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Thema: Fallback fonts: Vorgangsweise Erweiterung OFL um Symbole vom 03.04.2012

Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Typografie -> Fallback fonts: Vorgangsweise Erweiterung OFL um Symbole
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ChrisGr
Threadersteller

Dabei seit: 03.04.2012
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Alter: -
Geschlecht: -
Verfasst Di 03.04.2012 19:19
Titel

Fallback fonts: Vorgangsweise Erweiterung OFL um Symbole

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

Da ich zu dieser Windows/Unicode/Font-Frage nicht weiterkomme, möchte ich hier einen Thread eröffnen.

Meine Ursprungsfrage (in einem anderem Forum)
Zitat:
Ich stelle mir die Frage wie Win7 die Unicode-Darstellung regelt, da ich im Internet kaum Infos dazu gefunden habe. Wenn es z.B. die Schriftartfamilie "GeneaSans" gibt und diese neben einem normalen Schnitt "Regular" (mit fett/kursiv) auch noch einen "Condensed"-Schnitt und einen "Symbol"-Schnitt (mit zusätzlichen Unicode-Symbolen) beinhaltet. Wenn nun ein Text mit "GeneaSans Condensed" formatiert wird und ein in diesem Schnitt nicht definiertes Zeichen vorhanden ist, würde dann "GeneaSans Symbol" die Darstellung vor ev. anderen im System vorhandenen Unicode-Schriften übernehmen? Dann wäre es nämlich interessant zu den bevorzugten Schriften eine stilistisch passende Symbolschrift mit selbst verwendeten Unicodezeichen in der derselben Schriftfamilie zu generieren.


Antwort eines Delphiprogrammierers:
Zitat:
Man muss hier offenbar unterscheiden zwischen dem, was Windows selbst macht, wie Office-Produkte das tun , und wie der IE das macht.

Windows: Grundsätzlich gehören die einzelnen Schriftschnitte zu Schriftgruppen. Mehrere OTF-Dateien bilden also eine Schrift - schön zu sehen im neuen Schriftartendialog in Win7 (ab Vista *glaub*) Innerhalb dieser Schriften schaltet Windows automatisch von einer Datei zur anderen um, also z.B. von "Segoe UI" zu "Segoe UI Fett". Fehlt ein entsprechender Schriftschnitt, so bildet Windows den fetten Schriftschnitt selbst aus dem normalen Schriftschnitt - was zwar funktioniert, meist aber eher dürftig aussieht. Auf eine andere Schriftgruppe schaltet Windows selbst meinem Kenntnisstand nach nicht um. Fehlt ein Zeichen, so gibt es das berühmte Quadrat oder Fragezeichen.

Office: In Word kann man die Umschaltung zur Symbolschriftart schön ausprobieren: Text mit Symbolen einkopieren. Ergebnis: Symbole sind kaputt. Mit Schriftart "Segoe UI" formatieren - noch immer kaputt. Schriftart auf "Segoe UI Symbol" einstellen, danach wieder auf "Segoe UI" zurückstellen. Die Symbole bleiben erhalten. Word scheint die Formatierung zurück zu Segoe UI für die Zeichen zu ignorieren, die in der Schriftart nicht enthalten sind. Andere Automatismen konnte ich nicht erkennen.

Internet Explorer: Hier wird's schwammig. Irgendwie schafft es der IE9 allein auf Segoe UI Symbol umzuschalten. Ich konnte ad hoc keinerlei Dokumentation dazu finden - allerdigns ist das Thema "Browser und Schriftarten" derart umfangreich, dass man sich dort erst einmal durch einen Dschungel von WOFF und @font-face Dokumentation schlagen muss, bevor man irgendwelche Interna sieht. Interessanterweise schafft Firefox 11 das nicht nur auch, sondern exakt genau so, was den Rückgriff auf irgendeine (mir nicht geläufige) Windows-funktion nahelegt.


Meine Antwort:
Zitat:
Danke für die ausführliche Erklärung Ihrer Beobachtungen. Schade, dass es dazu scheinbar keine offizielle Dokumentationen gibt. Bleibt mir auch nur zu experimentieren. Ich möchte nämlich in Zukunft Layouts vorwiegend mit der SIL/OFL-Schrift "PT-Sans Narrow" gestalten. ... Leider sind wenige Unicode-Zeichen integriert und ich möchte jetzt nach der bestmöglichen Lösung suchen. ...

EDIT: Einige weitere Infos zur Win-Font-Verwaltung habe ich gefunden.
Wikipedia: Fallback font (Grundsätze, aber keine Details wie diese definiert werden)
MS Win UI Dev: Using Font Fallback (ist mir etwas zu komplex, aber soweit ich mitkomme nur für das implementieren in der Softwareentwicklung gedacht)
Wege Fallback-Fonts direkt in der Win7-Schriftverwaltung zu beeinflussen, habe ich bisher keine im Web gefunden.


Weitere Antwort des Programmierers:
jcd hat geschrieben:
... Zumindest ein Teil der Antwort auf die Frage, wie der IE das anstellt heißt offenbar: Trident nutzt Uniscribe. (Zitat von hier - letzter Absatz):
Zitat:
Text input, output, and display in Web content has been made a lot easier because HTML rendering in Internet Explorer is handled by the Trident module (Mshtml.dll), which is one of the Uniscribe clients.

(Neuere IE-Versionen nutzen [url=http://msdn.microsoft.com/en-us/library/windows/desktop/dd317788(v=vs.85).aspx]DirectWrite[/url] - inwiefern dessen Funktionen aber ein vollwertiger Ersatz darstellen, oder Uniscribe ergänzen ist mir im Moment nicht ganz klar.)

Ich muss gestehen, dass ich dem Namen Uniscribe noch nie begegnet war (offenbar nicht nur ich, einen Wikipedia-Eintrag gibt es nur auf englisch), aber anscheinend gibt es diese Bibliothek schon seit Windows 2000, bzw. dem IE5. Mit Uniscribe kommen Methoden, um herauszufinden, welche einzelnen Zeichen nicht von einer bestimmten Schriftart unterstützt werden - Ages! weiß das derzeit nicht. So weit, so gut. In dem entscheideneden Punkt, wie nämlich dann mit der Schriftersetzung zu verfahren ist, bleibt die Dokumentation dürftig. Hier werden drei Vorgehensweisen vorgeschlagen, die aber alle eine bestimmte Liste an Schriftarten durchprobieren (...each font in a font list ). Wie das Programm aber an eine solche Liste kommen soll steht da nicht. Entweder das ist im IE hartkodiert, oder es gibt noch einen zusätzlichen Trick...

Firefox (welcher auch DirectWrite nutzt, und Uniscribe zumindest früher nutzte) scheint extra hierfür beim Programmstart alle Schriftarten durchzunummerieren... aber auch da erzählt mir keiner, welche der Schriftarten denn für die Substitution genutzt wird, sofern denn mehr als eine Schrift ein bestimmtes Zeichen enthält.

Auch Chrome nutzt offenbar Uniscribe.


Ich frage mich nun welches der bessere Weg ist:
a) einen guten OFL-Font (mehrere Schriftschnitte) nehmen und modifizieren/erweitern, mit dem Risiko zukünftige Font-Updates umständlich integrieren zu müssen, bzw. als unerfahrener Typographer Fehler zu machen.
b) eine eigene Schrift mit der Metrik des gewünschten OFL-Fonts kreiieren, welche die gewünschten Unicode-Symbole enthält und die Darstellung dieser übernimmt. Die technischen Hintergründe und ein möglichst flüssiger Einsatz in Textverarbeitungsprogrammen sind mir leider nicht klar.
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