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Thema: Wann welche Geviertstriche benutzen? vom 06.10.2013


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Typografie -> Wann welche Geviertstriche benutzen?
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joakim
Threadersteller

Dabei seit: 22.09.2009
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Verfasst So 06.10.2013 19:02
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Wann welche Geviertstriche benutzen?

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Hallo!

Ich bin seit langem mal wieder dabei, einen kleinen Text in Illustrator zu setzen. Dabei ist mir wieder aufgefallen, wie schwer die deutsche Sprache doch sein kann: Wann und wie sind welche Geviertstriche zu verwenden?

Wikipedia bietet dazu zwar einige gute Artikel, dennoch ist mir noch nicht ganz klar, was nun richtig ist und was nicht.

Konkret:

Der "Bis-Strich": Januar 1918–Oktober 1921
Hier verwende ich zur Zeit einen Halbgeviertstrich und richte mich nach dem Duden, habe davor und danach also keine Leerzeichen. Ist das ok so?

Der "Gedankenstrich um einen Sprung, Wechsel oder Gegensatz zu verdeutlichen. Auch hier verwende ich zur Zeit einen Halbgeviertstrich, was laut Wikipedia korrekt ist. Stimmt das?

Und jetzt der Strich, der mich komplett zum Schwimmen bringt: Der "Auslassungsstrich", z.B. bei "Langlauf–, Schlitten– und Ski–Grundlagen". Laut Wikipedia soll hier auch der Gedankenstrich verwendet werden. Stimmt das überhaupt? Und kann man sich hier auch nach dem Duden bezüglich der Leerstellen richten?

Grüße
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monika_g

Dabei seit: 23.01.2006
Ort: Hamburg
Alter: -
Geschlecht: Weiblich
Verfasst So 06.10.2013 19:09
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http://projekt1.fh-bielefeld.de/tipptipps/tipptipps_index.htm
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Frank Münschke
Forums-Papa

Dabei seit: 08.06.2006
Ort: Essen
Alter: 69
Geschlecht: Männlich
Verfasst So 06.10.2013 21:29
Titel

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Wie kommt man auf die Idee, dass Wikipedia bessere Auskunft zur deutschen Rechtschreibung und Zeichensetzung geben kann als der (immerhin immer noch halboffizielle) Duden? * Keine Ahnung... *
Für spezielle Fragen inbezug auf Schriftsatz gibt es den Duden – Satz und Korrektur (als ebook).
Meiner Meinung nach ein recht brauchbares Teil - aber nicht in allen Fragen konsistent ... Da ist Großvater Tschichold um Klassen präziser ...
--
1.
Den "Bis"-Strich würde ich nicht - wie in deinem Fall - in Zusammenhang mit Worten verwenden, dann würde ich immer das Wort "bis" verwenden: "Januar 1918 bis Oktober 1921" aber "1918–1921" ...
In diesem Falle wird der Halbgeviertstrich ohne Spaces drumherum gesetzt.
2.
Wenn du mit "Sprung, Wechsel oder Gegensatz" eine Parenthese also einen gedanklichen Einschub in ein Satzgefüge meinst ... verwendet man dort einen klassischen "Gedankenstrich", einen Halbgeviertstrich ("ALT 0150"), der an beiden Seiten einen Space hat. Ich verwende dabei als Space vor dem Gedankenstrich ein nicht trennbares Space, so dass der Gedankenstrich nicht an den Beginn einer Zeile rutschen kann, sondern immer mit dem vorhergehenden Wort verbunden bleiben muss.
3.
Der "Auslassungsstrich" ist NIE NIE NIE ein Gedankenstrich, sondern immer ein Binde- oder Koppelstrich (zumeist identisch mit dem Strich, der zur Silbentrennung Verwendung findet). Dieser hängt immer direkt an dem Wort, dessen fehlendes Wortteil er "ersetzen" soll, also je nachdem am Beginn oder am Ende des Wortes. Die Breite dieses Striches entspricht dem aller Satzzeichen einer (normalen) Schrift ... in der Regel ist dies ein Drittelgeviert (InDesign kennt dazu als Leerraum-Adäquat das Interpunktionsleerzeichen).
4.
Der "Streckenstrich" (ALT 0151) ... das ist der Geviertstrich. Dieser wurde "früher" z.B. bei der Beschreibung von Zugstrecken verwendet: "Essen—Moskau—Wladiwostok". Im allgemeinen Gebrauch wird er aber heute durch den Halbgeviertstrich ersetzt. Lediglich im amerikanischen Satz kenne ich ihn noch in der Rolle unseres Gedankenstriches (allerdings dort ohne Spaces) ... brrrrrrrrrr.


Zuletzt bearbeitet von Frank Münschke am So 06.10.2013 21:37, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Zoro

Dabei seit: 06.05.2008
Ort: Helvetia
Alter: 32
Geschlecht: Weiblich
Verfasst Mo 07.10.2013 11:09
Titel

Re: Wann welche Geviertstriche benutzen?

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joakim hat geschrieben:

Und jetzt der Strich, der mich komplett zum Schwimmen bringt: Der "Auslassungsstrich", z.B. bei "Langlauf–, Schlitten– und Ski–Grundlagen". Laut Wikipedia soll hier auch der Gedankenstrich verwendet werden.


Kannst du mal bitte den Wikipedia-Artikel verlinken, wo das steht? Eventuell müsste man das mal korrigieren...
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PeterWiegel

Dabei seit: 22.04.2009
Ort: Wolgast
Alter: 69
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 08.10.2013 20:36
Titel

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Woran ich mich bei der Frage schon ein wenig stoße: Welche Geviertstriche...

Genau genommen gibt es eben nur den Geviertstrich, der eben vom Geviert kommt, das ist ein Spartium, das genau so breit, wie hoch ist, also Quadratisch. Ein Strich, der eben genau auf den Kegel passt, also bei einer 12 Punkte Schrift eben genau 12 Punkte lang ist, ist ein Geviertstrich, unabhängig von der Breite der einzelnen Buchstaben. er ist also in einer Ultra-Condensed genau so lang, wie in einer Ultra-Wide. Das gleiche gilt dann auch für den Halbgeviertstrich. Beide hatten keine Vor- und Nachbreite auf dem Kegel, also kein "Fleisch".

Daneben gibt es in den meisten Strichen noch den m-Strich und den n-Strich, sowie den Bindestich (Hyphen) - diese drei passen sich daher mehr an die Gestaltung der Schrift an, ein m-Strich kann in einer Condensed-Schriftart dann kürzer als ein Halbgeviertstrich ausfallen, umgekehrt kann der n-Strich in einer sehr breiten Schriftart länger als ein Geviertstrich werden. und der letzte im Bunde, eben dieser "normale" Bindestrich ist ebenfalls mit dem Ziel, möglichst harmonisch zur Schrift zu passen gestaltet. Hier ist er z.B. deutlich kürzer als ein n-Strich es wäre, Dieser entsteht aus dem Halbgeviertstrich, wenn dieser in etwa so viel Vor- und Nachbreite von der Strichlänge weggeschnitten bekommt, wie ein "runder" Buchstabe. Bei gebrochenen Schriften war er wie ein schräg gestelltes = geformt.

Letztlich gibt es dann noch das mathematische Zeichen Miinus, das dann genau so lang, wie in den nichtproportionalen Ziffern eine Ziffer.

Aus Geviert- und Halb-, Drittel-, Viertel- und Achtelgeviertstrichen ließen sich ununterbrochene Linien fast beliebiger Länge setzen.
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Typografit

Dabei seit: 31.01.2006
Ort: -
Alter: 61
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mi 09.10.2013 09:08
Titel

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Schön und gut. Wenn wir jedoch InDesign als Beispiel nehmen, dann heißt der m-Strich der US-Version auf Geviert-Strich, der n-Strich Halbgeviertstrich, ebenso die Leerräume.
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PeterWiegel

Dabei seit: 22.04.2009
Ort: Wolgast
Alter: 69
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mi 09.10.2013 12:41
Titel

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Die Software-Fuzzis nehmen es halt nicht so genau * Keine Ahnung... *
Außerdem rechnen die auch damit, dass mit der Software nur Leute arbeiten, welche Bleiläuse nie mit eigenen Augen gesehen haben. *ha ha*
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