[Skadivore]

Guten Tag,

ich schreibe gerade an einem Tutorialbuch, mit vielen Bildern und Marginalspalten und allem drum und dran. Für den Fließtext habe ich mich mit meinen Freundinnen schon beraten, die auch KD studieren und uns nach einem langen Für und Wider für die DIN entschieden. Jetzt suchen wir eine passende Headline Schriftart aber irgendwie ist alles entweder zu Zeitungs-, Magazinartig (Bodoni) oder zu langweilig oder schon zu sehr Spaßschrift...

Die Ansprüche an diese Headline Schriftart ist, dass sie Serifen hat und schon gern in die klassische Richtung gehen kann da das Thema des Buches u.a. das alte Galiläa und orientalischen Tanz beinhaltet, aber halt nicht zuuuuu verschnörkelt (im Grunde geht es darum wie man einen Spielecharacter in 3D baut aber dieser Charakter ist die Figur Salome, die ihren Stiefvater vor tausenden Jahren mit ihrem Tanz der sieben Schleier verführte)
Es ist also ein sehr technisches Buch, jedoch mit nem Designanspruch.

Welche ansonsten auch in meiner engeren Auswahl sind, sind die hier:




Big Caslon




Mrs Eaves




Perpetua Titling

Was meint ihr?

Ich hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen!

Liebe Grüße
Pauline

[Frank Münschke]

Wenn ihr Euch doch nun schon nach "langem Für und Wider" für eine Fließtext-Schrift entschieden habt, sind da sicherlich eine ganze Reihe von Argumenten gefallen, die wir alle nicht kennen. Um soetwas für eine solche Arbeit zum Thema "Erzeugen des Spiele-Charakters der Salome" ausgewählt zu haben, muss die Diskussion schon in eine bestimmte Richtung gegangen sein. Weder die Argumente noch den Diskussionsverlauf kennen wir, beides muss aber ziemlich spezifisch gewesen sein, weil sie zur der Auswahl der DIN geführt haben. Diese ist eine konstruierte Serifenlose und "zeichnet" sich durch eine sehr einförmige und vor allem starke Strichstärke (hoher Seitengrauwert), einen relativ großen Glyphenabstand, eine deutliche konstruierte Starrheit "aus" ...

Für mich gehört diese Schrift aus den genannten Gründen nicht zu denen, die ich im Buchsatz als Textschrift einsetzen würde Die Seiten würden mit schlicht zu dunkel und zu unruhig (wegen des Glyphenabstands). Im Zeitschriften-Satz ist das eventuell anders ...
Eine Verbindung mit einer Serifenschrift ergibt ähnliche Probleme - INMO vor allem wegen der Strichstärke ... Etwas Gleichwertiges (optisch also gleich Dunkles) ist da schwer zu finden, da Serifenschriften von der Variation der Strichstärken für waagerechte und senkrechte Schriftanteile "leben", also eigentlich immer eine lichtere Anmutung bringen. Am deutlichsten an dem genannten Beispiel "Bodoni" zu sehen, wo die waagerechten fast aus Haarlinien bestehen und trotzdem sogar der ganz fette Schnitt irgendwie "leicht" wirkt ...