespeist. Doch von Passion alleine konnte sich noch niemand sein täglich Brot kaufen. Wer mir erzählt, dass ich es als eine besondere Ehre betrachten darf, in der Medienbranche zu arbeiten und es in Kauf nehmen sollte, dass ich im Vergleich zu anderen Jobs für weniger Geld mehr arbeite, dem gehört eigentlich der Hals zugedrückt.


Stimmt.
Solange sich -wie hier- mehr als genug finden, die sich diesen Scheisshausparolen demütigst unterwerfen hat man als Abzocker aber weiterhin sehr leichtes Spiel.
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