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Thema: Blocksatz - händische Korrektur vom 14.12.2014


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Typografie -> Blocksatz - händische Korrektur
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Benutzer 129461
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Verfasst So 14.12.2014 21:02
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Blocksatz - händische Korrektur

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Liebe Expertenrunde,

immer wieder muss ich mit Blocksatz arbeiten und bin mir schon seit langem in einem Punkt unsicher: Es geht um einen schmalen Satzspiegel von nur ca. 4 cm bei einer Schriftgröße von 8 pt, in jeder Zeile stehen also ca. 3-7 Wörter.
Dass der Blocksatz händisch nachbearbeitet werden muss, um schön zu werden, ist klar. Ich habe mir angewöhnt, das mittels Halbgeviert-Leerräumen zu machen, die ich verwende, um zu große Leerräume zusammenzuziehen. Allerdings kenne ich auch die Arbeitsweise, dass die Spationierung oder Laufweite geändert werden.
Gibt es denn zu diesem Thema eine "typografisch korrekte" Vorgehensweise?

Vielen Dank für eure Hilfe!
 
Typografit

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Verfasst Mo 15.12.2014 09:19
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Du erwähnst ja nicht mal das Programm, mit dem Du Dich versuchst.
Weshalb muss ein Blocksatz nachgearbeitet werden? Wenn Du mit InDesign arbeitest, dann halte ich das sogar grundsätzlich für falsch.
Bei InDesign gilt:
Kein Text ohne Absatzformat
– Absatzsetzter
– Ausschließlich automatische Silbentrennung, keine manuelle Trennung
– Silbentrennung wird durch die Wörterbücher geregelt und dort werden Einträge gemacht.
– Wenn normale Leerzeichen sind, dann werden auch normale Leerzeichen verwendet.

Für den Umbruch sind folgende Absatzformateinstellungen relevant:
– Umbruchoptionen (was sonst, no na net)
– Silbentrennungseinstellungen
– Abstände (NICHT Einzüge und Abstände), dort kannst Du Deine Leerzeichenabstände regeln.

Deine Arbeitsweise mit Halbgeviert- und anderen Leerräumen ist stümperhaft. Diese Leerräume sind umbruchgeschützt und zerstören alle Automatismen des Absatzsetzers.
Auch die Spationierung und Laufweite hat für die Anpassung hier nichts verloren. Das soll allenfalls generell in der Einstellung geschehen, aber doch nicht um die Zeilen in einem schmalen Absatz anzupassen.

In InDesign darf nichts geschehen, was bei einer Textänderung eine erneute Änderung der Formatierung zur Folge hätte. Deshalb ist Deine Arbeitsweise ein No-go. (Genauso schlimm wie doppelte Leerräume und doppelte Returns um Abstände zu erzwingen.)
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Benutzer 129461
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Verfasst Mo 15.12.2014 10:53
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Tut mir leid, da war ich in den Angaben wirklich zu ungenau - wenn etwas für einen selbst selbstverständlich ist, übersieht man das leider recht leicht.

InDesign ist das Programm, korrekt definierte Absatzformate mit optimierten Einstellungen der Umbruchoptionen und Silbentrennungen setze ich natürlich auch voraus und nach einigem Nachdenken über deine Rückmeldung wird mir bewusst, dass es auf meine Frage wohl keine "typografisch korrekte" Antwort geben kann: Du hast natürlich recht damit, dass prinzipiell nicht eingegriffen werden soll, da bin ich ganz bei dir.
Trotzdem bin ich auch der Meinung, dass es manchmal einer händischen Nachbearbeitung bedarf, auch wenn man das eigentlich nicht macht und es gegen die Regeln der Kunst ist.
Für mich persönlich macht gerade die händische Nachkontrolle und wenn nötig Korrektur ein ansprechendes Layout aus; die Einstellungen in InDesign geben einem natürlich schon sehr gute Möglichkeiten zur Optimierung. Aber richtig schöne Texte sind für mich immer noch jene, die letztendlich doch noch jemand nachoptimiert hat (wohlwissend um die negativen Auswirkungen bei späterer Nachbearbeitung der Texte; alles kann man eben leider nicht haben).
 
Typografit

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Verfasst Mo 15.12.2014 11:09
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Da bin ich anderer Meinung. Wenn man professionelle Schriften verwendet und die korrekte Sprache, dann sollte kein Platz für Nachbearbeitung sein. Lediglich die Benutzerwörterbücher können dafür herhalten. Sonst werden ja viele Funktionen in InDesign obsolet oder funktionieren falsch, wie da sind verknüpfte Inhalte, alternative Layouts, EPUB- und HTML-Export und noch einiges mehr.
Besser ist es, ein anderes Absatzformat zu erstellen. Ich muss oft Magazine setzen, da habe ich mehrere Absatzformate, die sich im Bereich Abstände unterscheiden. Damit verändere ich die Abstände, ohne dass die Laufweite verändert werden müsste. Bei Schriften, die schlecht gestaltet sind, kann man in InDesign von metrisch auf optischer Laufweite schalten. Bei InDesign sind diese Automatismen wichtig. Es ist anders als Quark, wo solche Dinge wirklich eine Verbesserung brachten. In InDesign hat man dafür den Schwerpunkt auf Automatisation.
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Frank Münschke
Forums-Papa

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Verfasst Mo 15.12.2014 12:39
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mstro hat geschrieben:
Aber richtig schöne Texte sind für mich immer noch jene, die letztendlich doch noch jemand nachoptimiert hat (wohlwissend um die negativen Auswirkungen bei späterer Nachbearbeitung der Texte; alles kann man eben leider nicht haben).

Und sowas erreichst du, in dem du Halbgevierte einsetzt ... Da haben wir wohl eine sehr unterschiedliche Ansicht, was typografisch schön und richtig ist ...
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Benutzer 129461
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Verfasst Mo 15.12.2014 12:45
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Ich lerne gerne dazu - das heißt, auch du bist der Ansicht, dass man die Einstellungen in InDesign möglichst optimieren und dann nicht mehr antasten soll?
 
Frank Münschke
Forums-Papa

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Verfasst Mo 15.12.2014 14:30
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Was gewinnst du, wenn du statt einem dynamisch errechneten Abstand irgendwo ein Halbgeviert einsetzt, das dort nicht hingehört? Die restlichen Abstände haben dann einen dynamischen (zumeist kleineren) Abstand und irgendwo gibts dann dein willkürliches Halbgeviert ... Macht das in deinen Augen Sinn.
Und nur feste Abstände in einer Zeile erzwingen dann, dass zum Umbrechen zwischen den Buchstaben ausgetrieben wird, das kann doch auch nicht gewünscht sein ...

Nicht in diesen Zusammenhang gehört aber zum Beispiel das Zusammenfassen von Werten mit ihren Bezeichnungen (z.B. 3 kg) oder Ähnliches.
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Benutzer 129461
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Verfasst Mo 15.12.2014 15:01
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Das Problem ist eben, dass die dynamisch errechneten Abstände bei noch so optimierten Einstellungen im Mengentext (und da eben vor allem, wenn der Satzspiegel recht schmal wird, in meinem momentanen Fall nur 4 cm) leider nicht immer ganz optimale Ergebnisse liefern.

Ein grobes Beispiel, wobei es noch extremere Beispiel gäbe (ich weiß, dass es auch von der Schriftart abhängt, aber du wirst Erfahrung haben und dir das Problem wohl auch so vorstellen können):

bis das Gelände beim verfallenen
Altalm-Hochlager wieder ab-
flacht. Im weiten Talboden führt

Bitte das ganze im Blocksatz vorstellen und - um Kritik gleich vorwegzunehmen - das Trennzeichen hab ich hier im Forum jetzt händisch gesetzt, damit man sich das vorstellen kann. In der zweiten Zeile ergeben sich im Lesefluss zwei unschöne, weil zu große Leerräume. Wenn ich diese beiden dynamisch errechneten Leerzeichen (satztechnisch falsch, ich weiß) durch Halbgeviert-Leerzeichen ersetze, wird zwischen den Buchstaben ausgetrieben. Auch nicht das Gelbe vom Ei, im Lesefluss aber angenehmer als die beiden großen Abstände.

Für vernünftigere Lösungsvorschläge bin ich gerne offen.
 
 
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