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Thema: AP Thema: Gebrochene Schriften vom 22.03.2004


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Typografie -> AP Thema: Gebrochene Schriften
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Medigestalti
Threadersteller

Dabei seit: 28.03.2003
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Verfasst Mo 22.03.2004 20:21
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AP Thema: Gebrochene Schriften

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Halli hallo,

habt ihr vielleicht ne ahnung welche frage zu dem Themenpunkt: Gebrochene Schriften auftauchen könnte.

Habt ihr in eurer Ausbildung besondere Unterlagen zu Frakturschriften bzw. gebrochene Schriften bekommen. Wir haben es nur im Zusammenhang mit Schriftcharakterisierung besprochen.

Würd mich über Antworten riesig freuen.
Dankschön


Zuletzt bearbeitet von McMaren am Do 05.05.2005 14:14, insgesamt 1-mal bearbeitet
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flavio

Dabei seit: 14.04.2003
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Verfasst Mo 22.03.2004 20:59
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gebrochene schriften, auch gotische schriften genannt, entstanden im 15. jahrhundert.

besonderheiten:
- schmuckvolle verziehrte schriften
- sind auf dem ersten blick nicht oder nur schlecht lesbar
- gebrochene rundungen und ecken
- wie mit der breitfeder geschrieben

Bsp.:
- fette fraktura
- alte schwabacher
- carlson-gotisch
- old english

schriftklase x
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Naranji

Dabei seit: 07.01.2004
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Verfasst Mo 22.03.2004 21:06
Titel

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also, so würd ich das jetzt nicht unterschreiben. dass gebrochene Schriften insgesamt als gotische Schriften bezeichnet werden, ist schonmal nich wirlich richtig... Fraktur ist eher die umgängliche Bezeichnung. wenn das auch nicht so ganz korrekt ist, da die fraktur nur "einen teil" der gebrochenen schriften bildet. somit auch die bezeichnung "fraktura"... meinste evtl textura?! *zwinker*

hab hier was an anderer stelle gefunden, was ich doch echt klasse fand:


Gebrochene Schriften

Schriftgruppe nach DIN-Norm 16518 : X Gebrochene Schriften

a) Gotisch (Gotenburg, Manuscript)
b) Rundgotisch (Weiss Rundgotisch)
c) Schwabacher (Luthersche Fraktur)
d) Fraktur (unger Fraktur, Gilgenart)
e) Fraktur-Varianten (Post Fraktur, Koch-Schrift)

Belastet, ewig gestrig und darauf auch noch stolz ?
Wenn es um die in Buchstaben gegossene Versinnbildlichung des wilhelminischen Obrigkeitsdenkens geht, kann es sich nur um eine Schriftform handeln: die Fraktur. Einen weiteren Stempel verdient sie zudem: original deutsch ...! Die altertümliche Frakturschrift, schon historisch eine ziemlich schwer zu lesende deutsche Schrift - Sonderentwicklung des ausgehenden Mittelalters, fiel spätestens im 19. Jahrhundert unter die Fittiche so ziemlich aller Fraktionen rechter Schwarmköpfe und Kulturkämpfer, denen die Gesundung des deutschen Volkskörpers ein Herzens-Anliegen war. Sie sahen in korrekt gesetzter Buch-Frakturschrift (natürlich mit ebenfalls korrektem original-mittelalterlichen <<s>> ein geeignetes Mittel, den degenerierten und von Verwestlichung bedrohten Patienten wieder auf Vordermann zu bringen. Praktizierter Artenschutz: Die zum Einsatz gebrachten Blacklettern wurden so immerhin ? zeitweilig mit einigem Erfolg ? vor dem Aussterben bewahrt. Spätestens nach Ende des deutschen Tausendjährigen Reiches ist Frakturschrift als Leseschrift jedoch zum eher obskuren und altertümlichen Folklore-Sonderfall geworden. Seit längerem also auch in mitteleuropäischen Breitengraden obligatorisch und diesmal ohne spätmittelalterliche Konkurrenz: Antiqua-Leseschrift.

Mit dieser Sichtweise haben einige Schrift-Traditionalisten und Typografie-Historiker noch immer ihre Schwierigkeiten. Möglich, dass extensive Beschäftigung trübt: Ungeachtet ihrer historischen << Vorläufer >>- Bedeutung spielt die Entwicklung der Fraktur- inklusive ihrer Abteilung aus den frühmittelalterlichen Unzialeschriften - für das anwenden von Lesetext ? und Akzidensschriften in unseren digitalen DTP - Zeiten keinerlei Rolle mehr Aus diesem Grund fragt die eher an zeitgenössisch-moderner Typo - Anwendung interessierte Klassifizierung dieses Buches auch pragmatisch: ?Was wird heutzutage wo angewandt?? und ?Wo kann man Verallgemeinerungen ansetzen?? Eine Konsequenz ist darum eine stringente Gruppen ? Einsortierung anhand von Gebrauchs ? Kontexten. Folge: Fraktur und Schreibschriften unter ?Sonstige?, die ?Gruftiekompatiblen? Unzial ? Typos hingegen bei den Unerground ? Types.

Zur tiefergehenden Erforschung der Materie nicht uninteressant ist hingegen die gegenwärtige Rezeption der historischen Fraktur ? Schriften. Hierzulande weniger bekannt dürfte die Tatsache sein, dass insbesondere die Angelsächsischen Sprachraum gegenüber den Blackletter ? Schriften traditionell starke Vorbehalte bestehen. Die Autoren des ? bislang leider nur in Englisch erschienenen ? Bandes ?Blackletter. Type and National Identity? betreiben hier eine durchaus aufschlussreiche typografisch ? historische Ursachenforschung. Sie sehen das jahrhundertlange Festhalten an der Fraktur ? Form in einem ursächlichen Zusammenhang mit einer Fremdenfeindlichkeit, mit der sich die ?nationale Identität? vom Protestantismus bis zu den Napoleonischen Kriegen aufgeladen habe. Auch wenn der typisch kahlgeschorene Pittbull ? Skin mit stilechter Fraktur ? Parole ?Randale für Doitschland!? auf dem T-Shirt bis heute eher eine Randerscheinung ist, zeigt sich auch daran die Problematik dieser historischen Begriffen allein nicht beikommen lässt.


Traditions- Kennzeichen: Schriften und Anwendungen.

Die Bereiche, in denen Blackletter ? Typen bis heute angewandt werden, lassen sich kurz und klar umreißen. Als Headline angewandt, signalisiert eine Frakturschrift klar zur schau gestelltes Traditionsbewusstsein. Bis zum heutigen Tag im Titelzug führen sie in der Regel Publikationen mit eher konservativer Ausrichtung: so etwa ? seit ende der 90er Jahre in relaunchter Form ? die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). Auch bei kleineren Tageszeitungen hat sich diese Tradition der Tradition ? Headline unbeschadet erhalten. Ein weiteres Reservat: zumindest in unseren Breitengraden Signalisieren Frakturen nach wie vor Gemütliches Beisammen sein ? vorwiegend Verknüpft mit dem Konsum Alkoholischengetränke. Hier für Reinheit ? Qualität wie Tradition zu gleich stehend, kommen auch die Markenzeichen vieler Bierhersteller. In ihrer folge: X-Tausende von Gasthausschildern wie zum Goldenen Hirschen, zum Kühen Grund oder Waldlokal Schmidtz. Hier ihr wohl verdientes Bier zu trinken schätzen nach wie vor die überwiegende Mehrheit ? sowohl der Traditions- ? Typografen als auch er acht und sechzig - angehauchte Zeitgenoss / innen ... !



Unterschiedliche Frakturen

Der Scheideweg der spätmittelalterlichen Frakturschriften in einem Mediterrane und eine deutsche Richtung begründet sich aus zwei Alternativen Form Angeboten: Die Gebrochen- kantigen Figuren der Texturen (Gotische) entwickeln sich ? vorwiegend in Deutschland ? zur eigentlichen Frakturschrift fort. Im Gegensatz da zu standen die runden, Antiqua ? ähnlichen Formen der Rund Gotischen (Rotunda), die vor allem in den Romantischen Ländern beherrschend blieb. Eine Mittelstellung hat die derb- grob- Volkstümliche Schwabacher, deren Endwicklung mit der Fraktur lange Parallel ging.

THX - bugfix


Zuletzt bearbeitet von Naranji am Mo 22.03.2004 21:56, insgesamt 1-mal bearbeitet
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flavio

Dabei seit: 14.04.2003
Ort: MUC
Alter: 44
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mo 22.03.2004 21:14
Titel

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ach verdammt, überall steht was anderes Menno!

http://pixxelpower.de/pages/typo/schriften.htm#gebrochene
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